Munteres Körberwerfen gegen den Tabellenletzten: HSB besiegt Weiden mit 118:99

HSB-Topscorer Robert Apelt | Foto: Sybille Seidl-Cesare
  • HSB-Topscorer Robert Apelt
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Für die Zuschauer war es eine schöne Samstagnachmittagunterhaltung, für HSB-Trainer Alexander Kharchenkov eine „Katastrophe“. Selbst 24 Stunden nach dem Spiel ist der sonst so ruhig wirkende Riese am Seitenrand der Landsberger Basketballer verärgert über die Leistung seiner Spieler – und das obwohl die den Tabellenletzten aus Weiden mit 118:99 besiegt hatten.

„Das war kein Basketball, das war Streetball“, sagt Kharchenkov. Und tatsächlich glich das Spiel mehr einem munteren „Zock“, als einem Spiel, in dem es für Landsberg darum ging, sich in der Tabelle aus dem unteren Mittelfeld nach oben zu katapultieren und für Weiden darum, als Ligaschlusslicht nicht den Anschluss zu verlieren. Verteidigung war eher Mangelware, schon nach zehn Minuten stand es 29:24 für die HSB. Die Gäste aus Weiden ohne ihre beiden amerikanischen Topscorer, dafür mit einem neuen Topspieler aus Übersee, spielten unbekümmert auf und trafen stark von Außen und Landsberg, obwohl Favorit und körperlich überlegen passte sich dieser Spielweise an. Hätte Florian Pejchar (am Ende 9 Punkte) nicht gleich so stark losgelegt, hätte es nach dem ersten Viertel auch anders aussehen können. Und auch im zweiten Spielabschnitt konnte sich Landsberg trotz der faktischen Überlegenheit nicht bedeutend absetzen. Unter dem Korb wurden einfache Würfe vergeben und in der Verteidigung gestatte man Weiden derer zu viele. Erst dank einer starken letzten Minute, in der erst Lars Ullrich (8 Punkte), dann Robert Apelt mit Schlusssirene von jenseits der Dreipunktelinie trafen, waren wieder relativ klare Verhältnisse hergestellt (62:54).

Mehr Entschlossenheit ins Spiel der HSB brachte dann ausgerechnet Landsbergs jüngster Spieler: der 19jährige Jannis Goldbach startete nach dem Seitenwechsel, kam gleich zu einem Ballgewinn und zog im Schnellangriff das Foul. Und auch der Rest der Mannschaft agierte jetzt endlich sicherer: Andrais Thornton (30 Punkte) brauchte nun nicht mehr jedes Mal drei Versuche, bis er zum Korberfolg kam, sondern setzte sich nun entschlossener durch. Dass die knapp 600 Zuschauer – darunter frenetisch anfeuernde Schulklassen aus Erpfting und Vilgertshofen – stets ihren Spaß hatten, dafür sorgte aber vor allem Jason Boucher (22 Punkte): der Ex-Weidener spielte seine Gegner immer wieder schwindlig und sorgte für zahlreiche spektakuläre Korberfolge aus den unmöglichsten Positionen. Bester Landsberger war dennoch wie schon im letzten Heimspiel vor zwei Wochen Robert Apelt. Abgezockt verwandelte er schier jeden Wurf: egal ob von der 3er-Linie, aus der Mitteldistanz oder direkt unter dem Korb – Apelt sammelte seine insgesamt 31 Punkte von überall. Er war es auch der auf den 93:77-Zwischenstand nach 30 Minuten stellte.

Einige Zuschauer wollten die Halle dann tatsächlich auch schon verlassen, denn der Spielstand hätte problemlos auch ein Endergebnis sein können. Doch es waren noch zehn Minuten zu spielen. Zehn Minuten lockeres Auslaufen, in denen die gut unterhaltenen Fans weiterhin reinen Offensivbasketball präsentiert bekamen. Dabei durften bei Landsberg die Youngstar Goldbach (am Ende 7 Punkte) und Lukas Klocker (5) noch mal ran und konnten erneut überzeugen. Am Ende hatte HSB sage und schreibe 118 Punkte erzielt und mit 99 bestimmt 30 mehr als nötig zugelassen. Dass soll und muss nächste Woche beim absoluten Ligaprimus Würzburg Baskets wieder anders sein. „Die Mannschaft soll normal, als Mannschaft spielen und kämpfen“, gibt Kharchenkov die Marschroute aus. Nur dann könne man beim Tabellenführer eine Chance haben.

Bürgerreporter:in:

Lorenz Meyer aus Bamberg

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