Neue Radfahrverbindung in Hannover-Linden geplant
Die Rats-Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP griffen einen Vorschlag des ehemaligen Ratsherrn Ernst Barkhoff auf und beauftragten die Verwaltung zu prüfen, ob ein Radweg auf/entlang der alten Kohle(n)-Bahntrasse in Hannover-Linden machbar wäre. Ergebnisse sollen frühestens im Sommer 2020 vorliegen.
Der Zeit vorauseilend, lud am 15. September 2019 das Internetportal „Lebensraum Linden“
im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Lindener Eisenbahngeschichte(n)-Vom Fischerhof zum Küchengarten“ zu einer Fahrradtour ein. Leiter Ernst Barkhoff stellte seine Version der Route vor, die das alte Gleisbett, so noch vorhanden nach Möglichkeit einbezieht und vom Küchengarten über Lindener Hafen (noch nicht absehbar, welche Gleisabschnitte vom Betreiber freigegeben werden), Grünzug der Fösse, Stadtgrenze, bis zum Benther Berg führen soll. Auch Abzweigungen zur Hochschule Hannover und S-Bahnhaltestelle Fischerhof sind denkbar.
Ca. 30 Teilnehmer genossen an einem sonnigen und warmen Spätsommertag die Tour mit Ernst Barkhoff. Zahlreiche Zwischenstopps mit Erklärungen des jeweiligen Ortes und anschließender Diskussion sorgten für viel Hintergrundwissen, beispielsweise: Soll das teilweise brachliegende Hafengelände in Zukunft privat durch Wohnbebauung oder industriell genutzt werden? Allgemeiner Tenor war, dass wohl Anrainer eine Wohnbebauung präferieren würden wegen den zu erwartenden Lärmbelästigungen bei industrieller Nutzung.
Die Tour ging vom Hafengelände weiter bis zum Flüsschen Fösse und dann zurück über die Kleingarten-Kolonie Ihlpool und das Betriebsgelände Alter Bahnhof Fischerhof.
Die Barkhoff-Route ist nicht unumstritten. Bündnis 90/Die Grünen, in erster Linie Herr Dr. Daniel Gardemin, aber auch die Umwelt-Organisation „BUND“ befürchten eine Zerstörung der Vegetation, insbesondere auf dem Kohle(n)bahn*-Streckenabschnitt Küchengarten/Dieckbornstraße bis zur Bardowicker Straße. Wir brauchen keinen neuen Radfahrweg auf und neben der Gleise. Die Natur muss sich frei entwickeln und wild wachsen können, so deren Argument. Es würde gut zum Hannover-Dessau-Frankfurt-Projekt „Städte wagen Wildnis“ passen.
Warten wir es ab.
* Die Strecke führte vom Lindener Hafen bis zum Kohle(n)-Bunker an der Fössestraße, durch eine Öffnung des Güterwagens fiel die Kohle auf ein Tunnel-Förderband, das wiederum direkt zum Heizkraftwerk führte. 1990 legte das Versorgungsunternehmen "Stadtwerke Hannover", heute "Enercity", die Gleisstrecke wegen der erfolgten Umstellung auf Gas still.
Bürgerreporter:in:Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld |
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