Laatzener Seniorenbeirat besucht Millî-Görüs-Moschee in Grasdorf
Der Seniorenbeirat der Stadt Laatzen ist dabei, besondere Angebote für Senioren mit Migrationshintergrund zu entwickeln. Im Rahmen dieses Projektes besuchte er die Moschee der islamischen Gemeinschaft Millî Görüs (IGMG) in Laatzen-Grasdorf. Empfangen wurde er vom Vorsitzenden Mehmet Öztürk und der Frauenvorsitzenden Hava Akdag.
In einem Eingangsstatement wiesen die Besucher darauf hin, dass es bei einigen Gästen Vorbehalte gegen den Besuch gegeben habe, weil in der Vergangenheit Funktionäre der Milli-Görüs-Bewegung durch Reden aufgefallen seien, in denen ihre islamische Ideologie dargestellt wurde, die sich deutlich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland richtet. Auch die Scharia sei in wesentlichen Rechtsnormen nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.
Öztürk erklärte den Besuchern, dass der Verein 70 Mitglieder hat, von denen 60 in Laatzen wohnen. Mit Ausnahme von zwei Aleviten handelt es sich bei allen anderen um Sunniten mit türkischem Migrationshintergrund. Millî Görüs verfügt über einen eigenen Imam und hält neben Gottesdiensten weitere Angebote auch für Jugendliche und Senioren bereit. Er leistet seinen Mitgliedern im Notfall finanzielle Unterstützung und erwartet dafür Steuern in Höhe von 2,5 % des Einkommens. Der Verein berät seine Mitglieder in Behördenangelegenheiten und begleitet Senioren ggf. bei Einkäufen und Arztbesuchen.
Im Gespräch wurde deutlich, dass gerade die Generation der Senioren mit Migrationshintergrund fehlende Sprachkompetenzen aufweist und deshalb von Außenstehenden nur schwer erreicht werden kann. Deshalb sollte es künftig in Beratungsangelegenheiten zu einer Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat kommen. Anzustreben sei allerdings, dass dieser Personenkreis bei der nächsten Wahl zum Seniorenbeirat mit einem eigenen Kandidaten vertreten ist.
Bürgerreporter:in:Uwe Kaßen aus Laatzen |
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