ADAC und Stadt Landsberg arbeiten an Unfall-Vermeidung
Landsberg/Lech (pm). Unfälle vermeiden, bevor sie überhaupt passieren – das verspricht AIMATS. Diese Abkürzung steht für ein Analyse- und Untersuchungswerkzeug für alle Verkehrs-Situationen (Analysis and Investigation Method for All Traffic Scenarios). Das Gerät stammt vom Fraunhofer Institut für Verkehr und Infrastruktur. Es wurde von der ADAC Unfallforschung erstmals in Landsberg am Lech eingesetzt. ADAC-Unfallforscher Michael Hutter: „Die zugehörige Infrarot-Kamera samt Speicher war knapp drei Wochen in vier Meter Höhe an der Münchener Straße (auf Höhe Sparkasse) befestigt. Dort konnte sie die verschiedenen Verkehrsteilnehmer, ihre Geschwindigkeiten und ihre genaue Wegführung aufzeichnen.“ Denn ein LKW mit Anhänger belegt – gerade beim Abbiegen – eine ganz andere Fahrspur als etwa ein wendiger Radfahrer. Hutter: „Wobei der Datenschutz vollumfänglich gewahrt blieb: Denn auf den Infrarot-Aufnahmen kann man weder Personen noch Auto- oder Moped-Kennzeichen erkennen.“ Die Auswertung der umfangreichen Daten bei Fraunhofer dauert noch an und wird später veröffentlicht. Doch kann man laut Hutter, der in Hurlach im Landkreis Landsberg lebt, schon jetzt sagen, dass sich die Mehrzahl der Autofahrer nicht an die vorgeschriebenen 30 km/h Höchstgeschwindigkeit gehalten hat. „So lässt sich schon vorab erkennen, wo sich später ein Unfall-Schwerpunkt entwickeln könnte“, sagt die ADAC Unfallforschung, die seit 20 Jahren im ADAC Technik Zentrum im Industriegebiet Lechwiesen angesiedelt ist. Dr. Daniel Broschart vom Referat Stadtplanung und Mobilität der Stadt Landsberg am Lech ergänzt: „Die Ergebnisse haben für uns große Bedeutung – insbesondere mit Blick auf den sich in Neuaufstellung befindenden Verkehrsentwicklungsplan und das darin ausgerufene Ziel zur Schaffung sicherer und bequemer Geh- und Radwege entlang der Hauptachsen.“ Mit den Markierungsarbeiten auf der Münchener Straße und dem neuen Angebotsstreifen für Radfahrende werde aktuell ein Verkehrsversuch durchgeführt. Dr. Broschart: „In diesem Rahmen wurde AIMATS als ein neues Monitoringsystem ausprobiert.“ Dank AIMATS könnten auch Beinahe-Unfälle erkannt werden, so dass sich daraus frühzeitig Forderungen für die weitere Gestaltung ergeben. Für die Zukunft sei angedacht, dass der ADAC AIMATS auch in anderen Regionalclubs zur Unfallvermeidung einsetzt.
Bürgerreporter:in:Arnulf Thiemel aus Landsberg am Lech |
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