Später Einstieg in die Digitalfotografie

Doreen
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Das Argument meiner Holden "Du hast so ein Ding im Büro, zu Hause brauchst du das nicht!" hatte lange Bestand. Es bezog sich auf die von mir beiläufig fallen gelassene Bemerkung, dass es ohne einen heimischen Internet-PC eigentlich nicht mehr geht.

Aber je näher der Zeitpunkt meines Renteneintritts kam, umso mehr Überzeugungskraft verlor die Argumentation. Also durfte ich endlich bei einem Supersonderangebot zuschlagen und den Rechenknecht anschaffen. Jetzt war plötzlich auch die nötige Intrastruktur für eine Digitalkamera vorhanden, und da musste natürlich eine her.

Meine Erfahrung im Fotografieren bestand aus der gelegentlichen Benutzung einer Kleinbildkamera Minox 35 ML, die ich irgendwann in den Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts angeschafft hatte. Die Kamera tut auch heute noch klaglos ihren Dienst, wahrscheinlich wegen der eher geringen Belastung.

Ich ging also im weltweiten Netz auf Forschungsreise, um eine Entsprechung der problemlos zu bedienenden Minox in digitaler Ausführung zu finden. Erste Erkenntnis war: Immer mehr Megapixel (seinerzeit waren die ersten 12-MP-Kompakten auf dem Markt) und immer mehr Funktionen in immer kleineren Gehäusen mit immer kleineren Sensorchips. Nach ausgedehnten Recherchen in den einschlägigen Foren reiften in mir die konkreten Anforderungen. Die Technik sollte "State of the Art" sein, unbedingt mit optischer Bildstabilisierung, und es sollten möglichst wenig Pixel sein.

Der Besuch verschiedener ortsansässiger Fotohändler brachte eher ernüchternde Ergebnisse. Auf meine Anforderungen hinsichtlich der Pixelmenge mochte oder konnte keiner eingehen, es wurden mir vielmehr die neuesten (und teuersten) Modelle wärmstens ans Herz gelegt. Als ich einem befreundeten Fotohändler im fernen Duisburg telefonisch meine Lage schilderte, zauberte er seine Empfehlung aus dem Hut: Panasonic Lumix DMC-FX10. Die Eckpunkte dieser Kamera sind Leica-Optik, optischer Bildstabilisator und 6 MP, also genau das, was ich suchte! Und das Ganze zu einem aus Suchmaschinensicht attraktivem Preis. Gekauft.

Im weiteren Verlauf knipste ich fröhlich drauflos und war eigentlich mit mir und der Fotowelt im Reinen. Irgendwann fragte ich mich jedoch, ob vielleicht die Fotografie ein Hobby werden könnte und ob ich wohl den Aufstieg vom Schnappschussknipser zum Hobbyfotografen schaffen könnte. Nachdem ich den Gedanken in der häuslichen Umgebung geäussert hatte, flatterten mir alsbald von meiner Holden aus dem Internet ausgedruckte Angebote von Volkshochschulkursen auf den Tisch. Diese Angebote setzten aber auf Spiegelreflexkameras und/oder elektronische Bildbearbeitung, waren also nichts für meinen Bedarf. Ich habe dann selbst mal geguckt und bei der VHS Hannover einen Kurs mit der etwas hochgestochenen Bezeichnung "Die Kunst der Fotografie für EinsteigerInnen" gefunden und gebucht. Dieser Kurs sollte mir zu der Erkenntnis verhelfen, ob ich überhaupt einen Blick für Motive habe und diesen unabhängig von der Technik auch umsetzen kann.

Nach zwei theoretischen Abenden mit der Einführung und den Themen Bildgestaltung und Auswirkung der Kameraeinstellungen ging es in die Praxis. An jeweils einem Abend konnten wir zu verschiedenen Themen versuchen, die Theorie in gelungene Bilder umzusetzen. Es ging um die Schwerpunkte Portrait, Aussen- und Nachtaufnahmen, Stilleben/Nahaufnahmen, Stadtlandschaft (Brunnen/Skulpturen/Häuser) und an einem Sonntagvormittag die Herrenhäuser Gärten.

Eingeschoben waren Abende, an denen die Ergebnisse gezeigt und besprochen wurden (siehe Fotos). Diese Abende mit dem Feedback eines Profis und den überwiegend positiven Kommentaren der anderen Kursteilnehmer, aber auch mein eigener Spass am Fotografieren haben gewirkt.

Ich werde den Sprung vom Knipsen zum Fotografieren wagen, und eine digitale Spiegelreflexkamera muss her! Meinen Freund aus Duisburg wird's freuen.

Bürgerreporter:in:

Uwe Nortmann aus Laatzen

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