Im Finale warten die Gladiators

- Die Spiele gegen Erding wurden auf Augenhöhe geführt (im Bild Tim Bullnheimer beim Bully mit Erdings Top-Scorer Florian Zimmermann).
- Foto: Dietmar Ziegler
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Die Bayernliga-Saison neigt sich dem Ende zu, der EHC Königsbrunn trifft nun im Play-off-Finale auf die "Gladiators" des TSV Erding. Beide Kontrahenten konnten sich per Sweep im Halbfinale durchsetzen, am Sonntag kommt es ab 18 Uhr zum ersten Aufeinandertreffen in der Erdinger Eissporthalle.
Im Modus Best-of-Seven wird nun im Finale der bayerische Meister 2024/2025 ermittelt, in der Vorsaison warf Königsbrunn den Favoriten Erding im Habfinale aus dem Wettbewerb. Die Gladiators haben also eine Rechnung offen mit dem EHC, der die letzten beiden Meisterschaften für sich entscheiden konnte. Wie schon in der letzten Saison hat Erding die Vorrunde dominiert und als Tabellenerster abgeschlossen. Der EHC Königsbrunn war in beiden Spielen chancenlos, Anfang November verloren die Brunnenstädter in der heimischen Pharmpur EISARENA mit 0:4. Die Gladiators setzten sich dank einer starken Defensivleistung und gnadenloser Effizienz verdient gegen den EHC durch. Auch das Rückspiel wurde verloren, allerdings gewann der favorisierte TSV Erding erst in den letzten Minuten die Partie und ging mit 7:4 als Sieger vom Eis. EHC-Coach Bobby Linke kennt die Qualitäten der Gladiators:
„Erding hat eine sehr dominante Saison gespielt und besticht durch Konstanz und Homogenität. Der Schlüssel dazu ist in meinen Augen Erdings Coach Daffner. Er hat aus vielen sehr guten Einzelspielern eine tolle Einheit geformt, die Alles dem Sieg unterordnen. Der Kader ist bis in die dritte Reihe hochkarätig aufgestellt und die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt.“
Die Gladiators hatten aber im Viertelfinale der Play-offs zunächst Probleme gegen den wieder erstarkten HC Landsberg, erst in Spiel sieben konnte sich der TSV durchsetzen. Im Halbfinale ging es dann gegen den TEV Miesbach, doch dieses Mal schickte Erding den Gegner mit einem 4:0 Sweep in die Sommerpause und steht jetzt zu Recht im Finale. Falls sich Erding nun gegen Königsbrunn durchsetzen sollte, will der Verein den Aufstieg in die Oberliga Süd wahrnehmen. Das war schon von Beginn an das Ziel der Oberbayern, die zuletzt die Weichen dazu stellten. Mit einem Mix aus sehr erfahrenen und jungen Spielern soll nun der Weg in die semiprofessionelle dritte Liga geschafft werden. Wieviel Qualität im Kader steckt, ist schon beeindruckend. Im Sturm stehen neben dem DEL-erfahrenen Thomas Brandl auch Sebastian Busch und Maximilian Forster, die beide schon in der DEL2 ihr Können zeigen konnten. Auch der Deutsch-Kanadier Ian Farell, Marco Deubler und Philipp Michl bringen höherklassige Erfahrung mit, Erding ist in der Breite exzellent aufgestellt. Dazu setzen die Gladiators bei den Kontingentspielern auf Kanadier, insgesamt drei Nordamerikaner stehen in den Diensten der Oberbayern. Kyle Brothers und Cheyne Matheson haben schon in der Oberliga Nord bewiesen, dass sie wissen, wo das Tor steht und spielten zeitweise in der gleichen Mannschaft. Dazu konnte der TSV während der Saison Anthony Gagnon aus Dingolfing abwerben, nachdem sich Kyle Brothers verletzte und ein Comeback ungewiss war. In den letzten Spielen stand Brothers zumindest wieder im Aufgebot, auch wenn er noch nicht ganz fit zu sein scheint. Dafür fiel Gagnon während des Halbfinales verletzt aus, ob er im Finale eine Rolle spielen wird, ist noch unklar. Top-Scorer der Gladiators ist allerdings Florian Zimmermann, das Erdinger Urgestein holte sich in den Play-offs 13 Scorerpunkte nach elf Spielen. Aber auch in der Defensive ist Erding stark aufgestellt, so spielte Elia Ostwald schon in der DEL bei den Eisbären Berlin, den Hamburg Freezers und in Krefeld. Paul Pfenniger und Paul Wallek durften schon in der Oberliga viel Spielpraxis sammeln, und mit dem Deutsch-Kanadier Mark Waldhausen steht seit Jahren einer der torgefährlichsten Verteidiger im Erdinger Aufgebot. Auf der Torhüterposition hatte sich der Verein vor der Saison mit Leon Meder verstärkt, er kam vom Oberligisten ECDC Memmingen und liegt aktuell auf Platz zwei in der Torhüterstatistik gleich hinter Stefan Vajs vom EHC Königsbrunn. Gegen so einen starken Gegner muss Vieles stimmen, Bobby Linke glaubt aber an eine Chance für den EHC:
„Natürlich bereiten wir uns gut auf die Finalspiele vor und wissen, welche Qualität auch wir im Kader haben. Allerdings können wir diese Aufgabe nur als Team bestehen. Jeder einzelne Spieler muss über sich hinauswachsen, alle müssen gemeinsam an unserem Game-Plan festhalten. Wir wissen, dass wir defensiv eines der unangenehmsten Teams sein können, es darf Erding keinen Spaß machen, gegen uns zu spielen. Dazu muss die Mannschaft kratzen, beißen und bis zur letzten Sekunde zusammenstehen. Wir freuen uns schon auf die schönsten Spiele im Leben eines Sportlers.“
Eintrittskarten für das erste Heimspiel am Dienstag und weitere Partien können über den Ticketshop auf www.ehc-koenigsbrunn.com oder am Montag oder Donnerstag von 17-19 Uhr in der ehemaligen Penalty Bar in der Pharmpur EISARENA erworben werden. Dort ist aber nur Barzahlung möglich. Dauerkarteninhaber erhalten den ermäßigten Ticketpreis.
Der Verein weist darauf hin, dass es dieses Jahr in der Geschäftsstelle in der Nibelungenstraße keine Tickets gibt.
Bildmaterial: https://diz-pix.de/
Bürgerreporter:in:Horst Plate aus Königsbrunn |
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