VESPA CROSS RENNEN IN LANDSBERG
mit dem Motorroller durch den Matsch

Foto: SIP Scootershop
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Was für ein beeindruckendes Ereignis! Das Vespa Cross Rennen mit dem Titel "MATSCHO KARATSCHO" auf der firmeneigenen Strecke des SIP Scootershops war ein großer Erfolg, wie aus den Kommentaren der Teilnehmer deutlich hervorgeht. Schon Tage vor dem Rennen waren die Mitarbeiter des SIP, darunter Jesco, Max, Andrea, Steffi und viele weitere freiwillige Helferinnen und Helfer, intensiv mit den Vorbereitungen beschäftigt. Die Piste musste instand gesetzt werden, Erde wurde herantransportiert und die Bagger waren scheinbar rund um die Uhr im Einsatz. Strohballen wurden angeliefert, Zäune geprüft und platziert, Flaggen bestellt und das Fahrerlager vorbereitet. Das gesamte Team verdient hohes Lob: alles wurde termingerecht abgeschlossen.

Am Freitag trafen dann sukzessive die Fahrer ein. Sie reisten aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik an, sowie aus Österreich, Italien und der Schweiz. Nach dem Anmeldeverfahren wurden in der Siperia Pizza und Bier serviert und die Teilnehmer hatten Gelegenheit, sich kennenzulernen. Die Stimmung war ausgezeichnet, und die Vorfreude auf das Ereignis war spürbar.

Mit der Vespa durch Matsch und Dreck

In der Nacht schlug das Wetter erste Kapriolen, es regnete ordentlich. Am Samstagmorgen machte der Zustand der Piste dem Namen der Veranstaltung alle Ehre: Matsch ohne Ende. Die ersten mutigen Fahrer drehten ein paar Runden und mussten danach Dreck aus allen Ritzen ihrer Roller spülen. Dennoch wurde das Qualifying durchgezogen und schließlich konnte Rennleiter Jesco die schwarzweißkarierte Fahne für den ersten Start schwenken.

Und dann wurde gefahren! In der Mofa-Klasse zog der Schweizer Marc Breu einsam seine Runden an der Spitze, niemand war ihm und seiner Puch gewachsen. Auch die beste Zeit des Tages wurde vom Eidgenossen aufgestellt: 51,215 Sekunden. Szenenapplaus gab es allerdings für Finn Brendle, der mit seiner tuninglosen Ciao unbeirrt und stoisch am Ende des Feldes seine Runden drehte. Das war Sportsgeist pur. Den Tagessieg holte sich wenig überraschend Marc Breu, der beide Rennen dominierte. Auf den Plätzen folgten der schweizerische Mofakult-Teamkollege Christian Fäh und Sebastian Krüger. Marc Breu über seine Rennen: „Ich bin hier mit meinem Mofa an den Start gegangen. Der Rahmen von Puch, der Motor von Sachs – das ist eine Technik, die hält. Die Strecke war richtig gut, wie gemacht für mein Mofa. Kurze Geraden, genau richtig für einen Gang. Wir fahren in der Schweiz die Meisterschaft und diverse Einzelrennen. Bei uns in der Firma haben wir vier Cross-Mofas, die wir je nach Reglement einsetzen.“

Einige Pannen der Vespa Fahrer

Wahrlich munter wurde es bei den Rennen der Klasse 3, wo alles gefahren werden durfte, was ein Roller ist oder mal war. Hier sorgte Stefan Göllner für Aufsehen, der mit seiner Vespa GTS „von der Stange“ eine sensationelle Vorstellung in den Matsch legte. Dicht gefolgt von Wolfgang Altmann und dem Landsberger Lokalmatador Max Heigl. Klarer Sieg für Göllner im ersten Durchgang, allerdings machte die GTS das zweite Rennen nicht mehr richtig mit, bei den Sprüngen schaltete sie sich einfach ab. Stefan nahms halbwegs gelassen: „Es ist aber trotzdem eine supergeile Veranstaltung, ich gebe die Note Eins. Auch die Strecke ist perfekt, es geht nicht besser. Ich bin zwar ein bisschen sauer auf die Sch***-Kiste, aber ansonsten alles super. Ich habe die GTS am Donnerstag in Zahlung genommen, dann haben mir Kumpels noch schnell 12-Zoll-Cross-Reifen besorgt. Also hier angemeldet, Hotel gebucht und Freitag ging’s los. An der Karre selbst habe ich nichts gemacht. Ich bin nächstes Jahr gerne wieder dabei.“

Heigl und Altmann nutzten diesen Umstand zu ihren Gunsten und rasten auf Platz 1 und 2. Göllner (57,289) und Heigl (58,698) gelangen allerdings auch noch Rundenzeiten unter einer Minute. Max Heigl hatte allerdings ebenfalls mit Problemen zu kämpfen: „Die Strecke war super, aber mir ist in der zweiten Runde das Gas auf Vollgas hängengeblieben. Also habe ich alles nur noch mit der Bremse gemacht. Und natürlich ist nun dadurch die Kupplung hinüber und das war das letzte Rennen für diese Vespa, die kommt so wie sie ist in den Eisenwarencontainer. Auf der Strecke muss man schön in den Spuren fahren und den großen Steinen ausweichen. Eine geile Veranstaltung und ich komme nächstes Jahr wieder.“

