Übergangsklasse der Mittelschule Ost besuchten das Seniorenzentrum der AWO in Landsberg
Aus 8 unterschiedlichen Nationen kommen die zwischen 13 und 15 Jahre alten 15 Schülerinnen und Schüler der Übergangsklasse der Mittelschule Ost in Landsberg. Zum Teil wohnen sie bei Familien, zum Teil in den neu aufgestellten Wohncontainern in der Münchener Straße. Ihre Eltern sind entweder geflohen oder sind Asylbewerber aufgrund jüngster politischer Realität. Seit September werden sie von Christine Stahl unterrichtet, wobei der Schwerpunkt im ganzen Schuljahr auf der Erlernung der deutschen Sprache beruht. Alt hilft Jung (AhJu), eine seit mehreren Jahren bestehende Gruppe von ehrenamtlichen Mentoren im AWO-Mehrgenerationenhaus, begleitet die Jugendlichen ehrenamtlich.
Alt hilft Jung, geleitet von Jutta Burmester und Kathe Hiltl, unterstützt seit Schulbeginn die Klassenlehrerin. Das dafür ins Leben gerufene Projekt heißt „Übergangsklasse“. Unter der Koordination von Dieter Schmid helfen jeweils 3 Mentorinnen und Mentoren mindestens einmal in der Woche den Schülerinnen und Schülern. Beim Deutschlernen werden Übungen besonders intensiv mit visuellen Wörterbüchern durchgeführt. Aber auch die Annäherung an das gesellschaftliche Leben in der neuen Umgebung nimmt einen gebührenden Raum im schulischen Leben ein. Gemeinsame Unternehmungen wie Ausflüge ins Museum, Besuch einer Bäckerei, bei der das Backen von Brezeln gelernt wird, das behutsame Heranführen an einzelne kulturelle Gepflogenheiten wie das Erntedankfest, Kürbisse schnitzen für Halloween und anderes mehr lernen die jungen Menschen der Übergangsklasse kennen.
Im Advent konnte Tanja Hipp, Leiterin des Seniorenzentrums, die Übergangsklasse und ihre Lehrerin Christine Stahl im Wiener Café der AWO begrüßen. Zusammen mit Margit Däubler, Mehrgenerationenhaus, und Bettina Dempe-Schams , Sozialdienst, freute sie sich über das Zusammentreffen von vier Generationen. Ihr Dank ging auch an den vielstimmigen Chor des Ignaz-Kögler-Gymnasiums, der von 2 Gitarristen begleitet wurde, und die Mentorinnen und Mentoren, die sich um den weihnachtlichen Rahmen kümmerten.
Welchen hervorragenden Erfolg die bisherigen Bemühungen im Deutschunterricht gehabt haben, war besonders bei den Weihnachtsgeschichten zu erkennen, die die Schülerinnen und Schüler klar verständlich und auch selbstbewusst vortrugen. Dafür bekamen sie viel Beifall. Einige von ihnen hatten vor der Übergangsklasse keinerlei Deutschkenntnisse. Zwischen den Vorträgen sorgten die Mitglieder des Schulchors, durchweg Abiturklassenschüler, mit ausgezeichneten Stimmen und Weihnachtsliedern für Adventsstimmung. Kaffee, alkoholfreier Punsch und Weihnachtsgebäck trugen zum gemütlichen Beisammensein bei.
Die Schülerinnen und Schüler der Übergangsklasse hatten selbstgebackene und verzierte Plätzchen mitgebracht. Welche Freude es machte, etwas zu geben, etwas zu schenken, war an ihren strahlenden Gesichtern abzulesen. Nachdem eine Seniorin fragte, ob es denn möglich sei, sich mit ihnen zu unterhalten, war spontan eine Verbindung zwischen den Generationen und auch den Kulturen hergestellt, und an allen Tischen entwickelten sich anregende Gespräche. Der Integrationsgedanke, Menschen aus anderen Kulturen, die in Not geraten sind, aufzunehmen und auch anzunehmen, wurde an diesem Nachmittag eindrucksvoll gelebt.
Bürgerreporter:in:Anke Wilk aus Landsberg am Lech |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.