Die Stelzer in Istanbul: Grenzenlose Kreativität
Die beiden Leiter des Theaterensembles «Die Stelzer», Wolfgang Hauck und Peter Pruchniewitz, sind im Januar für sieben Tage nach Istanbul gereist, um in Vorbereitung auf das regionale PASCH-SOE-Projekt im August 2014 KARAWANE IN DIE ZUKUNFT – KREATIVITÄT GRENZENLOS einen Stelzentheater-Workshop durchzuführen.
Musik machen, (Stelzen-)Theater spielen, Filme produzieren, tanzen, Kostüme designen, gemeinsam eine Bühnenshow produzieren, neue Freundschaften mit Schülerinnen und -Schülern aus anderen Ländern schließen: Das bietet das regionale PASCH-Sommercamp, das vom 10.–22. August 2014 in Istanbul stattfindet.
PASCH steht dabei für die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“. Mehr als 1.700 Partnerschulen mit besonderer Deutschlandbindung sind daran beteiligt und wollen nachhaltiges Interesse und Begeisterung für Deutschland und die deutsche Sprache wecken – insbesondere in den Schwerpunktregionen Asien, Naher und Mittlerer Osten sowie in Mittel- und Osteuropa. Das Auswärtige Amt koordiniert die Initiative und setzt sie gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, dem Goethe-Institut, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz um.
Grenzen überwinden und gemeinsam in die Zukunft schauen
120 PASCH-Schüler aus 12 Ländern der Region Südosteuropa (SOE), 30 Schüler aus Deutschland, 12 Begleitlehrer, 10 Studenten aus Jena als Teamer vor Ort sowie einige Studenten der Universität Istanbul als ortskundige Stadttourleiter kommen im Sommer für zehn Tage in Istanbul zusammen, um Grenzen zu überwinden und den spielerischen Versuch zu unternehmen, aus einer teilweise nicht einfachen Vergangenheit innerhalb der Region in eine gemeinsame Zukunft zu schauen.
Stelzentheater ist ein Bereich innerhalb unterschiedlicher Projektgruppen, unter denen die beteiligten Schüler wählen und in denen sie kreativ sein können. Angefragt wurden «Die Stelzer» vom Goetheinstitut, mit dem sie bereits diverse Male – auch bei Auslandsprojekten – kooperiert haben.
Die Teilnehmer erarbeiten in kleinen länderübergreifenden Teams ihre eigenen Visionen von Zukunft. Die Ergebnisse werden in einer 90minütigen multimedialen, multilingualen Zukunftsshow von den Schülern und Lehrern vor Publikum auf die Bühne gebracht. Um ihr Ziel zu erreichen, arbeiten Schüler und Lehrer schon frühzeitig mit Hilfe eines speziellen Teams von Künstlern, Mediengestaltern, Produzenten, Fortbildern und Regisseuren darauf hin, ihre Beiträge für die Show inhaltlich und künstlerisch zu entwickeln und zu proben.
„Vor uns liegt eine spannende Reise, an deren Ende wir ein wahres Mammut-Camp veranstalten werden,“ sagt Stephan Reischl, Experte für Unterricht "Schulen : Partner der Zukunft", Goethe-Institut Ankara. „Wir freuen uns sehr auf diese Herausforderung, zumal wir mit unserem Referententeam für die Workshops zur Vorbereitung der Abschlussveranstaltung am 21. August eine geballte Ansammlung an Experten vor Ort haben werden.“
So trainierten im Stelzentheater-Workshop unter der Leitung von Theaterproduzent Wolfgang Hauck sowie Regisseur Peter Pruchniewietz 20 Jugendliche der PASCH-Schulen – 15 Mädchen und fünf Jungen – im Alter von 16 bis 18 Jahren fünf Tage lang intensiv das Theaterspiel auf bis zu 1,60 m hohen Stelzen. Diese wurden zuvor vom Goethe-Institut angefertigt.
Gemeinsame Verständigung in deutscher Sprache
„Die Vermittlung deutscher Sprache soll auch Teil unseres Trainings sein, daher wird der Workshop – ebenso wie das Sommercamp – auf deutsch durchgeführt,“ sagt Wolfgang Hauck. Deutschlehrer werden dabei sein. Damit können sich die Jugendlichen aus unterschiedlichsten Nationen in deutscher Sprache verständigen. „Natürlich müssen sie dafür ein bestimmtes Sprachniveau nachweisen und ihre Deutschkenntnisse bis zum Sommer noch verbessern,“ berichtet Hauck.
„Bereits nach drei Tagen haben unsere türkischen Jugendlichen gelernt, auf Stelzen zu laufen,“ erzählt er weiter. Aber das sei nur der erste Teil der Aufgabe. „Aus den anderen Teilnehmerländern müssen alle Jugendlichen Bewerbungsvideos erstellen und werden in einem strengen Verfahren für die Teilnahme ausgewählt.“
Auch aus Deutschland können sich Jugendliche über ein anderes Partnerprogramm, das die Teilnahme ebenso unterstützt, bewerben. Dazu werden «Die Stelzer» noch Informationen an interessierte Schülerinnen und Schüler weitergeben.
„Für das Sommercamp gibt es jedoch zunächst ganz andere Probleme als gedacht,“ sagt Wolfgang Hauck. „Zum Beispiel haben die Schüler in der Türkei zwar drei Monate Schulferien, besuchen jedoch in dieser Zeit private Bildungseinrichtungen, in denen sie sich auf eine Universitäts-Aufnahmeprüfung vorbereiten. Deswegen sind die Ferien mit viel Lernstoff gefüllt, und die Zeit für den Workshop muss gut eingeteilt werden.“ Diesen Sommerworkshop wird Wolfgang Hauck übrigens gemeinsam mit zwei Landsberger Jugendlichen durchführen, die in «Licca Line – Eine lange Fahrt ins sagenhafte Damasia» mitgewirkt haben.
Bürgerreporter:in:Andrea Schmelzle aus Landsberg am Lech |
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