Brandsimulationsanlage sorgt für "Heißausbildung" bei der Feuerwehr
PRESSEINFO STADTFEUERWEHR LAATZEN 02.10.2015
Auf dem Gelände der Ortsfeuerwehr Laatzen hat am Freitag eine mobile Brandsimulationsanlage in einem Container Station gemacht. An zwei Tagen steht den ehrenamtlichen Helfern eine 43 Quadratmeter große Übungsfläche im Inneren des Anhängers zur "Heißausbildung" zur Verfügung.
Über 80 Teilnehmer aus dem Laatzener und Hemminger Stadtgebiet haben sich zur Teilnahme angemeldet.
"Diese mobile Anlage simuliert einen Treppenbrand, mehrere Feuer in Wohnräumen und sogar einen Flash-Over", erläutert Hans-Erwin Blaul von der Betreiberfirma in Burgstädt. Vom Leitstand aus hat Mitarbeiter Juan-Carlos Gomez den Trupp sowie einen Ausbilder (alle drei Feuerwehrleute gehen immer gemeinsam zur Übung vor) immer Im Auge, um bei Gefahr sofort eingreifen zu können. Die beiden Helfer der Feuerwehr besteigen die Anlage durch eine Luke auf dem Dach und befinden sich dann auf einer Treppe, die plötzlich in Flammen steht. Eine gute Reaktionszeit ist nun gefragt, denn blitzschnell muss der Brand gelöscht werden. Beim weiteren Vorgehen stehen plötzlich Gasflaschen in Brand oder ein Bett brennt. Nach Öffnen einer heißen Tür schlagen plötzlich Flammen über die Helfer, ein Flash-Over wird simuliert. Nur durch schnelles auf den Boden schmeißen und mit wenigen Stößen aus dem Strahlrohr ablöschen, kann die Situation beherrscht werden. An der Decke herrschen Temperaturen von bis zu 500 Grad, an ein aufrechtes Gehen ist daher nicht zu denken. Im Kriechgang geht es daher durch die 43 Quadratmeter große Anlage. 25 Minuten dauert dieser Durchgang, das klingt zwar nicht viel, aber die Kräfte sind danach ganz schön ausgepowert. Eine Anstrengung die im Einsatzfall allerdings jederzeit erforderlich sein kann, wie zahlreiche Feuer in diesem Jahr beweisen. Beim Brand im Agnes-Karll-Krankenhaus am 6. März waren mehrere Trupps unter Atemschutz im Einsatz, ebenso beim Feuer in einer Lagerhalle am 16. Juli im Rethen. Hier waren über ein Dutzend Helfer unter Atemschutz bei einer Sichtweite von einem halben Meter in der Halle eingesetzt. Eine gute Ausbildung ist daher zwingend erforderlich.
"Bevor die ehrenamtlichen Helfer in das Innere des Containers hineingehen, werden sie von uns aber gut darauf vorbereitet", sagt Marc Schultze, einer der sechs Ausbilder für das Wochenende. Voraussetzungen sind physische und psychische Gesundheit, kein Alkoholgenuss und keine Blutspende in den letzten Tagen sowie eine gültige Untersuchung nach G 26.3 und ein absolvierter Lehrgang als Atemschutzgeräteträger. Vor dem Einstieg in die Simulationsanlage sowie danach werden die Vitalparameter (Blutdruck, Puls und Blutsättigung) durch zwei Rettungsassistenten der Laatzener DRK-Rettungswache gemessen. So kann jeder sich selbst einschätzen und die Werte mit seinem subjektiven Empfinden vergleichen. Neben vielen männlichen Kollegen waren auch etliche Frauen unter den Teilnehmern an dieser "Heißausbildung".
Bilder anbei, alle: Senft
Bürgerreporter:in:Gerald Senft aus Laatzen |
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