Warteliste seit 2008
Aufnahmestopp beim Landsberger Kleingartenverein.
410 Mitglieder zählt der Kleingartenverein Landsberg e. V., davon werden 50 auf einer Warteliste geführt. Voraussetzung für einen Pachtvertrag ist zunächst die Mitgliedschaft im Verein. Bei einer Fluktuation von durch-schnittlich 5 Pächtern pro Jahr kann der Vorstand des Vereins ein weiteres Anwachsen der Warteliste nicht verantworten, führt Karin Boolzen, die 1. Vorsitzende im Gespräch mit Dieter Völkel, dem Vorsitzenden der SPD Stadtratsfraktion, aus. Bereits an Ingo Lehmann, den Ex-OB wurde eine Erweiterung der Anlage am Altöttinger Weiher herangetragen. Über 15 bis 20 Gärten, für die auch das entsprechende Gelände vorhanden wäre, war Lehmann gesprächsbereit. Ein erneuter Vorstoß beim jetzigen Landsberger OB, Mathias Neuner, stieß auf wenig Gegenliebe. Offensichtlich haben andere Vorhaben Priorität. Auf die Frage von Dieter Völkel, welche Belastungen auf die Stadt zukommen würden, meint Karin Boolzen, dass der Verein sparsam wirtschaftet und anfallende Kosten weitgehend selbst tragen würde. Gleichfalls wird, wie dies auch in der Vergangenheit der Fall war, eine Menge Arbeit in Eigenleistung der Kleingärtner erbracht, z. B. der Wegebau.
Die Warteliste, in der noch Anwärter aus dem Jahr 2008 enthalten sind, setzt sich von 20 Jährigen bis hinein ins Rentenalter zusammen. Zu den Vereinsmitgliedern in Warteposition zählen vor allem Migranten, Schwer-behinderte und sozial schwachgestellte Familien, die keine hohen Ablöse-summen für Einbauten oder Bepflanzung bezahlen können. Bei einer Jahrespacht von gerade mal 85,- Euro für 200 qm Garten ist für die sozial Schwächeren in unserer Gesellschaft der Kleingarten Erholungsterrain im Nahbereich bis hin zu gärtnerischem Ertrag. Obwohl viele der Wartenden aus der unmittelbaren Umgebung der Anlage am Altöttinger Weiher kommen, wäre dem Verein auch mit einer Erweiterung an anderer Stelle gedient.
Dieter Völkel zeigte sich von den Ausführungen sehr beeindruckt und ist der Meinung, dass ein dauerhafter Aufnahmestopp nicht akzeptabel ist. Sofern ein geeignetes Gelände vorhanden ist, sollte unbedingt weiteres Pachtland bereitgestellt werden. Für die Stadt sind Kleingärten bestgepflegte Grünanlagen, die keine Kosten verursachen.
Bürgerreporter:in:Hans Bucsek aus Landsberg am Lech |
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