Laatzener Senioren zu Besuch in der Herzogstadt Gifhorn
Auf Einladung des Christlichen Seniorenbundes Immanuel Laatzen besichtigten 33 Senioren die Kreisstadt Gifhorn. Zunächst wurde die Gruppe von zwei Stadtführerinnen mit der Geschichte des Ortes vertraut gemacht. Gegründet vor über 800 Jahren am Zusammenfluss von Aller und Ise, war Gifhorn ein Kreuzungspunkt der Salzstraße von Lüneburg nach Braunschweig und der Kornstraße von Magdeburg nach Celle. Ihre Blüte erlebte die Stadt 1539 - 1549 unter Herzog Franz, dem Bruder Ernst des Bekenners von Braunschweig-Lüneburg. Ein wehrhaftes Schloss entstand sowie das Rathaus und andere Fachwerkbauten im Stil der Weserrenaissance.
Die Gruppe besichtigte das zwischen 1978 und 1983 grundlegend renovierte Schloss mit einer Hofkapelle, in der Herzog Franz seine Ruhestätte fand.
Nach dessen Tod war Gifhorn kein fürstlicher Residenzort mehr. Das Städtchen versank in Armut, die Bürger konnten sich nicht einmal mehr Kühe sondern nur noch Ziegen leisten. Gifhorn wurde deshalb in der Vergangenheit von den Bewohnern der Nachbargemeinden etwas abwertend als „Zickenstadt” bezeichnet.
Erst durch den Zustrom von Flüchtlingen und Spätaussiedlern wurde Gifhorn zu einem Mittelzentrum mit 42.000 Einwohnern, die zum großen Teil bei VW im nahen Wolfsburg beschäftigt sind.
Der anschließende Besuch im Mühlenmuseum begann mit einer Andacht des pensionierten Pastors Werner Läwen in der russisch-orthodoxen Kirche. Diese Kirche wurde als Dank für den Beitrag Russlands zur Wiedervereinigung vom Museum in Russland aufgekauft und vor Ort neu errichtet.
1996 legte Michail Gorbatschow den Grundstein für den noch nicht fertiggestellten Glockenpalast. Der Bau ist einem orthodoxen Kloster nachempfunden. Die 50 goldenen Kuppeln auf dem Gebäude stehen für 50 Jahre Frieden in Deutschland.
Mit einer Besichtigung der 15 originalen und originalgetreu nachgebauten Mühlen aus 12 verschiedenen Ländern endete der Besuch.
Bürgerreporter:in:Uwe Kaßen aus Laatzen |
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