Günther Meyer: "Das Laatzener Brunnenfest ist ein harmonisches und fröhliches Fest"

Günther Meyer auf einem Gebetshügel (Pagode) in ca. 5000 Meter Höhe. | Foto: Meyer
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  • Günther Meyer auf einem Gebetshügel (Pagode) in ca. 5000 Meter Höhe.
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Günther Meyer ist Mitorganisator des Laatzener Brunnenfests. Im E-Mail-Interview verrät er zum Einen, warum das Brunnenfest so erfolgreich ist. Zum anderen stellt seinen Heimatort Grasdorf vor und er berichtet von seiner Reiselust.

Herr Meyer, am vergangenen Wochenende ging das 22. Brunnenfest über die Bühne. Welches Fazit ziehen Sie als Organisator der Interessengemeinschaft (IG) Grasdorf-Laatzen/Mitte?

Der Vorstand mit dem Festausschuss und vielen fleißigen Helfer haben
es wieder geschafft, das Brunnenfest mit einem attraktiven Programm zu gestalten und auszurichten.
Es war rundherum ein harmonisches und fröhliches Fest. Erfreulich war, dass auch am Abend ein junges Publikum am Brunnen und in der Kirchstraße mit Musik und Tanz feierte. Trotz des kühlen Wetters waren einige tausend Besucher dabei und belebten die Kirchstraße. Sie konnten unter einer reichen Auswahl von Speisen und Getränken wählen. Für mich ist das Zusammenstellen des Nachmittagsprogramm auf dem Sport- und Kinderspielplatz hinter der Kirche seit 22 Jahren etwas Besonderes und wurde mit den Jahren immer weiter entwickelt. Es ist einfach klasse, die vielen Familien mit ihren Kindern zu erleben. Stolz und strahlend erobern die Kinder das kleine Kettenkarussell, die Hüpfburg und das Trampolin oder versuchen sich an den ersten Reitübungen. Auch die Aktivitäten auf der Präsentationsfläche mit Showgruppen und zum Abschluss der Zauberer Belonso, der fast 100 kleine begeisterte Kinder in seinen Bann zieht. Einfach klasse dieser Nachmittag.

Was wird mit dem Fest eigentlich gefeiert und warum erfreut es sich so großer Beliebtheit?

Hier gibt es mehrere Gründe. Einen hohen Stellenwert hat der alte Grasdorfer Ortsteil mit seinen gut erhaltenen Fachwerkhäusern, der Platz am Thie mit seinem Brunnen, die Kirchstraße mit der schönen Kirche und die dahinter liegenden von uns mit genutzten Flächen, wie Kinderspielplatz, Sporthalle und Sportplatz. Dies ist ein seltenes Ensemble und bot sich für eine Weiterentwicklung an.
Rückblick: 1988 wurde der Brunnen mit einem Fest zur Brunneneinweihung „Unter den Linden“ eingeweiht und erstmalig der Abschied vom Sommer der Vereine von Grasdorf und Laatzen Mitte gefeiert. Ab 1989 war es dann das Brunnenfest, das immer am dritten Sonnabend im September fortgeführt und weiterentwickelt wurde. Wichtig war ein engagierter Vorstand mit Festausschuss und mit circa 22 Vereinen und Institutionen, die Kontinuität gewährleisten und mit neuen Ideen Nachhaltigkeit erzeugen. Wirtschaftliche Interessenten und Parteienverbände bekamen keinen Zugang zum Brunnenfest. Alle Mitwirkende sind Mitglieder unserer Gemeinschaft und werden nach Antragstellung durch Beschluss der Mitgliederversammlung aufgenommen.
Diese Struktur hält nun bereits 22 Jahre und somit müssen wir vieles richtig gemacht haben. Bei den verantwortlichen Mitgliedern werden die Sorgen von Jahr zu Jahr größer, engagierte Aktive zu finden, und auch wir vom Vorstand haben Bedarf an jungen Helfern, denn wir sind auch älter geworden. Der Auf- und Abbauteam beginnt am Freitag um 14 Uhr und endet am Sonntagmorgen. Mit Beginn des-10-Uhr-Gottesdiensts in der St. Marien Kirche ist die Kirchstraße sauber.

