RCU: Schwäbische Meisterschaften der Dressur 2010

Alle schwäbischen Meister mit Zweit- und Drittplatzierten
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Trotz schwierigster Wetterbedingungen mit Dauerregen und mehrfachen Umbauten des Dressurvierecks erlebte der Reitclub Ulrichshof (RCU) Königsbrunn eines seiner erfolgreichsten Turniere – neben 22 Platzierungen der Vereinsmitglieder von der E- bis zur S-Klasse stellte der Vereins mit Verena-Maria Hinze auch die neue schwäbische Meisterin bei den Frauen. Hinze hatte sich nach drei Siegen in den drei Wertungsprüfungen der schweren Klasse S auf dem braunen Wallach Fellini mit 2720.80 Punkten souverän und unangefochten den Titel erritten; vor Katrin Lederer (Bad Wörishofen) auf Royal Flash (2555 Punkte) und der letztjährigen Meisterin Christina Jorck-Jorckston (RSG Edelstetten). Bei den Männern verwies der amtierende bayerische Meister Frank Freund (RFV Bad Wörishofen) seinen härtesten Konkurrenten Michael Beck (RC Ulrichshof) mit nur elf Punkten Vorsprung aufgrund des besseren Finales auf Rang zwei. Freund hatte diesmal auf den erst achtjährigen Avalon gesetzt und zog nach zwei Wertungsprüfungen im abschließenden Intermediaire I noch an Beck und Klosterhofs Akzent im Besitz von Verena-Maria Hinze vorbei. Rang drei belegte Karl-Heinz Petzke (RFV Illertissen) auf Rascalon.

Die Grundlage für ihren schwäbischen Meistertitel schuf sich Verena-Maria Hinze, die in Königsbrunn einen Turnier- und Ausbildungsstall betreibt, gleich in der ersten S-Prüfung, einem St. Georg Spezial, als sie auf die zweitplatzierte Frau Kathrin Lederer (RFV Bad Wörishofen) einen Vorsprung von 77 Punkten herausgeritten hatte. Ihr Angestellter, Bereiter Michael Beck, auf Klosterhedens Akzent übernahm ähnlich unangefochten die Führung in der Männerwertung. In der zweiten Qualifikationsprüfung, einem Prix St. Georges, gab es ebenfalls einen Doppelerfolg für Hinze/Beck, so dass bereits eine Vorentscheidung um den Titel gefallen war. Die Konkurrenz hatte eine harte Nuss zu knacken.
Was die Wettbewerber um die schwäbische Meisterschaft im Dressurviereck zeigen mussten, war schon mehr als anspruchsvoll, doch es ging noch schwerer. Erstmals wurde im Ulrichshof die „Große Tour“ mit Grand Prix de Dressage und Grand Prix Special geritten. „Dieses Turnier steigert sich im Niveau stetig, was sich auch in der Qualität der Reiter niederschlägt“, lobte denn auch Richter Hebbel die Veranstaltung mit den hochklassigen Prüfungen. Um den Reitern in dieser Spitzenklasse trotz der gewaltigen Regenfälle eine ungefährdeten Ritt zu ermöglichen, wurde kurzerhand das Viereck auf den Abreiteplatz verlegt, der die Wassermassen besser weggesteckt hatte als der Hauptplatz und schneller getrocknet war. So gelang der gebürtigen Schwedin Helena Wickman (ARC München) mit Roccadero va Bene eine nahezu fehlerlose Vorstellung und ein souveräner Sieg mit 944 Punkten vor der Österreicherin Renate Vogelsang mit Fabriano (RV Gut Winkelacker) und Matthias Kempkes, dem Dritten der bayerischen Meisterschaft, mit Corado. „Wir haben schwer überlegt, ob wir wegen des Wetters überhaupt kommen sollen. Aber es ist viel besser, als wir uns das vorgestellt haben“, war Wickman überrascht, wie die Organisatoren die widrigen Bedingungen in den Griff bekommen hatten.

Gleich einen Doppelerfolg verbuchte der RC Ulrichhof in der M**-Kür, eine der unterhaltsamsten Prüfungen für die Zuschauer. Hier überzeugte RCU-Reiterin Susanne Ehnle auf Ciel d´Arc mit einer anmutig gerittenen Kür zur Filmmusik von Madagascar II das Richtergremium und setzte mit 42,38 Prozent eine Marke, an der die restliche Konkurrenz zunächst scheiterte. „Natürlich ist die Kür immer auch eine Frage des Geschmacks“, räumte Richter Hebbel ein und betonte, „es soll ja keine Hintergrundmusik laufen, sondern die Musik soll gezielt auf die einzelnen Elemente des Ritts abgestimmt sein“. Bis zur letzten Reiterin war das Ehnle am besten geglückt, doch dann ritt Vereinskollegin Daniela Heine mit Ganymee ins Viereck ein. Ihre Choreographie zu schwungvoller Popmusik, die ihr Vater zusammengestellt hatte, wurde mit 42,44 Prozent einen Hauch besser bewertet. Platz eins für die bayerische Kaderreiterin und ihre braune Stute. „Ganymee kennt die Musik schon und schwingt sich richtig schön auf den Takt ein. Ich weiß zwar nicht, ob das stimmt, aber zumindest empfinde ich das so“, erzählte Heine schmunzelnd über ihre Kür. Vom Angebot, Dressur auf selbst gewählte Musikstücke zu reiten, waren nicht nur Zuschauer, sondern auch die Teilnehmer angetan. „Küren werden viel zu wenig auf den Turnieren angeboten, dabei reite ich sie richtig gern“, schwärmte die Zweitplatzierte Susanne Ehnle. Rang drei ging an Melanie Embacher und Fabrizio, die zu swingenden Klängen von „Lemon Tree“ gute Laune versprühten. Das erfreuliche Ergebnis für die Gastgeber machten Daniela Breitner auf dem Schimmel White Pepper mit Rang fünf und Stefanie Beyschlag mit dem Haflingerhenst Stratus auf Rang sieben komplett.

Alle schwäbischen Meister mit Zweit- und Drittplatzierten
RCU Meisterin Verena-Maria Hinze
Bürgerreporter:in:

Daniela Romanowski aus Königsbrunn

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