„Ich bin den Bürgern sehr dankbar für diesen großen Vertrauensbeweis.“

Foto: Wilfried Bauer
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Ein Interview mit Königsbrunns Bürgermeister Ludwig Fröhlich

Ludwig Fröhlich ist seit 1996 als Bürgermeister der Stadt Königsbrunn im Amt. Bei den Kommunalwahlen 2008 wurde er von den Bürgern im Amt bestätigt. Mit myheimat sprach Ludwig Fröhlich über das Projekt der Mehrgenerationenhäuser, die Kommunalwahlen 2008, die Sanierung des Königsbrunner Gymnasiums und das Begegnungsland Lech-Wertach.

myheimat: Herr Fröhlich, im März 2008 wurden sie mit fast 74% der Stimmen erneut zum Bürgermeister gewählt. Freuen Sie sich über den Zuspruch der Königsbrunner Bürger?
Fröhlich: RIESIG! – Ich bin den Königsbrunner Bürgerinnen und Bürgern sehr dankbar für diesen überaus großen Vertrauensbeweis in meine Arbeit. Umso mehr bin ich durch dieses Ergebnis auch für die Bewältigung der noch anstehenden Aufgaben hoch motiviert worden.

myheimat: Im myheimat-Interview vom letzten Jahr sagten Sie, eines der wichtigsten politischen Ziele für 2008 sei der Ausbau der Bushaltestelle an der Königstherme. Was ist aus dem Projekt geworden?
Fröhlich: In einem gemeinschaftlichen Kraftakt aller Beteiligten ist dieses für Königsbrunn richtungweisende Projekt im Jahr 2008 auf den Weg gebracht worden. Am 14.12 wurde die neue Zentrale Haltestelle durch den neuen Fahrplan des AVV in Betrieb genommen. Leider konnten wir bis zu diesem Zeitpunkt das geplante Membrandach aufgrund der Witterung nicht mehr realisieren. Dieses wird jedoch nach Ende der Kälteperiode umgehend nachgeholt. Die Haltestelle wird dann umso mehr perfekt, wenn diese schlussendlich durch die Linie 3 der Augsburger Straßenbahn bedient wird.

myheimat: Was ist sonst im vergangenen Jahr 2008 in der Königsbrunner Stadtpolitik passiert?
Fröhlich: Das Jahr 2008 war aus Sicht der Kommunalpolitik wiederum sehr ereignisreich. Denke ich an gesellschaftliche Momente erinnere ich mich gerne an die Party-Piste und das großartige Dreikönigskonzert im Januar zurück. Ein weiteres Highlight war sicherlich das 30. Landesfest der Egerländer Gmoin in Bayern, verbunden mit dem 50jährigen Jubiläum der Egerländer Gmoi z’ Königsbrunn. Viele weitere Veranstaltungen wären hier noch zu nennen, dies würde jedoch den Rahmen dieses Interviews deutlich sprengen.
Eine der schönsten Entscheidungen für Königsbrunn war sicherlich die Aufnahme Königsbrunns in das Programm der „Mehrgenerationenhäuser“ durch das Bundesfamilienministerium und die kurzfristig möglich gemachte Arbeitsaufnahme des Hauses in Verbindung mit dem Eröffnungsbesuch durch die Familienministerin Dr. Ursula von der Leyen.
Eine weitere wichtige Einweihung, speziell im Hinblick auf die kommunale Sicherheit, konnten wir mit der Fertigstellung des Erweiterungsbaues der Freiwilligen Feuerwehr und der Indienststellung verschiedener Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge feiern.
Sehr betroffen hat mich im nun auslaufenden Jahr der Tod unseres Stadtratsmitgliedes Manfred Bollinger gemacht, der sich nicht nur als Königsbrunner Sportreferent mit besonderem Geschick und größtem Engagement für das sportliche und gesellschaftliche Leben vorbildlich eingesetzt hat.

myheimat: Während Sie bei den Kommunalwahlen sehr gut abgeschnitten haben, war die CSU in den Landtagswahlen weniger erfolgreich. Was sagen Sie zu dem Ergebnis?
Fröhlich: Diese gegenläufigen Ergebnisse zeigen deutlich, dass Kommunalwahlen nach wie vor Persönlichkeitswahlen sind. Ich sehe uns Kommunalpolitiker immer als die Menschen „nicht näher am Bürger“ sondern als Mitmenschen.

myheimat: Letztes Jahr sprachen Sie von der Absicht zusätzliche Kinderkrippenplätze zu schaffen. Auch der Ausbau der Ganztagsschulen war in Planung. Was hat sich bei diesen Vorhaben 2008 getan?
Fröhlich: Mich freut es besonders, dass heuer weitere Krippenplätze geschaffen werden konnten, bzw. vor der Fertigstellung stehen. Die AWO hat im September eine Krippe mit 12 Plätzen eröffnet. Bei St. Ulrich entstehen im Augenblick in einer zweigruppigen Kinderkrippe weitere 24 Plätze. Im Jahr 2007 hatten wir an jeder unserer Grundschulen einen zweigruppigen Hort mit insgesamt 150 Plätzen. An der Grundschule West konnte dieses Angebot im Schuljahr 2008/2009 auf drei Gruppen ausgeweitet werden. Sehr enttäuscht bin ich, dass wir für unsere Hauptschule Süd einen zweiten Ganztageszug genehmigt bekommen haben, diesen jedoch mangels Interesse aus der Elternschaft nicht realisieren konnten.