Seit wann gibt es die Interessengemeinschaft und welche weiteren Projekte betreut die sie?

Die IG gibt es seit den sechziger Jahren. Die Vereine und Institutionen in Grasdorf und später auch in Laatzen-Mitte haben in jedem Jahr einen Abschied vom Sommer gefeiert. Im Wechsel war ein Vorsitzender aus einem örtlichen Verein der federführende verantwortliche Organisator. Es wurde an unterschiedlichen Plätzen - in den siebziger Jahren auch in Laatzen-Mitte gefeiert.
Ab 1989 wurde mit einer neuen Satzung, der Vorsitzende konnte wiedergewählt werden, das bis heute lebendige Brunnenfest als Abschied vom Sommer an diesem Platz veranstaltet. Jürgen Kriete hatte bis 2008 den Vorsitz. Ein neuer vierköpfiger Vorstand (mit Dieter Oberwelland als Sprecher, mir bis 2008 als stellvertretendem Vorsitzenden, Hans Jürgen Beck und Dieter Schmitmeier) teilt sich seitdem die Vorstandsaufgaben.
Auch die würdevolle Ausrichtung des Volkstrauertags gehört zu den Aufgaben des Vorstandes der IG. Hier wäre es zu begrüßen wenn wieder mehr Beteiligung aus den Vereinen und der Bevölkerung kommen würde.
Eine wichtige Aufgabe, die leider nicht mehr den Stellenwert hat, war die Koordinierung aller Termine in Grasdorf und Laatzen-Mitte. Hieran sollte im Interesse aller Festivitäten in ganz Laatzen wieder gearbeitet werden. Denn Überschneidungen und zu viele Aktionen im Jahr dienen keinem, auch nicht dem Bürgern in Laatzen. Somit ist es notwendig, dass sich alle Vorstände der Interessengemeinschaften und Verbände aller Ortsteile zusammensetzen, um diese Themen anzugehen.

Sie sind in Grasdorf geboren und leben seit mehr als 65 Jahren dort. Was zeichnet das Leben in Grasdorf aus? Und was kann besser werden?

Hier möchte ich einfach beginnen, was es mir bedeutet. Neubürger oder Besucher sehen die schöne Gegenwart. Mir bedeutet es viel mehr.
Denn ich bin 1944 in Grasdorf in der Leinstraße, gegenüber der Kirche, geboren und in der neu gebauten Volksschule 1951 eingeschult worden. Ich wohne immer noch in Grasdorf, wenn auch seit 1952 im Sonnenweg. Dies sagt schon viel aus.
Außerdem habe ich meine ganze Kindheit in diesem Teil von Grasdorf verbracht, und meine Schulfreunde wohnten auch dort. Mich hat es später immer gefreut, diesen Teil, den ich kenne, der auch mit dem Brunnenfest verbunden ist, mit zu leben. Die privaten Instandhaltungen und Verschönerungen an den Häusern, Gehöften und Plätzen rund um die Kirche wachsen zu sehen. Dies konnte nur erreicht werden, weil die Besitzer, ihre Erben oder Verwandte es als ihre Heimat mit Heimstätte betrachtet haben. Und somit ist dieser schöne Ortsteil so erhalten geblieben.
Es war mir eine Freude und hat mir Spaß gemacht, in vielen Brunnenfestbroschüren diesen Teil von Grasdorf mit seinen Gehöften und Fachwerkhäusern vorstellen zu dürfen. Andere Grasdorfer, wie Architekt Dipl. Ing. Helmut Flohr mit dem Engagement der Gestaltung des Brunnens - Am Thie - und auch die Familie Haase mit ihrem verschönerten und renovierten Hotel und Restaurant haben mit dazu beigetragen, dass dieses Grasdorf so erhalten und über die Grenzen Laatzen von vielen bewundert wird.
Zu wünschen ist aus meiner Sicht, dass die heutigen Eigentümer es in ihrer Familie behalten, und weiterhin Geldmittel haben, um die Bausubstanz zu erhalten, und das es diesen schönen Ortsteil noch lange so gibt. Es ist nicht auszudenken, wenn es in wirtschaftlich orientierte Immobilienhände gelangt.

