"Derrheme" in Schlesien-Schlesier treffen sich in Hannover

Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister stellt sich unter den Klängen "Wir sind die Niedersachsen..." den Teilnehmern vor
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„Derrheme“ in Schlesien heißt es heute für die meisten Schlesier nicht mehr. 700000 Heimatvertriebene haben in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern eine neue Heimat gefunden. Am 25. und 26. Juni 2011 fand das Deutschlandtreffen der Schlesier in der niedersächsischen Landeshauptstadt statt. Schon zum wiederholten Male, seit über 60 Jahren ist das Land Niedersachsen Pate dieser Veranstaltung der Schlesier-Landsmannschaft. Ministerpräsident McAllister kam mit Töchterchen Mia, 5 Jahre alt („Die Schlesier kenn ich’, ich will mit“) und hielt eine warmherzige Rede, die bei den Teilnehmern gut ankam. Sätze wie „Ohne die Schlesier wäre das Land Niedersachsen nicht das, was es heute ist“ oder „Die Vertreibung aus dem Osten war zwar Unrecht, man dürfe aber Unrecht nicht gegeneinander aufrechnen“ trafen, im positive Sinne, das Herz der Schlesier. Nach Beendigung der halbstündigen Rede intonierte eine Blaskapelle die Melodie von den „Lustigen Hannoveranern“. Besser konnte die Stimmung nicht sein, die Schlesier fühlten sich sichtlich wohl in Hannover bis deren Landsmannschaft-Vorsitzender Rudi Pawelka das Rednerpult betrat und eine Rede hielt, die nicht mehr in die Zeit passt, um es vorsichtig auszudrücken. Dieses ewige Wiederholen revanchistischer Parolen gegenüber Polen ist kontraproduktiv für das deutsch-polnische Verhältnis meint der Berichterstatter, dessen Wurzeln auch in Schlesien liegen. „Schlesien kann eine Brücke zwischen Deutschland und Polen sein, wenn wir es zulassen“, rief McAllister den Schlesiern zu. Das wird unter Pawelka nicht möglich sein. Es ist an der Zeit, dass dieser Scharfmacher abgewählt wird.
Diese Misstöne aus Messehalle 3 konnte jedoch die Wiedersehensfeier in der prächtig geschmückten Halle 2 nicht stören. Alt-Schlesier tauschten an langen Tischen, nach früheren Kreisen eingeteilt, ihre Erinnerungen aus. Fotos aus damaliger Zeit machten die Runde. „Auf Wiedersehen in 2 Jahren, so Gott will“ hieß es am Ende der Veranstaltung.

Bürgerreporter:in:

Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld

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