Anhalteweg = Reaktionsweg + Bremsweg
Dieses ist wohl die wichtigste Formel die die Hauptschüler der 5. Klassen noch kurz vor Ferienbeginn lernen mußten. Die Aktion "Hallo Auto" fand auch heuer wie in den vergangenen fünf Jahren in Königsbrunn statt.
Noch kurz vor den großen Ferien fanden sich die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen der Königsbrunner Hauptschulen zusammen mit ihren Lehrkräften nacheinander auf dem Festplatz ein um einen etwas "anderen Unterricht" zu erleben. Vor Ort waren vom ADAC Südbayern Frau Spindler mit einem Opel Corsa, sowie das Stadtratsmitglied und Verkehrsreferent des MAC Königsbrunn e.V. im ADAC Walter Engelhardt. In Zusammenarbeit mit den Schulen und dem ADAC in München organisiert er seit fünf Jahren die Aktion "Hallo Auto" für die Königsbrunner Schulen.
Erste Frage, nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung, von Frau Spindler an die Schüler: "Ist es möglich beim Rennen sofort stehenzubleiben?" Die Antworten waren unterschiedlich, doch der erste praktische Versuch überzeugte auch die letzten Zweifler. Die Schüler nahmen einen kurzen Anlauf und versuchten apprupt stehen zu bleiben. Zwischen einem und drei Schritten benötigte jeder. Somit war der Bremsweg schon mal geklärt. Doch was ist mit dem Reaktionsweg? Auch dieses war schnell geklärt, Anlauf nehmen und jetzt auf eine Fahne achten und erst stehen bleiben wenn sich die Fahne senkt. Die Anzahl der Schritte bis zum Stillstand wurde größer. Jetzt noch schnell die Bremswegschritte abziehen und schon war der Reaktionsweg ermittelt.
Nun kam endlich das Auto mit ins Spiel. Jeder durfte eine Pylone am Rand abstellen wo er meinte, dass das Auto mit einer Geschwindigkeit von 50km/h bei einer Vollbremsung zum stehen kommt. Ein großer Teil schätzte die Strecke viel zu kurz ein, aber was passiert wenn die Straße nass ist? Hier lag die Trefferquote wesentlich höher, der Anhalteweg wird, bedingt durch die geringere Haftung der Reifen, länger.
Warum müßen Kinder bis 150 cm Größe nach hinten?, war die nächste Frage. Schnell war geklärt, dass dieses mit der Sitzhöhe, dem Verlauf des Sicherheitsgurtes und dem Airbag zusammenhängt. Also, wenns schon vorne sein muß, dann mit Sitzpolster, um Verletzungen durch Gurt und Airbag zu minimieren.
Seinen krönenden Abschluß fand diese Doppelstunde im Freien in Form einer Mitfahrt im Corsa mit Frau Spindler und einer Vollbrermsung, ausgeführt durch die Schüler. Doch diejenigen, die meinten jetzt hinter dem Lenkrad zu sitzen wurden bitter enttäuscht denn das Fahrzeug ist mit einem zusätzlichen Bremspedal auf der rechten Seite ausgestattet.
Bei der Abschlußbesprechung mußten viele der Schüler einsehen, dass sie den Anhalteweg eines Fahrzeuges als viel zu kurz eingeschätzt haben und versprachen sich ab sofort noch vorsichtiger im Straßenverkehr zu bewegen.
Bürgerreporter:in:Günther Wagner aus Königsbrunn |
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