Welche schönen Ecken von Grasdorf würden Sie Bekannten zeigen und darüber erzählen, die noch nicht in Grasdorf waren?

Der Name Grasdorf kommt nicht vom Grasbüschel, der das alte Grasdorfer Wappen ziert, sondern nachweislich von einem Geschlecht mit dem Namen Gravestorpe, der in dem Bereich des heutigen Kindergartengeländes/Spielplatz eine Ansiedlung hatte.
Natürlich würde ich den bereits erwähnten gut erhaltenen Ortsteil mit seinen Häusern und Höfen zeigen. Ich würde auch von der schwierigen Nachkriegszeit erzählen, Grasdorf wurde im Krieg zu 80 Prozent zerstört. Und vom gemeinschaftlichen Wiederaufbau der Kirche. Das alte Handwerk und die Baumeister, die die örtlichen Häuser bauten, und über die Grenzen Grasdorf bekannt waren. Die landwirtschaftlichen Veränderungen im Dorf und von der Bebauung in Laatzen Mitte, der damalige Arbeitstitel war Laatzen-Ost. Nach einem Sparziergang im Dorf, auf dem Weg zur Leine und einem Verweilen beim noch in der alten Struktur erhaltenen Hof Musmann, würde ich Halt machen an dem als Pilz gestalteten, in der Region bekannten, Luftschutzbunker. Die alte Feuerwache, die jetzt das Naturschutzhaus des Nabu ist.

Historisches:
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts gab es sogar einen Leinefischer, dessen Familie vom Fischfang in der Leine lebten. Von einer Furt, seichten Übergang über die Leine, die später durch eine Brücke ersetzt wurde. Die jetzige ist bereits die dritte Brücke an dieser Stelle. Hier kreuzten sich die Handelswege von Ost aus Richtung Peine kommend und nach West in Richtung Deister. Die Amtskirche, zu der Grasdorf gehörte, war in früheren Zeiten in Coldingen, damals so geschrieben, das zum Bistum Hildesheim gehörte.
Auf diesen Kirchen- und Handelswegen gab es sogenannte Trutzburgen, die als Schutz der reisenden Menschen dienten. Eine dieser Einrichtungen auf den alten, einsamen Handelsweg gab es westlich der Leine in Höhe Grasdorfer Lieth in Richtung Koldinger Holz vor dem Vorklärbecken, das heute noch durch Leinewasser gespeist wird, um das Wassergewinnungsgelände mit Oberwasser zu versorgen. Sie wurde vom Grasdorfer Historiker Helmuth Flohr entdeckt und die Fundamente freigelegt. Heute ist sie nur durch einen Erdhügel zu erkennen.
Die erholsame Masch, welches ursprünglich mal ein Vorflutgelände war, um das Leinehochwasser rechtzeitig aufzunehmen, damit Hannover nicht unter Wasser stand und den Bauern als Heuwiese diente. Seit 1899 ist es auch ein Wassergewinnungsgelände, dass das Grasdorfer Wasserwerk erst oberirdisch und seit langen über Tiefbrunnen mit Wasser versorgt. Hier erfolgt eine Vermischung mit dem Harzwasser, und es versorgt Laatzen und das südliche Hannover mit sehr gutem Trinkwasser. Das Wasserwerk wurde westlich der Leine errichtet. Die dortige Wasserwerkbrücke war seinerzeit die erste Steinbrücke in Europa die in einem Rundbogen einen größeren Fluss überspannte. Zum 100-jährigen Bestehen wurde sie in 2000 von den Stadtwerken Hannover komplett restauriert und wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht.
Auf einem Beobachtungsturm hat der Besucher einen schönen Blick in das weite Calenberger Land. Rechts und links des Turms wissen nur noch alte Grasdorfer, dass dort die Tonkuhlen waren. Grasdorf hatte zwei städtische Ziegeleien, die über Loren und Seilbahnen den Ton von hier bezogen. Eine Ziegelei war auf dem heutigen Agnes Karll Krankenhausgelände, und die größere Ziegelei in Höhe der Haltestelle Ginsterweg. Das neue AquaLaatzium, wird von vielen Bürgern von Nah und Fern gern besucht.
Grasdorf hatte schon immer eine Badeanstalt. In meiner Kinderzeit konnten wir bis Anfang der fünfziger Jahre in der Leine baden. In Höhe der Leinebrücke gab es westlich am Leineufer sogar einen flachen Kiesstrand mit Liegewiesen und auf der östlichen Seite einen Drei-Meter-Sprungturm. Auf dem Geländer der alten Brücke war eine kleine Plattform vorhanden.
Von dort sprangen die ganz Mutigen in die Leine. Das drei-Kilometer-Leineschwimmen von hier bis zum Bootshaus in Alt Laatzen konnte wieder veranstaltet werden, weil die Leine so sauber ist, dass auch die Fische sich wohl fühlen.
Etwas Besonderes ist der Park der Sinne, der Grasdorf und Alt- Laatzen verbindet. Diese Sehenswürdigkeit, die im Zuge der gewaltigen EXPO- Förderung als Außenexponat im Jahr 2000 in Laatzen entstanden ist und seitdem von der Stadt verantwortlich und hervorragend betreut wird. Der Park ist ein Glücksfall für Laatzen und die südliche Region. Einen großen Anteil an der Komplettierung der Sinne und weiteren Gestaltung hat der Förderverein mit seinen Mitgliedern und Sponsoren, die mit erheblichen Geldmitteln dazu beitragen, dass der Park an Attraktivität weiter gewinnt.

