Zweimal gegen den Rekordmeister
Für den EHC Königsbrunn stehen am Wochenende zwei Duelle gegen den EV Füssen auf dem Programm. Zuerst empfangen die Brunnenstädter den Rekordmeister freitags ab 20 Uhr in eigener Halle, am Sonntag folgt dann ab 18 Uhr das Rückspiel bei den Ostallgäuern.
Mit den beiden Spielen gegen den EV Füssen enden die Hin- und starten die Rückspiele in der Verzahnungsrunde von Bayernliga und der semiprofessionellen Oberliga. Wie zu erwarten war steht der SC Riessersee an der Tabellenspitze. Auf dem zweiten Rang hat sich der TEV Miesbach gespielt, dank der gefährlichsten Offensive der Bayernliga haben sich die Oberbayern inzwischen fünf Punkte Abstand auf den Drittplatzierten EHC Klostersee erspielt. Königsbrunn liegt nach inzwischen sechs Niederlagen und zwei Siegen auf dem neunten Platz. Etwas überraschend ist die Platzierung des EV Füssen, mit vier Siegen und vier Niederlagen belegen die Ostallgäuer momentan den sechsten Rang.
Dabei war der Rekordmeister nach der Vorrunde noch bester Bayernligist und überzeugte durch starke Leistungen. In den bisherigen Spielen gegen Königsbrunn war der EV Füssen klarer und verdienter Sieger. Zuerst verlor der EHC auswärts mit 8:4, danach folgte eine 1:5 Heimniederlage gegen den wohl stärksten Gegner der Vorrunde. Die Ostallgäuer haben zwei Kontingentspieler in ihren Reihen. So zeigte der 21-jährige kanadische Stürmer Samuel Payeur bisher eine tolle erste Saison in Deutschland und holte sich in 26 Partien 35 Scorerpunkte. Und mit dem 24-jährigen amerikanischen Verteidiger Tyler Wood steht dem EV Füssen ein erstklassiger Defensiv-Spezialist zur Verfügung, an dem sich alle Königsbrunner Stürmer bisher die Zähne ausgebissen haben. In 26 Spielen der Vorrunde erzielte er 25 Scorerpunkte, für einen Verteidiger ein sehr respektabler Wert. Bester Scorer des Rekordmeisters ist aber Markus Vaitl, der im letzten Jahr noch in Buchloe spielte und aktuell eine bärenstarke Saison abliefert. In 25 Begegnungen holte er sich insgesamt 38 Scorerpunkte, gegen Königsbrunn traf er mehrfach. Insgesamt ist der Kader sehr breit und stark aufgestellt, doch zuletzt leistete sich Füssen einige Patzer. So setzte es für die Oberallgäuer in Bad Kissingen eine 7:2 Pleite, mit dem gleichen Ergebnis verlor die Mannschaft auch in Garmisch beim SC Riessersee. Ebenfalls überraschend war die 5:7 Heimniederlage gegen Waldkraiburg. Doch momentan ist der von Andreas Becherer trainierte EV Füssen noch im Soll, denn mit dem sechsten Rang wäre man in den Playoffs zur bayrischen Meisterschaft und könnte einen weiteren Titel holen. Die Punkte gegen Königsbrunn sind schon eingeplant, bei den Brunnenstädtern lief es zuletzt nicht nach Plan.
Denn nach der 0:10 Niederlage gegen den EHC Klostersee kündigte der Königsbrunner Vorstand Konsequenzen an. Nachdem unter der Woche mit einigen Spieler Gespräche geführt wurden, trennte sich der Verein aus disziplinarischen Gründen von Aleksander Polaczek. Als Wiedergutmachung für zuletzt schlechte Leistungen in den Heimspielen werden ab Donnerstag und Freitag in der Bäckerei Forster Karten für das Füssen-Spiel zum Einheitspreis von 5€ verkauft. An der Abendkasse gelten wieder die üblichen Preise. Ob der Verein nun gegen Füssen die Wende schaffen kann ist fraglich. Denn zuletzt grassierte die Grippe in der Mannschaft und dünnte den Kader weiter aus. Doch die Spieler wollen alles geben und dem favorisierten EV Füssen das Leben möglichst schwer machen.
Königsbrunns dritter Vorstand Tim Bertele sieht die Mannschaft in der Pflicht: „Am Wochenende erwarte ich eine deutliche Reaktion und Leistungssteigerung der Mannschaft. Wir schauen jetzt ganz genau drauf wer noch voll dabei ist und wer nicht. Auch im Hinblick auf eine Vertragsverlängerung für die kommende Saison. Das haben wir dem ein oder anderen unter der Woche so auch unmissverständlich mitgeteilt. Von Aleksander Polaczek haben wir uns bewusst getrennt, da wir damit zeigen wollen, dass es auch in der Bayernliga vollen Trainingsfleiß benötigt um vernünftig mitspielen zu können. Leider schaffte es Aleks nicht, Eishockey und Privatleben unter einen Hut bringen, sodass wir den Vertrag im beidseitigen Einvernehmen aufgelöst haben. Dennoch sind wir froh, dass wir solch einen Spieler verpflichten konnten, da es zeigt, dass Königsbrunn mittlerweile wieder eine zuverlässige Anlaufstelle im bayerischen Eishockey geworden ist.“
Bürgerreporter:in:Horst Plate aus Königsbrunn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.