Kirche, Kinder, Missbrauch, Misshandlung; Teil 6: Opfer der Misshandlung
Was immer die Opfer heute sagen, erzählen, mit Eidesstattlichen Erklärungen bekräftigen – es kann wahr sein, oder auch nicht. Die Opfer melden sich heute – nach Jahren, Jahrzehnten, warum gerade jetzt? Weil ein anderes Opfer gesprochen hat? Oder weil anderenorts Opfer von der (römisch-katholischen) Kirche hohe Entschädigungszahlungen erhalten haben? Geht es um Geld? Geht es darum der (römisch-katholischen) Kirche zu schaden? Sind sie Mitglied dieser (römisch-katholischen) Kirche – und wenn, warum (noch)? Und warum melden sich die Opfer erst jetzt? Weil sie so erschüttert, so verschüchtert waren und erst jetzt nach vielen Jahren die Sprache wieder finden? Was ist ihnen nach ihren eigenen Aussagen seinerzeit geschehen? Es wird viel von „Misshandlung“ gesprochen. Schlagen mit der (flachen) Hand, der Faust, einem Stock wird berichtet. Misshandlungen von dem Lehrpersonal aber auch durch andere Kinder in der gleichen Einrichtung. Und darüber konnte Jahrzehnte nicht gesprochen werden?
Es ist richtig, ein Schlag mit der flachen Hand(kante) kann tödlich sein, ein Faustschlag ebenfalls – waren es aber offensichtlich nicht. Ein Stock, was ist ein „Stock“? In meiner Grundschulzeit hatte eine Lehrerin einen Rohrstock, ein Ding, wie es die Blumenbinderin zur Stütze einer Blühte einsteckt, und damit schlug sie uns auf die Finger. Oder meint man hier einen handfesten Knüppel: ein Schlag, ein Armbruch?
Aber sind die Aussagen auch wahr? Es mag sein, dass der Aussagende glaubt, dass er die Wahrheit sagt – aber stimmen muss es trotzdem nicht. Über Zeugen-, Opfer-, Beschuldigtenaussagen gibt es eine ganze Literatur. Das reicht vom bewussten Lügen über den Irrtum, das Ausmalen bis hin zur wirklichen tatsächlichen Wahrheit. Wo in diesem weiten Feld der Aussagen im Einzelfall die Wahrheit liegt, ist von außen in einem Zeitungsbericht nicht erkennbar, nicht nachprüfbar. Sicher: „Durch zweier Zeugen Mund wird überall die Wahrheit kund“ - aber dies sagt bekanntlich Mephisto, der Teufel, - und der ist einer dieser Zeugen!
Vorsicht bei Zeugenaussagen! Juristen sind naiv und dumm, wenn sie glauben und behaupten, dass eine Eidesstattliche Erklärung die Wahrheit enthält, dass eine Aussage vor Gericht die Wahrheit ist, dass die Beschwörung die Wahrheit mehrt.
Ich entsinne mich eines Gesprächs vor dem Audi max der Uni. Die junge Dame erzählte, dass sie in der Schulzeit die Angewohnheit hatte, wenn sie schlechte Laune hatte, den nächsten Jungen zu ohrfeigen. Einmal sei sie so an ihren Gesprächspartner gekommen – und habe prompt eine Ohrfeige zurückbekommen. Von diesem Zeitpunkt an habe sie nie wieder wegen ihrer schlechten Laune jemand geohrfeigt. Nur der „Täter“ hatte dies alles längst vergessen.
15.04.2010
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen
Bürgerreporter:in:Hermann Müller aus Einbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.