Ortsfeuerwehr Laatzen trainiert in Atemschutzübungsanlage

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Ortsfeuerwehr Laatzen führt erste Schulung zum Thema Wärmegewöhnung und Einsatz von Hohlstrahlrohren durch.
Erste durch den Förderverein Ortsfeuerwehr Laatzen e.V. finanzierte Fortbildung.

16 Kameraden der Ortsfeuerwehr Laatzen haben sich am Samstag, den 02.08.08 unter der Leitung von Zugführer René Stuckenberg und seinem Stellvertreter Sebastian Osterwald in aller Frühe um 05:30 Uhr getroffen, um zu einer durch den Förderverein der Ortsfeuerwehr finanzierten Fortbildung zur Firma Neumeister Brandschutz in Garrel bei Cloppenburg zu fahren.
Im Trainingszentrum "Flamm-Punkt - Akademie für Brandschutz und Rettung" der Firma Neumeister, wurden die 15 Feuerwehrmänner und 1 Feuerwehrfrau, alles ausgebildete Atemschutzgeräteträger, von Inhaber Rolf Neumeister empfangen.
Die Ausbildung wurde durch ihn und einen erfahrenen Ausbilder (Berufsfeuerwehr Oldenburg) durchgeführt.
Als erstes stand eine theoretische Unterweisung im Umgang mit Hohlstrahlrohren auf dem Programm.
Es wurden verschiedene Modelle vorgestellt, sowie das richtige Vorgehen mit diesen Rohren im Brandeinsatz erläutert.
Danach erfolgte der praktische Ausbildungsteil mit Wasser am Hohlstrahlrohr.
Hierbei wurde das Truppweise (zu zweit) vorgehen, sowie das Verhalten bei einem plötzlichen Flash-Over (einer plötzlichen Durchzündung) intensiv geübt.

Hohlstrahlrohre eignen sich besonders für den Einsatz bei Wohnungsbränden, da sie, im Gegensatz zu herkömmlichen Strahlrohren, mit wesentlich weniger Wasser auskommen können. Das Wasser wird durch das Strahlrohr fein zerstäubt. Dadurch wird eine höhere Kühlwirkung erreicht und ein möglicher Wasserschaden durch Löscharbeiten verringert.

Nach diesem praktischen Teil, wurden 2 Gruppen gebildet.
Die eine Gruppe bekam die Vorteile beim Einsatz einer Wärmebildkamera in Theorie und Praxis erklärt.

Wärmebildkameras eignen sich im Besonderen zur Suche von Brandnestern in Hohlräumen (z.B. Zwischendecken) und damit zur Vermeidung unnötiger Schäden bei Brandeinsätzen. Außerdem eigen sich solche Kameras sehr gut zur Auffindung von Personen, egal ob bei Bränden oder im Freien vermisst. Bei Bränden hilft diese Kamera den Feuerwehrleuten auch in stark verrauchten Bereichen „zu sehen“, da Gegenstände oder Personen so schneller gefunden werden können. Auch im Gefahrguteinsatz eignen sich diese Kameras, da z.B. Füllstände von Behältern damit kontrolliert werden können. Der Nachteil dieser Kameras liegt einzig im Anschaffungspreis, der sich im 5-stelligen Bereich bewegt.

Die zweite Gruppe übte unterdessen intensiv die Handhabung und das vorgehen mit dem Hohlstrahlrohr.

Nach einem Wechsel der Gruppen, stand ein rustikales Mittagessen bei mittlerweile sommerlichen Temperaturen auf dem Programm.
Nach dem Essen wurden die Feuerwehrleute in das Verhalten in der Wärmegewöhnungsanlage und die Atemschutzgeräte die von der Firma Neumeister zur Verfügung gestellt wurden um die eigenen Geräte zu schonen eingewiesen. Hierzu wurden wieder Gruppen mit erfahrenen und weniger Erfahrenen Feuerwehrleuten gebildet, die dann gemeinsam vorgehen sollten. In der Zwischenzeit hatte Herr Neumeister die Anlage mit alten Holzpaletten „angeheizt“.

Unter Anleitung des erfahrenen Ausbilders der BF Oldenburg, ging es dann, immer zu zweit, mit dem Hohlstrahlrohr in die Wärmegewöhnungsanlage um die zuvor „trocken“ geübten Ausbildungsinhalte, in die Praxis umzusetzen.

Nachdem alle Kameraden einmal als Strahlrohrführer eingesetzt waren, wurden diesmal drei Gruppen gebildet, die, mit Hilfe der Vorgestellten Wärmebildkamera, in die völlig Verrauchte und durch das Feuer aufgeheizte Anlage vorgingen.
Dieser Ausbildungsteil sollte dazu dienen, den Feuerwehrleuten die Grenzen ihrer Schutzkleidung unter kontrollierten Bedingungen aufzuzeigen.
Hierbei zeigte sich einmal mehr, wie wichtig das richtige und vollständige Anlegen der Schutzkleidung bei einem Brandeinsatz ist.
Vor allem hat sich gezeigt, wie wichtig der Schutz der früher freiliegenden Hautpartien im Bereich des Halses und des Kopfes, der durch eine so genannte Flammschutzhaube geschützt wird, ist.
Ohne diese Haube, würde es bei Brandeinsätzen, im Besonderen bei plötzlichen Stichflammen, schwerwiegende Brandverletzungen geben.
Einzig die Schutzhandschuhe, obwohl speziell für Brandeinsätze beschafft, haben hier sehr schnell ihre Grenzen erkennen lassen.

Nachdem alle Kameraden ausgiebig die Anlage und ihre Schutzkleidung getestet hatten, ging es ans Aufräumen.
Viel zu schnell war dieser sehr erfolgreiche und gelungene Ausbildungstag zu Ende und nach gut 6 Stunden intensiver Ausbildung trat die Gruppe wieder die Heimreise nach Laatzen an.
Nicht aber ohne sich vorher bei den beiden Ausbildern herzlich zu bedanken.

Alles in allem war es eine gelungen Erfahrung, vor allem für die jungen Kameraden, die teilweise hier das erste Mal in ihrem Feuerwehrleben ein Feuer, mit entsprechender Hitzeeinwirkung, als Atemschutzgeräteträger gespürt haben.
Aber auch die erfahrenen Kameraden konnten teilweise neue Eindrücke lernen und erfahren.

Besonders die Möglichkeiten beim Einsatz und der Umgang mit der Wärmebildkamera haben alle Kameraden als positiv bewertet.

Besonderer Dank gilt hier natürlich dem Förderverein Ortsfeuerwehr Laatzen e.V. und seinen Fördernden Mitgliedern, durch den die Fortbildung in dieser Form erst möglich geworden ist.

Bürgerreporter:in:

Fabian Amberge aus Laatzen

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