Ein Moslem im Beichtstuhl ...

Attentat!

Beichtstuhl-Attentäter

Der seriöse junge Mann betrat den uralten, fast schwarzen Eiche-Beichtstuhl der Kathedrale.
„Ich möchte beichten.“
„Freut mich.“ Durch sein Sichtgitter ergänzte der Priester: „Wann haben Sie zuletzt gebeichtet?“
„Noch nie.“ Aus dem Halbdunkel heraus meinte sein Gegenüber: „Wissen Sie, ich habe noch nie etwas gestohlen, ich habe noch nie jemanden ermordet ... und ich bin Islamist. Bei Ihnen darf doch jeder beichten, ja?“
Etwas unruhig rutschte der Priester in seinem kleinen Abteil hin und her.
„Eigentlich, nein, die Ohrenbeichte ist nur für Katholiken. Warum sind Sie gekommen?“
„Ich werde übermorgen ein paar tausend Menschen ermorden.“

Er sprach diese Worte aus, wie andere, die beichten, sie hätten unanständig gebetet, geflucht oder ihre Frau geschlagen.

„Aber das – wissen Sie – also, ich habe mich doch nicht verhört: Sie wollen - ein paar tausend Menschen ermorden? Wir haben doch nicht Fasching, und Sie kommen doch nicht etwa aus ...“
„Nein, ich komme aus keinem Gefängnis, keiner Anstalt, bin im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte. Wir werden übermorgen einen Intercity nach München und einen nach Berlin entgleisen lassen. Das möchte ich vorher beichten. Für Sie gilt doch das Beichtgeheimnis, ja?“
Der Priester schwitzte riechbar in seinem Gefängnis. „Ja schon, stotterte er, nur, normalerweise beichten die Leute etwas, was sie getan haben, nicht etwas, was sie tun werden.“
„Das geht nicht. Ich werde unter den Toten sein. Wir sind Selbstmordattentäter. Unser Gott hat diese Anschläge befohlen. Wir führen sie nur aus.“
„Ja aber, all die unschuldigen Menschen ...“
„Nicht unschuldig: u n g l ä u b i g. Wir haben keine Wahl. Was Gott befiehlt ... Werden Sie mir die Absolution erteilen?“
„Keinesfalls, das geht nicht. Wie sollte unser liebender Gott systematisch geplante, kaltblütige Morde verzeihen? “
„I h r Gott. I h r e Kirche hat auch unzählige Martyrer, die für ihren Glauben gestorben sind. Uns wollen Sie das verweigern?“
„Nein, nein, S i e dürfen gerne für Ihren Glauben sterben ... aber all die unschuldigen Menschen ...“

In diesem Augenblick wurden die Türen des Beichtstuhls aufgerissen. Fünf schwarz gekleidete Männer überwältigten, den Finger am Abzug ihrer Maschinenpistolen, brutal den Attentäter.
„Gott sei Dank hat Innenminister Schäuble die Beichtstühle verwanzen lassen“, meinte einer von ihnen. „So konnten wir schnell reagieren und tausende von Menschenleben retten ...“ Blass blieb der Priester sitzen. Für heute beendete er die Beichtzeit – wenn auch stark verunsichert. Und er hoffte, dass er kein falsches Wort gesagt habe während des Beichtgesprächs ...

(Und wenn ihr, liebe Leser, der Meinung seid, dass so ein Vorfall realistisch ist: Schreibt bitte an Herrn Schäuble und bittet ihn, das „Beichtgeheimnis“ zu überwachen.
Ich stelle mich (zumindest diesmal) ganz auf die Seite von Bischof Walter Mixa, der diese Idee für „unerträglich“ hält und „entschiedensten Widerstand der Kirche“ ankündigte.)

Und wir bei myheimat können überlegen:
Geplante Realität? Zynische Ironie? Satirische Glosse? ...

Bürgerreporter:in:

Roland Greißl aus Fuchstal

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