PUTZFRAU schreibt Kunstgeschichte: KALKFLECK weggeputzt! dpa: „Nachmachen kann jeder“ – ORIGINALITÄT wichtig … IDEEN muss man haben! (Fall KIPPENBERGER)

WEG-geputzt: sfumatage/transportage ars eolutoria zum GummitrogFLECK im Museum OSTWALL Dortmund. