Von Komodowaranen zu Stein-Sarkophagen

Ingo Lehmann vorne rechts

Ingo Lehmann präsentierte einen eindrucksvollen Lichtbildervortrag über entfernte Inseln in Indonesien. Trotz Auflagen wegen der historischen Krise, wie Anmeldung, Maskenpflicht, Abstandhalten und Teilnehmerzahl-Begrenzung wurde der Nachmittag in der Kletterei in Kaufering nicht nur informativ, son-dern auch zu einer persönlichen unterhaltsamen Begegnung für die 60Plus-Mitgieder der Landsberger SPD.

Das indonesische Archipel besteht aus etwa 17.000 Inseln. Fünf davon be-reiste Ingo Lehmann im letzten Jahr. Bali ist von einer enorm großen Anzahl von Tempeln übersät. Heute bestimmt für die meisten Balinesen der Hinduismus das Leben von Morgen bis Abend. Der in Indonesien praktizierte Hindu-ismus unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem Hinduismus, der im Rest der Welt praktiziert wird. Götter, Geister sowie verstorbene Vorfahren wurden in die Religion mit aufgenommen. Beeindruckend die Vielzahl von Tempeln und die großen Reisterrassen.

Die Insel Lombok wird auch als kleine Schwester Balis bezeichnet. Anders als auf Bali ist der Tourismus hier noch nicht so vorangeschritten. Auch wenn Lombok weniger bekannt ist als das beliebte Ferienziel Bali, fasziniert die In-sel doch mit ihrem mächtigen Vulkan Rinjani. Einer der vielen Vulkane des pazifischen Feuerrings, das Verschieben zweier Erdplatten führt immer wieder zu Vulkanausbrüchen, Erdbeben und Tsunamis.

Indonesien ist ein Vielvölkerstaat mit über 250 Mio. Bewohnern. So wundert es kaum, dass hier mehrere Glaubensrichtungen und Sprachen vertreten sind. Während der Hinduismus besonders auf Bali praktiziert wird, ist Lombok fast ausschließlich muslimisch.

Bekannt sind die Warane auf der Insel Komodo, Riesenechsen mit 4-5m Länge. Beeindruckende Bilder von den Komodowaranen zogen die Zuschauer in ihren Bann. Diese Echsen können für Touristen durchaus lebensgefährlich werden, wenn man sie ohne einheimischen Ranger besuchen möchte.

Eine von Touristen wenig beachtete Insel ist Flores, sie gehört zu den unbekannteren Inseln Indonesiens. Hier sind viele Menschen katholisch, ein Erbe der portugiesischen Entdecker aus dem 16. Jahrhundert. Auch deutsche Missionarinnen gründeten ein Frauenkloster und sind heute noch tätig. Es gibt vieles, das es zu entdecken lohnt. Der Blick auf drei Kraterseen am Vulkan Kelimutu mit völlig unterschiedlichen und wechselnden Farben: einer See leuchtet in der Sonne türkisblau, der andere See in fast weißer Farbe und der Dritte in Orange. Immer freundliche Einheimische, Schüler in Schuluniformen, die sich gerne auch als Fotomodell anboten, volle Märkte mit Fischen und einheimischen Landesprodukten lagen an der Strecke.

Sumba liegt südlich vom Komodo Nationalpark und der Insel Flores. Statt schroffer Vulkankegel, fand ich auf Sumba eine eher hügelige Landschaft, die extrem trockene Savanne bis hin zu feuchttropischer Vegetation. Eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 100%, je nach Jahreszeit, ist ein hervorragendes Klima für den Reisanbau. Ungewöhnlich für uns Europäer, vor den Häusern stehen Stein-Sarkophage, in denen die Sumbanesen ihre verstorbenen Familienmitglieder begraben.

Nach gut einer Stunde faszinierender Bilder entbrannte noch eine rege Diskussion, in der Ingo Lehmann noch kulturelle und politische Fragen seiner Reise beantwortete.

Bürgerreporter:in:

Hans Bucsek aus Landsberg am Lech

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