Sie verreisen auch gern. Was reizt Sie am reisen? Und wohin reisen Sie am Liebsten? Warum?

Mein liebstes Reisegebiet, sind die westlichen Kanaren. Besonders die wunderschöne Wanderinsel La Gomera, die ich mindestens einmal im Jahr besuche. Sie gibt mir seit 20 Jahren ein Gefühl einer zweiten Heimat und ich tanke dort Energie. Auch wenn es nur einige Wochen im Jahr sind und mir schon die meisten Wanderwege vertraut sind, ist es für mich immer etwas Besonderes, wieder da zu sein. Auch dort Lebende Freunde, einmal im Jahr wieder zu sehen.
Die Inseln La Palma, die freundlichen Menschen auf El Hierio und die Anreiseinsel Teneriffa haben ihre Reize.
Seit fast zehn Jahren unternehme ich auch Erlebnis- Kultur und Trekkingreisen in östliche Länder. Der Karakurum Highway in Pakistan und die dann anschließende große Seidenstraße mit ihren Oasenstädten in China, die Mauer und die alte Kaiserstadt Xi àn waren nicht wiederkehrende einmalige Erlebnisse.
Mich interessiert heute mehr Nepal in all seinen Kulturen, Lebensweisen und spannenden Veränderungen. Es ist erstaunlich und für die westliche Welt lehrreich, wie die unterschiedlichen Menschen harmonisch und friedlich in ihrem überwiegenden Hinduismusglauben und in den Bergregionen, die zum Teil aus dem Tibet kommenden Buddisten, zusammenleben.
Im wunderschönen und einmaligen Annapurna Circuit zwischen den 7000 m und 8000 m weißen Gipfel zu wandern. Die vielfältige Natur zu sehen. Eine der weltweit schönsten Trekkingwege, die große Umrundung der Annapurna Gebirgskette, zu gehen, den 5416 m hohen Thorung La zu überqueren, und in einer der heiligsten Tempelanlagen in Murktinath nach circa zehn Stunden anzukommen.
Die Kultur und Erlebnisreisen in Südamerika, Ecuador mit den Galapagos Inseln und auf der Straße der Vulkane zu fahren, auf der Equatorlinie zu stehen, dem schneebedeckten Vulkan Cotopaxi nahe zu sein.
Peru mit seiner vielfältigen Landschaft zu entdecken. Das fruchtbare Colca Tal und dem Wappenvogel den Condor in der Natur im Vorbeiflug zu fotografieren. Auf dem alten Inkatrail zu wandern. Es ist schon gewaltig am Sonnentor frühmorgens zu stehen, und den Sonnenaufgang und anschließend die sagenumwogenden Stadt Machu Picchu zu besichtigen. Die Inselbewohner in den Anden auf dem Titicaca See, den schwimmenden Schilfinseln zu besuchen, und auf der Insel Amantani einen Tag mit Übernachtung in einer Familie zu verbringen.
Es ist sehr spannend und interessant für mich, andere Menschen deren Familien, ihre Lebensweise, ihre Vergangenheit, in ihrer angestammten Heimat zu besuchen Die dortige Natur mit Fauna und Tieren zu erleben, den Kontakt mit den Menschen zu bekommen und zu erleben, wie sie auch von mir etwas wissen möchten. Ein besonderes Highlight ist es z. B., ein Digitalfoto zu machen und es zu zeigen.
Gerade der älter werdende Mensch sollte öfter neue Wege beschreiten, um die geistige Flexibilität zu behalten. Interesse auf Neues (Neugier) unbedingt beizubehalten. Spazierengehen, Wandern, Radfahren in der freien Natur. Dies bringt mehr als nur Gedächtnistraining oder Kreuzworträtsel. Es müssen nicht weite Reisen sein. In der Nähe gibt es viel Neues zu entdecken. Auch aus Büchern oder aus dem Internet kann viel Wissenswertes geholt werden. Solange wie möglich werde ich aber in ferne Länder reisen, um vor Ort sein. Es gibt noch viel zu entdecken.

