„Tipps gegen Tricks“ Koslowski gibt Rat im Hausfrauen-Bund
Geheimnisvoll wurde die Veranstaltung „Tipps gegen Tricks – Herr Koslowski rät“ des Deutschen Hausfrauen-Bundes Ortsverband Laatzen e.V. angekündigt. „Lassen Sie sich überraschen!“ stand in der Bekanntmachung zu lesen.
Und es wurde eine Überraschung für die zahlreich im Kontaktzentrum erschienenen Teilnehmerinnen. Zu Gast war die Präventionspuppenbühne der Polizeidirektion Hannover. Polizeioberkommissar Hans-Joachim Homuth hatte nicht nur „Herrn Koslowski“ und „Pastor Königswinter-Rodewald“ im Gepäck, sondern auch „Walburga“ und „das ungute Gefühl oder die innere warnende Stimme“ sorgten mit ihren Schilderungen für Kurzweil. Außerdem war Polizeioberkommissar Wolfgang Deike vom Polizeikommissariat Laatzen erschienen, um sich den Anwesenden als Kontaktbeamter vorzustellen.
Hans-Joachim Homuth ist seit 21 Jahren bei der Puppenbühne aktiv. Zunächst gab es nur ein Programm für Kindergarten- und Grundschulkinder. Seit 2006 ist nun auch ein Seniorenprogramm im Angebot, das auf unterhaltsame Art und Weise über die „Maschen der Gauner“ informiert.
Zu Beginn zauberte Hans-Joachim Homuth „Pastor Königswinter-Rodewald“ aus seiner „Kiste“. Der „Pastor“ erzählte über die Tücken des Straßenverkehrs. Da geht zum Beispiel „Frau Kawutke“ bei Rot über die Ampel, laufen dunkel gekleidete Gestalten bei Dämmerung einfach auf die Straße (sind somit für die Verkehrsteilnehmer also schlecht zu erkennen) und es schimpft jeder über jeden, so zum Beispiel Fußgänger über Rad- und Autofahrer und Autofahrer über Fußgänger und Radfahrer. Jeder denkt von sich „nur ich bin fehlerlos“. „Pastor Königswinter-Rodewald“ erhob oft mahnend seine Stimme und wies augenzwinkernd darauf hin, nicht aus Eitelkeit seine Brille zu hause zu lassen und auch ab und zu die Batterie seines Hörgerätes zu überprüfen. Für die Sicherheit im Dunkeln rät Hans-Joachim Homuth Blinky's oder Warnwesten zu verwenden. Besonders interessant ist die Empfehlung von Klackbändern, die an Armen und Beinen befestigt werden können und im Dunkeln leuchten. Die Parole dazu: „Sei (k)ein Armleuchter!“
Dann kam „das ungute Gefühl – die warnende innere Stimme“ ins Spiel. Sie rät dazu, das Umfeld aufmerksam wahrzunehmen und ungewöhnlich auffälliges zu melden. Ruhig wachsam die Nachbarschaft beobachten und lieber einmal mehr als zu wenig die Polizei zu informieren.
„Herr Koslowski“ berichtete über eine Werbeverkaufsfahrt bei der er drei Rheumadecken kaufte, obwohl er überhaupt kein Rheuma hat. Er hatte eine garantierte Gewinnzusage für einen Wäschetrockner bekommen und wollte sich nun einen schönen Tag machen. Also fuhr er mit vielen anderen Teilnehmern in einem klapprigen Bus zu einer Gastwirtschaft, wo es ein drei-Gänge-Menü gab (Würstchen, Brötchen und Senf). Anschließend ließ er sich von der angebotenen Ware inspirieren und hoffte dann nach dem Erwerb seiner Rheumadecken auf den versprochenen Wäschetrockner. Dieser bestand jedoch nur aus einer Wäscheleine mit ein paar Klammern. Enttäuscht fuhr Koslowski wieder nach hause und will so schnell keine Verkaufsfahrt mehr mitmachen, auch wenn der zugesagte Gewinn auch noch so verlockend klingt.
Am Ende der Veranstaltung berichtete eine verzweifelte „Walburga“ über einen Enkeltrick bei dem sie 12.000,00 Euro verloren hat. Immer wieder fallen in ganz Deutschland gutgläubige ältere Menschen auf diese Tricks herein. So wurde zum Beispiel im Jahre 2010 ein Gesamtschaden in Höhe von 4,5 Millionen Euro angerichtet. Alle Anwesenden hatten großes Mitleid mit „Oma Walburga“ und hörten ergriffen den Schilderungen zu.
Bei aller Fröhlichkeit diente der Abend doch dazu viele Tipps zu erhalten. Hans-Joachim Homuth gelang es mit einer Mischung aus viel Humor und Nachdenklichkeit den Ernst der Sache zu vermitteln. Gut informiert und mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein gingen die Anwesenden nach Hause.
Bürgerreporter:in:Ingrid Pawelczak aus Laatzen |
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