Königsbrunn fightet sich ins Finale

Auch im entscheidenden Spiel konnte Toms "Tomsinator" Prokopovics zwei Tore und eine Vorlage erzielen (Toms Prokopovics in schwarz im Zweikampf mit Elias Maier, Archivfoto)

 | Foto: Dietmar Ziegler
  • Auch im entscheidenden Spiel konnte Toms "Tomsinator" Prokopovics zwei Tore und eine Vorlage erzielen (Toms Prokopovics in schwarz im Zweikampf mit Elias Maier, Archivfoto)

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Mit 4:3 n.V. gewinnt der EHC Königsbrunn das entscheidende fünfte Halbfinalspiel gegen die starken "Gladiators" des TSV Erding. Nach 60 Spielminuten entschieden die angeschlagenen Brunnenstädter in der Verlängerung das Spiel durch "Sudden Death" für sich und stehen nun im Finale der Play-offs gegen den TSV Peißenberg.

Erding war in den bisherigen Begegnungen immer mit komplettem Kader angetreten, doch an diesem Abend mussten die Gladiators auf den gesperrten Florian Zimmermann verzichten. Beim EHC fehlte neben Tim Bullnheimer, Florian Döring und Leon Steinberger noch Max Petzold, der krankheitsbedingt absagen musste. Im Tor stand wie schon in den bisherigen Duellen Stefan Vajs, als Backup war Dave Blaschta mitgereist.

Beide Teams ließen sich von Beginn an kaum Luft zum Atmen und boten den über 1700 Zuschauern ein würdiges Finalspiel. Der EHC hatte gleich zu Beginn doppelte Überzahl, konnte diese aber zunächst nicht nutzen und Kapital daraus schlagen. Kaum war Erding wieder komplett, fiel der Puck vor die Füße von Simon Beslic, der in der vierten Spielminute sträflich freistehend zum 1:0 für Königsbrunn einnetzte. In der flotten Partie erarbeiteten sich beide Mannschaften immer wieder Chancen, den nächsten Treffer markierte aber der EHC in der 12. Spielminute. Bei einem schnellen Gegenstoß legte Toms Prokopovics quer zu Marco Sternheimer., der dann mit gutem Auge zur 2:0 Führung der Brunnenstädter einnetzte. Die Freude der zahlreich mitgereisten Königsbrunner Fans währte nur kurz, denn nur eine Minute später geriet der EHC für fünf Minuten in Unterzahl. Nun zeigten die Gladiators mit ihrer Paradereihe ihre ganze Klasse, in der 13. Spielminute traf innerhalb von 26 Sekunden zunächst Max Forster zum 2:1 und Tomas Plihal zum 2:2. Die Partie war nun wieder offen, Erding hatte sogar noch vier Minuten Überzahl. Doch Treffer sprangen nun keine mehr heraus. Die Gladiators waren nun am Drücker und die spielbestimmende Mannschaft. In der 19. Spielminute legte dann Max Forster nach einer feinen Einzelleistung den dritten Treffer für Erding nach, zunächst tankte er sich durch die Königsbrunner Defensive und überwand dann Stefan Vajs zum 2:3. Mit der verdienten Führung für die Gastgeber gingen beide Teams in die erste Drittelpause.

Gleich nach dem Pausentee starteten die Königsbrunner gut in den zweiten Spielabschnitt und suchten den Ausgleich. Erding war nicht mehr so präsent wie im ersten Drittel, kam aber trotzdem immer wieder zu gefährlichen Aktionen in der Königsbrunner Zone. An Dramatik war die Partie kaum zu überbieten, beide Teams warfen alles in die Waagschale und schenkten sich nichts. In der 33. Spielminute und in doppelter Überzahl traf dann Toms Prokopovics zum verdienten 3:3 Ausgleich, Erding suchte postwendend den nächsten Treffer. Allerdings ließ der EHC keine weiteren Gegentore zu, so dass es mit dem leistungsgerechten 3:3 ein letztes Mal in die Kabinen ging.

Im Schlussdrittel blieb es ein sehenswerter Kampf auf Augenhöhe, beide Teams waren zunächst drauf bedacht, aus einer gesicherten Abwehr heraus nicht zu viel Risiko zu gehen. Für große Aufregung sorgte ein nicht gegebener Treffer durch Cheyne Matheson, doch zuvor wurde das Königsbrunner Tor verschoben. Sowohl Erding als auch der EHC hatten ihre Chancen, bis Ende der regulären Spielzeit traf aber keiner der Kontrahenten mehr. Die Entscheidung musste wie schon am Freitag in der Verlängerung fallen, jede Mannschaft mit jeweils vier Feldspielern für maximal 10 Spielminuten. Doch so lange sollte es nicht dauern, schon nach 28 Sekunden hatte der EHC eine gute Chance, das Spiel vorzeitig zu beenden. Den entscheidenden Treffer markierte dann Toms Prokopovic nach knapp zwei Minuten Spielzeit in der Verlängerung, mit seinem Treffer zum 4:3 entschied er die Partie durch Sudden Death.

Wer hätte das gedacht, dass der EHC nach zwei Niederlagen zu Beginn der Serie nochmal zurückkommt und sich trotz empfindlicher Ausfälle gegen den Top-Favoriten aus Erding durchsetzt? Mit viel Leidenschaft, Willen und Teamgeist hat sich Königsbrunn den Finaleinzug gegen einen großen Gegner erkämpft, schon am Freitag kommt es zum ersten Aufeinandertreffen in Peißenberg gegen den zweiten Finalisten. Genaue Termine werden im Laufe des Mittwochs bekanntgegeben. EHC-Coach Bobby Linke war nach dem Sieg sichtlich stolz auf seine Mannschaft: „Heute bin ich einfach nur überglücklich, dass wir uns für unserer Arbeit belohnen konnten. Erding war ein sehr starker Gegner. Auch heute konnten uns die Gladiators minutenlang festspielen, aber unsere Jungs haben ihr Herz auf dem Eis gelassen und alles für den Traum vom Finale gegeben. Wir genießen den Abend und bereiten uns auf das Finale gegen Peißenberg vor. Respekt auch an die tolle Unterstützung von den Königsbrunner Fans heute. Wir sehen uns am Freitag auswärts gegen die "Miners", die Mannschaft braucht weiter die Unterstützung.“

Tore: 0:1 Beslic (Becher, Fettinger) (4.), 0:2 Sternheimer (Prokopovics) (12.), 1:2 Forster (Plihal, Trox) (13.), 2:2 Plihal (Forster, Ostwald) (13.), 3:2 Forster (Plihal, Pfenniger) (19.), 3:3 Prokopovics (Trupp) (33.), 3:4 Prokopovics (Sternheimer, Reuter) (63. OT)

Strafminuten: TSV Erding 18 EHC Königsbrunn 13 Zuschauer: 1736

Bildmaterial: https://diz-pix.de

Bürgerreporter:in:

Horst Plate aus Königsbrunn

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