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn die Rückreise ansteht?

Ein langer Rückflug ist auch ein entspannter Rückblick und Muße zu halten. Auf das gerade Erlebte zurück blicken Ein Dank im Stillen, dass es möglich war diese Reise unternehmen zu können und auch geschafft zu haben. Manchmal gibt es schon Pläne und Vorfreude für die nächste Reise. Die Verabschiedung mit den übrigen Reiseteilnehmern fällt schwer und ist herzlich. Es entstehen oft schöne Brief- Telefon- Mailfreundschaften, die diese Exkursionen mit sich bringen. Natürlich ist immer wieder beruhigend und spannend nach Grasdorf zurückzukehren. denn der vertraute Ort ist wichtig. Heimat ist Verwurzelung, Beständigkeit und Nachhaltigkeit und gibt mir die benötigte Alltagsenergie. Denn hier spielt sich ja die übrige Zeit des Jahres ab. Was ist zwischenzeitlich passiert, was macht GiG. Gibt es Veränderungen? Die Leinenachrichten werden aufgehoben und ich lese sie. Wichtig ist aber auch zu erkennen, dass die Zeit in Abwesenheit natürlich weiter gegangen ist und im Wesentlichen nichts passiert ist.

Sie sind Begründer des Vereins Gewinnen in Gesundheit. Wie kam es zur Vereinsgründung und was hat sich der Verein auf die Fahnen geschrieben?

Den Verein Gewinnen in Gesundheit e.V. (Kurzform GiG) ist am 4. August 2004 mit gleichgesinnten, auch mit Mitgliedern des VfL Grasdorf gegründet worden. Unser wichtigster Grundsatz ist bis heute Hilfe zur Selbsthilfe.
Knapp sechs Wochen nachdem ich vom damaligen Präsidium des VfL Grasdorf e.V. den Vereinsausschluss zugestellt bekommen habe. Ich war zu der Zeit Abteilungsleiter für Yoga und Tai Chi und hatte mit hoher Motivation einige Großveranstaltungen und neue ganzheitlichen Gesundheitsthemen verantwortlich organisiert und auch erfolgreich umgesetzt, Außerdem eine VfL Vereinszeitung, VfL Sports, 64-seitig, in Farbe und ohne Kosten für den VfL mit Unterstützung der Abteilungsleitern herausgegeben.
Die vorhergehende Mitgliederversammlung mit der Ankündigung meines Vereinsausschlusses war schon ein starkes Stück, und wurde in der Presse ausführlich behandelt. Ganzseitig: Ehrenmitglied Günther Meyer droht der Vereinsausschluss. Ein Fauxpas? Der Zuspruch den ich von vielen Mitgliedern und Abteilungsleiterinnen bekam, hat mich gestärkt und auch motiviert es nicht einfach hinzunehmen, und meine zukunftsweisenden Aktivitäten, Strukturveränderungen in der Vereinsarbeit, besonders im Gesundheitsbereich, beizubehalten.
Der Ehrenrat bekam Arbeit. Als höchstes Organ eines Vereins, hob er den Vereinsausschluss auf. Ich sollte aber drei Jahre keine Aufgaben mehr übernehmen, damit das Präsidium in Ruhe ihre Arbeit wieder verrichten kann. Somit bin ich weiter in meinem Heimatverein, dem ich im nächstem Jahr 60 Jahre angehöre und in dem ich seit dem 14. Lebensjahr verantwortliche Aufgaben wie Übungs-, Abteilungs- und Präsidiumsarbeit ehrenamtlich mit Freude und Begeisterung verrichtete.

