Die Frau von früher - die Moderne „Medea“ von Schimmelpfennig im Parktheater
„Die Frau von früher“ entstand als Auftragswerk für das Wiener Burgtheater und wurde bei der Uraufführung 2004 zum umjubelten Erfolg. Inszenierungen in München, Köln, Hannover, Hamburg und Düsseldorf folgten, die englische Übersetzung von David Tushingham wurde in Melbourne und London mit Begeisterung aufgenommen – das junge neue deutsche Theater lebt!
Die Premiere in Augsburg am 18. Januar um 19.30 verspricht ein nicht minderer Erfolg zu werden.
Frank (dargestellt von Grimme-Preisträger Felix von Manteuffel) und Claudia (Julia Jaschke), seit neunzehn Jahren miteinander verheiratet, packen. Sie haben einen gemeinsamen Lebensabschnitt beendet und planen einen Neuanfang im Ausland. Sohn Andi muss sich fügen, zähneknirschend, denn er muss eine Liebe aufgeben, Tina. Pragmatisch fügt er sich, nicht ohne Tina gegen alle Vernunft seiner ewigen Liebe zu versichern.
Unvermittelt steht Romy (gespielt von Leslie Malton, u.a. ausgezeichnet mit dem Deutschen Darstellerpreis, dem Bayerischen Filmpreis und der Goldenen Kamera), die Frau von früher, strahlend in der Tür und erinnert Frank an seinen Liebesschwur, der zwar schon vierundzwanzig Jahre zurück liegt, für sie aber uneingeschränkt gültig ist. Die Situation ist grotesk, wird aber schnell für alle Beteiligten zum Alptraum, als deutlich wird, dass Romy es ernst meint. Frank und Claudia haben, wie es scheint, eine harmonische Ehe geführt. Oder ist ihre Liebe während der Mühen in den Ebenen auf der Strecke geblieben? Zweifel sind angebracht und werden für einen Augenblick zur Sicherheit, als Frank sich entschließt, Romy zu folgen. Doch sie verlangt die Auslöschung der vierundzwanzig Jahre der Trennung. Eine blutige Tragödie entfaltet sich, die auf Anleihen aus der griechischen Mythologie nicht verzichtet.
Schimmelpfennig gelingt ein Brückenschlag zwischen Bildzeitungsberichterstattung über Familienmord und Geschichten wie der von Jason und Medea. Die menschlichen Grundkonflikte sind auch heute gültig, auch wenn das Design des Lebens anderes vermuten lässt.
„Liebe und Vernunft schließen einander aus. Und deshalb trägt die Liebe die Tragödie in sich, immer: die Tragödie des Verrats, der Entfremdung, der Enttäuschung. Die Liebe ist der Aufbruch; das Arrangement der vorgezogene Endpunkt. Die Tragödie beginnt, wo der Zweifel anfängt.“ Roland Schimmelpfennig, 1967 in Göttingen geboren, gehört mit seinen Stücken wie „Vor langer Zeit im Mai“ (1996), „MEZ“ (1997), „Die Arabi-sche Nacht“ (1999), „Push Up“ (2001) und „Vorher/Nachher“ (2002) zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Dramatikern des deutschsprachigen Theaters.
Info + Tickets: Parktheater im Kurhaus Göggingen, Tel. 0821 – 906 22 22
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Bürgerreporter:in:Carolin Westphal aus Augsburg |
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