Familienbewusste Personalpolitik – Informationen für Betriebe
Familienbewusste Personalpolitik – Informationen für Betriebe. Zu diesem Thema haben die Arbeitsagentur Weilheim und die IHK für München und Oberbayern kürzlich interessierte Betriebe der Region ins BIZ der Weilheimer Agentur eingeladen. Laut einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit heißt es: Der Fachkräftebedarf stellt für viele Unternehmen eine gewaltige Herausforderung dar.
Sich als familienorientiertes Unternehmen zu präsentieren wird immer wichtiger. Wie dies gelingen kann stellten Repräsentanten von vier regionalen Betrieben in einer Podiumsrunde vor. Für Andreas Weber von Echter Mode und Wohnen im Oberland spielt das Thema Familienfreundlichkeit im Betrieb eine ganz wesentliche Rolle. „Der Handel ist per se sehr weiblich besetzt und ohne unsere gut ausgebildeten und engagierten Fachkräfte, denen wir größtmögliche Flexibilität bei den Arbeitszeiten ermöglichen, könnten wir in dem harten Wettbewerb kaum bestehen“, betont Andreas Weber.
Sehr gute Erfahrungen mit Wiedereinsteigerinnen hat auch Daniela Krauss aus Landsberg gemacht. „Unsere Mütter sind hochmotiviert und leistungsbereit“, so Daniela Krauss, aber die Betreuung von Grundschulkindern in den Ferien stellt für ihren kleinen Betrieb ein großes Problem dar. „Wir können im August nicht schließen, deswegen wollen wir für unsere Mitarbeiterinnen ein Ferienbetreuungsprogramm unterstützen“, so Frau Krauss.
Interessant für die Zuhörer waren auch die Wege, die die Firma Tipecska Maschinenbau GmbH aus Obersöchering geht. „Unser Geschäftserfolg hängt von zufriedenen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ab“, berichtet Christian Tipecska, einer der beiden Geschäftsführer. „Wir haben immer ein Ohr an den Bedürfnissen unserer Belegschaft und haben deswegen auch einen Shuttle Service zum Bahnhof Murnau eingerichtet, weil mehrere Beschäftigte Probleme hatten nach Obersöchering zu kommen.“
Der Personalleiter der Firma Hilti aus Kaufering, Andreas Kutschera, stellte abschließend noch die Bedeutung des Themas bei einem Großunternehmen dar. Familienfreundlichkeit rechnet sich aus unternehmerischer Sicht, weil zufriedene Mitarbeiter sich mit Ihrem Unternehmen identifizieren. Seit einigen Jahren bietet die Firma Hilti in Kooperation mit der Gemeinde Kaufering ein Feriencamp für Mitarbeiterkinder an. „Dieses Angebot wird von den Eltern rege in Anspruch genommen und hat sich als sehr sinnvolle Investition für das Unternehmen etabliert“, so Andreas Kutschera.
Ergänzt wurden diese best practice Beispiele durch Vorträge von Irene Ossa-Moyzes vom Netzwerkbüro Erfolgsfaktor Familie aus Berlin und Nina Wernthaler von der pme Familienservice GmbH. Sie stellte das Programm des bayerischen Sozialministeriums „Mit ElternKOMPETENZ gewinnen“, ein kostenloses Beratungsangebot für Unternehmen zum Thema Familienfreundlichkeit vor. Die Möglichkeit einer dualen betrieblichen Berufsausbildung für Eltern nicht nur in Vollzeit, sondern auch in Teilzeit, ohne dass die reguläre Ausbildungsdauer verlängert werden muss, präsentierte der Bildungsberater der IHK Geschäftsstelle Weilheim, Herr Gerhard Eder. Einig waren sich alle Firmenrepräsentanten, dass Familienfreundliche Betriebe bei der Suche nach Fachkräften Vorteile haben und dass Investitionen in diesem Bereich eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten schaffen.
Vertiefte Infos zu der Veranstaltung und zu Familienorientierter Personalpolitik erhalten Sie bei der Arbeitsagentur Weilheim unter folgender Email Adresse: Weilheim.BCA@arbeitsagentur.de oder telefonisch bei Maria Vogl 0881/991-222.
Bürgerreporter:in:Anke Wilk aus Landsberg am Lech |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.