Mein Motto ist weiterhin: Erkanntes mit Beständigkeit, mit Ausdauer umsetzen.
Der Verein Gewinnen in Gesundheit e.V. hat mit Aufnahme in alle relevanten und wichtigen Vereinsverbände in Niedersachen und in den AKS Laatzen einen schnellen, erfolgversprechenden Start hingelegt. Die eingeführte schlanke und modifizierte Vereinsstruktur mit einem dreiköpfigen, geschäftsführenden, ehrenamtlichen Vorstand der kurzfristig handlungsfähig ist, und auf Veränderungen aller Art schnell reagieren kann, hat sich bewährt. Ein niedriger Vereinsbeitrag mit drei Euro pro Person deckt alle anfallenden Kosten, wie auch Weiterbildungskurse, Übungshilfsmittel zur Durchführung der vielfältigen Gesundheitsthemen und die vierteljährlich erscheinende GiG-Broschüre mit unserem gesamten Programm. Die Honorarkosten werden in der Regel von den Kursteilnehmern, die keine Mitgliedschaft benötigen, erwirtschaftet: Der Verein kann nicht in rote Zahlen kommen.
Es konnten sehr schnell gute Übungs- und Kursleiter für Präventionskurse und ganzheitliche Gesundheitsübungen gewonnen werden. Wir nutzen keine städtischen Anlagen, sondern sind in ruhigen Räumen der Freien Martinsschule und im Seniorenpflegeheim Leinetal in Grasdorf. Eine wichtige Zukunftsarbeit ist auf Präventionsangebote wir für Kinder und Familien ausgerichtet. Der z.Zt. durchgeführte Kursus Kinder Selbstschutz wird von der Krankenkasse und von unserm Förderverein Gesundheitsforum Grasdorf e.V. bezahlt. Es wird allen Kindern, die an dem Kursus teilnehmen möchten, die Möglichkeit daran gegeben. Es darf nicht an den Kosten scheitern.

Seit über einem Jahr schreiben Bürgerreporter aus Laatzen auf dem Mitmachportal der Leine-Nachrichten, myheimat. Was halten Sie davon?

Dieses Projekt ist für die Bürger, die mehr im Internet zu Hause sind, sicherlich ein interessantes Portal, das ankommt, weil jeder selbst aktiv Bild und Text einstellen kann.
Es wäre zu begrüßen, wenn es auch weitergeführt und entwickelt wird. Ist eine Altersstruktur zu erkennen und wie viele öffnen täglich diese Seite? Das würde m.E. dem Portal für den aktiven Zuspruch dienlich sein. Wir vom GiG e.V. nutzen vorrangig die Vereinsseite der Leine Nachrichten, weil sie zeitnah ist und den gesundheitlichen orientierten Bürger mehr entspricht und somit mehr Leser erreicht. Ohne diese hervorragende und kostenlose Möglichkeit der Bekanntmachung, hätten wir und sicherlich auch andere Vereine weit weniger Zuspruch für unsere aktuellen Aktivitäten. Es sind in den letzten Ausgaben auch lesewerte Information von und über Jugendarbeit gekommen, hier ist noch Luft nach oben.
Ich könnte mir vorstellen, dass Kinder und Jugendliche Interesse zeigen mit punktuellen, auch kritischen Berichten Themen aus oder über Schule, Elternhaus, Ausbildung, Arbeitswelt, Hartz IV, Gesundheitsfond und
v. m. aus ihrer Sicht berichten. Dies würde myheimat für viele junge und ältere Bürger interessanter und bekannter machen.

myheimat-Team:

Annika Kamissek aus Bad Münder am Deister

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