Pinakothek der Moderne - mit Kindern?!

Meine Tochter Lena hat viele Interessen.
Dazu gehört auch die Kunst.
Nun bietet München ja wahrlich viele Möglichkeiten um ein 9 jähriges Mädchen an Kultur heran zu führen.
Es fängt recht harmlos mit der alten Pinakothek an – die alten Meister erschließen sich den Kindern zumeist recht leicht. Da steht noch das Erstaunen im Vordergrund, wie diese Maler so genau malen konnten – wo doch die eigenen kleinen Fingerchen noch etwas ungelenk Kunstwerke auf das Papier bringen.
Weiter geht es zur neuen Pinakothek, wo das Kind beeindruckt vor Vincent Van Gogh`s Sonnenblumen steht und über das Licht in Caspar David Friedrich`s Bildern staunt.

Ja, aber dann…
vorerst entschied ich mich fürs Lenbachhaus… das war entschieden mehr für die Mutti. Der blaue Reiter und Co… ob Lena das so ganz verstanden hat… ich zweifelte.
Dennoch blieb Lena hartnäckig – es ist Winter, manche Tage weiß Gott trüb und Sonntags kosten die Pinakotheken gerade mal 1 € - also… stand der nächste Kulturausflug an.
Die Pinakothek der Moderne.
Mir war anfangs nicht ganz wohl… doch das legte sich sehr schnell, als wir das innere des lichtdurchfluteten Gebäudes betraten.
Wir fingen im ersten Stock an und gleich der erste Raum erwies sich als gelungener Volltreffer! Roman Ondak hieß der Künstler und sein Konzept verstand es mit ganz einfachen Mitteln ein Kind für etwas zu begeistern, was Worte nur schwer können. Eine Mitarbeiterin des Museums malte Lenas Größe mit einem Strich an die Wand. Dazu der Name und das Datum…
fertig!
Und Lena stand staunend in diesem Raum, der angefüllt mit Strichen und Namen war… und sie empfand sich als Bestandteil dieses Kunstwerkes – was sie unzweifelhaft nun auch ist.
Ebenfalls von Roman Ondak waren die unzähligen kleinen Figuren – aus Alufolie geformt und unendlich vielgestaltig.
Beschwingt gingen wir weiter.
Einige Graphiken wurden von Lena erwartungsgemäß als zu dunkel und ohne uns begreifbaren Sinn abgetan.
Aber fasziniert stand sie vor unserem Staubsauger – modernes Design, aha! Und schau nur… da ist der Computer, der in der Schule steht!
Und die kuriosen Möbel, Autos, Handys…
und erst die Architektur!

Es war ein schöner Tag, durchaus auch für Kinder geeignet. Manchmal sollten wir mutiger sein – es sollten nicht eigene Berührungsängste dem Entdeckerdrang unserer Kinder entgegen stehen.

Viele Grüße
Sabine