myheimat: Streben Sie, außer dem großen Projekt, die Straßenbahnlinie 3 nach Königsbrunn auszubauen, im nächsten Jahr weitere Maßnahmen zum Umweltschutz an?
Fröhlich: Der Landkreis wird im Jahr 2009 beginnen, das Königsbrunner Gymnasium unter energetischen Gesichtspunkten general zu sanieren. Wir beabsichtigen eine ebensolche Planung für unsere Grundschule Süd voran zu bringen, sodass noch im Herbst 2009 die entsprechenden Zuschüsse beantragt werden können. Ebenfalls sollen die kommunalen Liegenschaften unter den gleichen Gesichtspunkten nach und nach optimiert werden.
Nach der Umstellung unserer Ampelanlagen auf energiesparende LED-Technik im Jahr 2007 wurde im Jahr 2008 mit einem Austausch der bestehenden Straßenbeleuchtungen begonnen, auch hier immer mit dem Augenmerk auf eine möglichst hohe Energieeinsparung.
Auch die GWG der Stadt Königsbrunn beginnt im Bereich der Wohnanlage Adalbert-Stifter-Straße mit einer entsprechenden Sanierungsmaßnahme.
Schlußendlich planen wir die Beschäftigung eines Umweltingenieurs für die konsequente Umsetzung und Überwachung dieser Maßnahmen.

myheimat: Welche politischen Ziele haben Sie sich generell für das Jahr 2009 gesetzt?
Fröhlich: Wie bereits vorhin genannt, werden wir im Jahr 2009 nochmals versuchen den geplanten zweiten Zug der Ganztagesbetreuung an der Hauptschule Süd ins Laufen zu bringen. Städteplanerisch möchte ich gerne in Zusammenarbeit mit unserer Nachbargemeinde Oberottmarshausen eine Rahmenplanbetrachtung für den Außenbereich (Freizeit) im Bereich südlich der Lechstraße bis zur Ulrichskaseren und zwischen B17 bis zum Lech realisieren. Des Weiteren steht die Aufplanung des Baugebietes Zeissstraße / Angerstraße und verschiedene weitere Maßnahmen an.

myheimat: Hinter Ihnen liegt ein ereignisreiches Jahr. Was waren Ihre Königsbrunner Lieblingsmomente, Feste oder Ereignisse 2008?
Fröhlich: In Königsbrunn gab es wieder viele Highlights der verschiedensten Sparten. Spontan fallen mir ein meine Schlauchbootfahrt auf der Party-Piste, die Einweihung des Mercateums, die zahlreichen Projekte aller Königsbrunner Schulen im Rahmen der internationalen Schulzusammenarbeit, die Aufnahme ins Programm „Mehrgenerationenhaus“, die Aufnahme ins LEADER-Programm mit dem LAG „Begegnungsland Lech-Wertach“ und nicht zu vergessen das vielschichtige Engagement unserer Vereine und Organisationen im Rahmen des Ferienprogramms, des Marktes der Vereine und des Niklausmarktes.

myheimat: Was wünschen Sie sich für die vor Ihnen liegende Amtszeit und speziell für das Jahr 2009?
Fröhlich: Das wichtigste ist natürlich Gesundheit und die Kraft vorgenommenes und angefangenes auch umzusetzen. Weiterhin das schon angesprochene Vertrauen der Königsbrunner Bürgerinnen und Bürger in meine Arbeit, denn nur gemeinsam ist man stark. Im familienpolitischen Bereich wünsche ich mir eine Stärkung unserer Kinder durch die geplanten und bereits realisierten Maßnahmen, denn nur starke Kinder sind sichere Kinder. Auch wünsche ich mir, dass alle ehrenamtlich Aktiven weiterhin so zahlreich mit ihrem Engagement dazu beitragen, unsere Stadt zu bereichern.

myheimat: Sagen Sie noch kurz ein paar Worte zum Begegnungsland Lech-Wertach. Welche Rolle nehmen Sie bei diesem Projekt ein?
Fröhlich: Alle reden vom Miteinander, arbeiten über den Tellerrand und Kirchturmpolitik hinaus – die Mitgliedsgemeinden und insbesondere die engagierten Bürgerinnen und Bürger im Begegnungsland Lech-Wertach tun dies in vorbildlicher Weise. Nach dem „Button – Up“ – Prinzip wird über die Gemeindegrenzen hinaus für das Begegnungsland Lech-Wertach eingetreten. Dies ist großartig und richtungweisend. Über 40 verschiedene Projekte, zum Teil auch in Zusammenarbeit mit anderen LEADER-Gemeinschaften, wurden formuliert und werden nunmehr schrittweise umgesetzt. Hier alle aufzuzählen ist leider nicht möglich. Ausführliche Informationen zu diesem Thema gibt es für alle Interessierten im Internet unter www.begegnungsland.de. Ich selbst sehe mich als Bürgermeister einer der Mitgliedsgemeinden und Vorsitzender des Vereins „Begegnungsland Lech-Wertach e.V.“

Bürgerreporter:in:

Anna Riemann aus Augsburg

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