Respekt auch an den jüngsten Teilnehmer des MATSCHO KARATSCHO. Der 14-jährige Korbinian Ortlieb bekam die Sondererlaubnis seines Vaters und konnte erste Rennerfahrungen sammeln: „Es hat mega Spaß gemacht, obwohl ich wahrscheinlich letzter geworden bin. So genau weiß ich das gar nicht. Am Schluss war die Strecke ziemlich trocken und dann ging’s. Nur das Wasserloch war schwierig, denn da hat man die Spurrillen nicht gesehen. Wenn vor dir einer quer rausgefahren ist und man fädelt sich in der Spur ein, fährt man auch quer raus. Normalerweise fahre ich nur mal auf der Wiese beim Opa, das war heute das erste Mal, dass ich in so einem Gelände gefahren bin.“

Ein langes Gesicht hingegen bei SIP-Racer André Jüterbock: der Custom-Roller von Butcher’s Garage aus St. Petersburg machte schlapp – ohne Bremse lässt sich nicht gut fahren. Ausfall nach zwei Runden im ersten Rennen, Teilnahme am zweiten Durchgang unmöglich. Schade, aber toll! Den Tagessieg sicherte sich schließlich Max Heigl auf einer Vespa Cosa vor Wolfgang Altmann und Paul Prötz.

Italienische Dominanz

Während der Horizont so aussah, als habe der Herrgott schwarze Tinte in den Himmel geschüttet, gingen die Fahrer der Klasse 2 „Smallframe“ an den Start. Das Gewitter zog vorbei, aber dafür donnerten nun die Semiprofis vom italienischen Team Vezzola Racing über die Piste: Davide Monizza, Federico Esposto und Roberto Laude zeigten, dass sie Motorsport im Blut haben. Mittendrin Dennis Franceschini, Valentino Randazzo und ein gewisser Elvis Jüterbock, Spross der berühmten Jüterbock Renn-Dynastie. In seinem ersten Cross-Rennen schlug er sich mit seinem Egig-Motor mehr als beachtlich. Nach verpatztem Start landete er im ersten Lauf auf Rang 6, im zweiten Durchgang sogar auf Rang 5. „Ich bin mächtig stolz auf den Jungen“, sagt Vater André sichtlich bewegt.Elvis selbst berichtet: „Die Vespa, die wir live im Internet zusammengebaut haben, ist unfassbar gut gelaufen. Und vor allen Dingen auch unfassbar schnell, was ich gar nicht erwartet hatte. Beim Qualifying war die Strecke noch sehr matschig, deshalb bin ich ganz ruhig zwei Runden gefahren. Aber so konnte ich mich auf die Verhältnisse einstellen. Leider habe ich dann den Start um zehn Sekunden verpasst und kam spät auf die Strecke. Aber hinter den vier starken Italienern war ich ganz vorne. Der Italiener auf Rang 4 war so schnell wie ich und wir haben uns derart gebattelt, dass ich nach der fünften Runde so müde war, dass ich fast nur noch neben der Strecke gefahren bin. Bin dann leider nur Sechster geworden. Im zweiten Rennen lief es besser und ich konnte den fünften Rang verteidigen. Ich habe es nämlich ruhiger angehen lassen, während neben mir einige Leute gestürzt sind, die zu schnell fahren wollten. Ich bin ziemlich zufrieden mit meiner Leistung, denn die Strecke ist auch wahnsinnig anstrengend. Eine megageile Veranstaltung, die hammermäßig Spaß macht. Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel Laune macht.“

Die drei Sieger fuhren allesamt Zeiten unter einer Minute. Zieleinläufe und Tagessieger waren identisch: Federico Esposto (55,039) vor Roberto Laude (57,455) und Dennis Franceschini (58,832). Prominente Namen wie Arnold Kastenhuber, Thomas Haas, Paul Sinnhuber, Christian Ortlieb und Max Renner mussten sich im Feld einreihen. Champion Federico Esposto war happy: „Die Strecke ist sehr schön, mit sehr viel Matsch. Ich habe mich richtig, richtig darüber gefreut, dass wir hier an den Start gehen konnten. Wir haben sehr viel Spaß gehabt. Und auch die Leute sind einfach nett und freundlich. In Italien fahre ich auch Vespa-Cross und habe 2019 und 2021 zwei nationale Meisterschaften gewonnen. Ansonsten fahre ich auch normal Motocross. Und weil es dieses Jahr so geil war, bin ich nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei.“

Weiterhin waren die dunklen Wolken nur eine leere Drohung und als die „Largeframe“ Klasse 4 an die Startlinie ging, war die Strecke halbwegs trocken – mal abgesehen vom verhassten Wassergraben. Joe Dierkes konnte beide Läufe auf seiner Vespa Cosa relativ souverän für sich entscheiden, er fuhr jedes Mal mit mehr als zehn Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. Auch auf den Plätzen dahinter gab es eine feste Rangfolge: Michael Beger, Alex Konrad, Dirk Becker und Hubert Leitgeb. Dierkes, Beger und Konrad landeten dementsprechend beim Tagessieg auf dem Treppchen.

....

Kompletter Bericht: https://www.sip-scootershop.com/de/blog/matscho-karatscho-2023-bei-sip-scootershop_p813

Bürgerreporter:in:

SIP Scootershop aus Landsberg am Lech

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