Gelungener Saisonausklang für Landsbergs Basketballer

Team HSB mit Cheerleadern & Sponsoren | Foto: Sibylle Seidl-Cesare (Landsberger Tagblatt)
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Mit dem April ging auch für den Großteil der Landsberger Mannschaften die Basketballsaison zu Ende. Einen versöhnlichen Abschluss lieferte die 1. Herrenmannschaft der DJK Landsberg, die im vierten Jahr unter dem Namen Heimerer Schulen Basket Landsberg in der Regionalliga Südost an den Start ging. Erstmals in diesen vier Jahren landete die Mannschaft von Manager und Vereinsvorstand Jürgen Fleßner nicht unter den Top 3, sondern auf dem letztlich doch zufrieden stellenden siebten Platz. Grund dafür war dabei vor allem die kurze Vorbereitungsphase letzten Sommer. Trainer Alexander Kharchenkov, 1974 als sowjetischer Nationalspieler Basketball-Weltmeister, erhielt erst vier Wochen vor Beginn der Saison eine Arbeitserlaubnis und auch der Kader war nicht früher komplett. Später wurde hier auch noch entscheidend nachgebessert. Spielte man in den ersten beiden Monaten noch im unteren Tabellendrittel kam erst mit Anton Kazarnovski, der noch vor Weihnachten zum späteren Meister FC Bayern München wechselte, dann mit Alejandro Thomas und Larry Johnson der Aufschwung. So wurde die DJK in der Rückrunde von keinem Gegner mehr unterschätzt – und das zu Recht. Man gehörte wieder zu den Topteams der Liga. Gegen den späteren Tabellenvierten Gotha gewann man in Landsberg und gegen den -zweiten, Landshut, und -dritten, Würzburg, verlor man jeweils nur knapp.

Doch der dünnen Personaldecke - zu dem ohnehin schon kleinen Kader gesellten sich über die gesamte Saison verteilt immer wieder verschiedenste Verletzungen – musste man auch Tribut zollen: bei den Landsberger Spielern schwanden sichtlich die Kräfte, so dass die HSBler zu Saisonende häufig nicht mehr die hohen Erwartungen erfüllte. So auch gegen Rattelsdorf. Zwar gewann man gegen den Absteiger vor heimischem Publikum mit 101:85, doch schön war das Spiel gegen die jungen Franken nicht anzuschauen. Frei nach dem Motto „ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“, taten die Landsberger nur das Nötigste für den Sieg.

Am zweiten Aprilwochenende hätte man eigentlich wieder allen Grund zur Motivation gehabt; war man doch beim designierten Aufsteiger FC Bayern München zu Gast. Letztes Jahr konnte man diesem die einzige Heimniederlage zufügen und auch dieses Jahr war der FCB bis dato noch ungeschlagen – und blieb es auch. Denn die Kharchenkov-Mannen wollten anscheinend nicht das Zünglein an der „Aufstigeswaage“ sein. Mit dem 92:63-Sieg machten die Landeshauptstädter den Aufstieg perfekt.

Nun galt es die Saison versöhnlich abzuschließen, sich mit einem attraktiven Spiel bei den Fans zu bedanken und in die Sommerpause zu verabschieden. Der TSV Breitengüßbach 2 war dabei ein guter Sparringpartner. Er spielte mit, erweckte aber nie den Eindruck, den Landsbergern gefährlich werden zu können. Besonders schön anzuschauen war dabei der Auftritt von Josef Eichler, der die körperliche Unterlegenheit des Gegners eiskalt ausnutzte. 38 Punkte erzielte der 20jährige und zeigte dabei seine Vorliebe für Dunkings. Fünfmal - einmal nach wunderschönem Alley-Oop-Anspiel von Alejandro „Ali“ Thomas - ließ er es krachen und verzückte so die rund 600 Zuschauer. Ebenfalls sehr stark: Robert Apelt. Sonst eher der Mann fürs Grobe, erzielte der Erfahrenste im Landsberger Kader 20 Punkte und machte so sein bestes Saisonspiel.

Den größten Beifall bekamen jedoch Jannis Goldbach (18 Jahre) und Lukas Klocker (19). Die beiden Eigengewächse bekamen im letzten Saisonspiel noch einmal die Gelegenheit, zu zeigen, was in ihnen steckt. Und sie rechtfertigten ihren Anspruch auf einen Platz im Landsberger Kader. Direkt eingewechselt sorgten sie beide für Punkte.

Unmittelbar nach dem Abpfiff beim Endergebnis von 102:87 nahm sich dann Jürgen Fleßner das Mikro um die für diese Saison letzte Rede zu halten. Sein Dank galt in erster Linie allen Helfern und Sponsoren, die es mit einer wahnsinns Energieleistung in letzter Minute doch noch geschafft haben, eine wettbewerbsfähige Mannschaft zusammenzustellen und diese auch noch während der Saison zu verbessern. Die treuen Cheerleader wurden vom verletzten Larry Johnson mit Rosen beschenkt, ehe er selbst vom 2. Vereinsvorstand Matthias Fiebich den traditionellen Seppelhut bekam. Seit jeher werden die ausländischen Spielern mit diesem bedacht und so bekam auch Ali Thomas ein Exemplar.

Anschließend ging es zum ausgelassenen Feiern in die Landsberger Innenstadt. Für die Vereinsverantwortlichen wehrte die Pause jedoch nicht lange, denn nach der Saison ist immer vor der Saison. Dieses Jahr soll der Kader früher stehen und es soll auch schon bald die Entscheidung fallen, ob Alexander Kharchenkov samt Frau und Kind der DJK erhalten bleibt oder nicht. Seinen Vertrag bis zum 31. August wird er auf jeden Fall erfüllen. Der Verein hat natürlich den Wunsch, den sympathischen Russen zu halten – auch um für Konstanz auf dem Trainerposten zu sorgen.

Darüber hinaus will und muss man die Jugendarbeit intensivieren. Kommende Saison dürfen nur noch zwei Ausländer pro Mannschaft in der Regionalliga spielen, was dazu führt, dass die Vereine auf bessere Jugendarbeit angewiesen sind. So sollen nächste Saison (ehemalige) Jugendspieler wie Goldbach und Klocker, aber auch Felix Hiemer und Josef Egger besser in die 1. Herrenmannschaft integriert werden.

Vom Stammpersonal der Mannschaft will außerdem ein Großteil in Landsberg bleiben: Przemyslaw Migala, Simon Gervé, Johannes Hountondji, Michael Teichner, Robert Apelt und auch Larry Johnson hat Interesse, am Lech zu bleiben.

Team HSB mit Cheerleadern & Sponsoren | Foto: Sibylle Seidl-Cesare (Landsberger Tagblatt)
Youngster Jannis Goldbach | Foto: Sibylle Seidl-Cesare (Landsberger Tagblatt)
Bürgerreporter:in:

Lorenz Meyer aus Bamberg

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