ZDF «Wetten dass ...» So redet Lanz sich seine Fehler schön
Das «Wetten dass ...» Debakel vom vergangenen Wochenende ruft selbst Tage später noch Kritiker auf den Plan. Nachdem der "Stern" Anfang der Woche die Einstellung der Sendung forderte, meldet sich nun auch der Moderator Jörg Pilawa zu Wort und gibt bekannt, dass er sehr "froh" sei, das Format damals nicht übernommen zu haben.
(TNN) "Dieser Kelch ging an mir vorüber", sagte Pilawa im Interview mit dem Männermagazin GQ und hebt hervor, dass die Fehler "ganz klar" auf redaktioneller Seite gemacht wurden, so Pilawa.
Schlechteste Quote aller Zeiten
Nur 6,85 Millionen Zuschauer wollten den Saisonauftakt vergangenen Samstag sehen, so wenig wie noch nie und anders als Pilawa geben die Zuschauer der Show vor allem Markus Lanz die Schuld für das schlechte Abschneiden der Show.
Kübelweise Hohn und Spott
"Diese Sendung sehen wir uns nicht mehr an. Das gute Niveau früherer Sendungen ist mit dem jetzigem Personal nicht mehr vergleichbar", wettert ein enttäuschter Zuschauer in den Kommentaren des "Stern"-Artikels und andere schreiben, "das Problem Nummer 1" sei "Labertasche Markus Lanz", der ständig dazwischen "sabbele", sich selbst gerne reden höre und damit kräftig nerve. "Der muss ausgetauscht werden", fordert die Zuschauerschaft.
http://www.stern.de/kultur/tv/krise-des-show-klass...
Hybris Markus Lanz?
In der Tat ist es fraglich, weshalb die Redaktion der Show angesichts der heftigen Personal-Debatte weiterhin an Lanz festhält. Lanz sei inzwischen zum "Hauptproblem" von "Wetten, dass ..?" geworden, urteilt der "Stern". Ein "übermotivierte Moderator", der immer 120-prozentig dabei sei und dabei wirke, wie ein "überdrehter Gastgeber einer Party, die nicht so recht in Schwung kommen will", so das Blatt.
Lanz sich keiner Schuld bewusst
Markus Lanz hingegen sieht das anders. "Ich kann mich nicht immer dafür entschuldigen, dass ich so bin wie ich bin. Ich will das auch nicht.", sagt er im Focus-Interview und enthüllt, dass im internen Gespräch mit dem ZDF von vorn herein gar nicht mehr als 6-8 Millionen Zuschauern erwartet wurden, weshalb die Quote so auch in Ordnung sei.
Pilawa mit Ideen
Und während die Fangemeinde der Show sich auf Lanz einschießt, kritisiert der Moderator Jörg Pilawa vor allem die redaktionellen Entscheidungen der Sendungsmacher. So genüge es nicht, nur ein paar Nuancen im Programmablauf der Sendung zu ändern, man hätte viel größere Einschnitte vornehmen müssen. Die Einspieler müsse man ändern und das Konzept in Richtung "Challenge-Show" weiter entwickeln, so Pilawa.
Zukunft fraglich
Was aus dem Sendeformat wird, ist ungewiss. Personell jedenfalls gibt es kaum Alternativen. Hape Kerkerling will nicht und Gottschalk ging freiwillig. Selbiger wäre aber der Einzige, der die Sendung retten könne, da sind sich alle einig. Nur er allein könnte die Sendung wieder zu dem machen, was sie einmal war - ein Zuschauermagnet. "Wetten dass..." war Gottschalk und Gottschalk war "Wetten dass....". Mit ihm kam und ging das Format, eine starke Marke, die mit ihm auch gewachsen ist.
Starke Marke
Wer früher "Wetten dass..." einschaltete, wusste, was er zu erwarten hat. Dieser Glamour war garantiert - jeder wusste, dass es dazu kommt. Gottschalk war seinen Gästen ebenbürtig, mit den Größen dieser Welt sprach er auf Augenhöhe. Eine Souveränität, die Lanz eindeutig vermissen lässt und vielleicht auch nie erreichen wird. Dafür ist er einfach zu viel "Lanz" und zu wenig Gottschalk.
Bürgerreporter:in:TV Newsdesk aus Köln |
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