Sportaktionstag mit Spiel und Spaß
Sechs Schüler fassen sich kreuz und quer an den Händen und versuchen sich nun lachend aus dem augenscheinlich unlösbaren Knoten zu lösen. Sie drehen sich um die eigene Achse, auch der Rollstuhlfahrer wird irgendwie mitgenommen, irgendwann ist das Chaos entwirrt.
„Gemeinsam bei Spiel und Spaß“ heißt der Aktionstag, den das Praktische Seminar des Leonhard-Wagner-Gymnasiums für rund 70 Schüler an diesem Vormittag in Königsbrunn veranstaltet. Zwei siebte Klassen der eigenen Schule haben die Abiturienten mitgebracht, den Großteil stellen die fünften bis siebten Klassen der Fritz-Felsenstein-Schule.
Praktisches Seminar
„Wir hatten im vergangenen Sommer den Spendenlauf in Schwabmünchen organisiert. Das war ein toller Erfolg, für den wir viel Anerkennung bekommen haben. Ein Teil der Spenden floss auch an das Fritz-Felsenstein-Haus“, erzählt Lisa Baumann, eine der vierzehn Gymnasiasten des Seminars. „Jetzt wollten wir mit den FFH-Schülern noch eine gemeinsame Sportaktion durchführen.“ Die Aussicht, etwas für Jugendliche mit Handicap tun zu können, hat Lisa und ihre Mitschüler besonders motiviert.
Den Vormittag verbringen die Schüler an den zehn Stationen, die die Teilnehmer des P-Seminars vorbereitet und aufgebaut haben. Die Mannschaften bestehen aus gemischten Teams: Schüler mit und ohne Handicap bauen gemeinsam Pyramiden aus Plastikbecher, werfen Sandsäckchen mit verbundenen Augen, lösen ein überdimensionales Puzzle oder versuchen rollstuhlfahrend Hütchen mit einem Stock zu treffen. Sportlichkeit und Geschick sind gefragt, vor allem geht es aber um das Miteinander, um Kommunikation, um gemeinsames Erleben.
Positive Erfahrung
Die Übungen sind so gewählt, dass sich auch Rollstuhlfahrer und Schüler mit Handicap beteiligen können. Anette Glück, die FFH-Sportlehrerin, die seit vielen Jahren Sportfeste für Schüler mit Behinderung organisiert, stand dabei mit Rat und Tat zur Seite. Dass die Aktion für alle ein großer Spaß ist, erkennt man an der ausgelassenen und fröhlichen Stimmung. „Wir sind eine Inklusionsschule, aber dies hier ist eine besonderes tolle Erfahrung und für mich persönlich eine Herzenssache“, sagt Lisa Baumann.
So sieht es auch Sportlehrer und Seminarleiter Peter Schmidt. „Ich bin stolz darauf, wie motiviert und gelassen die Seminaristen die Herausforderung annehmen. Und ich bin froh, vor dem Ende meiner Berufslaufbahn noch eine so positive Erfahrung mitnehmen zu können.“ Dabei hat Schmidt nur wenig Unterstützung leisten müssen. Bei der Vorbereitung und Durchführung des Projekttages hatten die Schüler die Zügel fest in der Hand. Sogar die Busse für die Anfahrt der Schüler von Schwabmünchen nach Königsbrunn haben sie selbst organisiert.
Bürgerreporter:in:Gerlinde Weidt aus Königsbrunn |
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