Joachim Giebelhausen beim Landsberger Autorenkreis
Ein wahres Feuerwerk an skurrilen und phantastischen Einfällen brannte Joachim Giebelhausen bei seiner Buchvorstellung im vollbesetzten Bibliothekssaal des Agrarbildungszentrums ab.
Nachdem die Kulturreferentin Sigrid Knollmüller das Publikum mit Hinweisen auf Geschichte und Gattung der Nonsensliteratur eingestimmt hatte, entführte Joachim Giebelhausen, unterstützt von seinen Dialogpartnern Doris Giebelhausen, Martje Herzog und Roland Greißl, zunächst in das Land Brimborium, das von den seltsamsten Geschöpfen bevölkert ist: Dem anarchischen Zwergtrottel, dem rechtsdrehenden Serptentinenhasen oder der Naphtalinotter. Sie und noch manch anderes abstruses Phantasiewesen stellte Giebelhausen in Wort und Bild vor, wobei er sich auch als Meister des Holzschnitts präsentierte. Im zweiten Teil des Abends stand die zweite Neuerscheinung im Mittelpunkt: Auf der Guillotine ist das Telefonieren mit Handy verboten. „Spielen können, der Phantasie einige Male freien Lauf lassen, ein ganz privates Brainstorming abspulen, Hirngespinste, Utopien ausdenken oder Luftschlösser bauen – zweifellos gehören derartige Seitensprünge und Fluchten zu den Sternstunden unseres Daseins.“ So ist es im Vorwort zu lesen, und Giebelhausen lässt das Publikum teilhaben an diesen Sternstunden. Es sind köstliche Geschichten voller Wortspiele und skurriler Einfälle, häufig abrupt abgleitend in eine chaotische, verrückte Welt, aus der jedoch immer wieder, bei näherem Zusehen, eine innere, eigene Logik aufscheint. Auch andere, besinnliche Texte sind zu finden, voller poetischem Zauber: Die Erzählung von der Freundschaft zwischen einem Tapir und einem alten Mann zum Beispiel. Oder die utopische Geschichte vom Untergang der Stadt Las Vegas, die den Zuhörern das Lachen im Hals ersticken lässt. Wie sehr sich Joachim Giebelhausen mit seinen Texten identifiziert, leuchtet auf in seiner persönlichen Schlussbemerkung: „Alles würde der Autor opfern – Haus, Freunde, Leibarzt, Auto oder den Hund sogar, dürfte er dafür nur seine absonderlichen Einfälle behalten.“ - Oder sollte das auch nur ein skurriler Nonsens-Einfall sein?
Bürgerreporter:in:Helmut Glatz aus Landsberg am Lech |
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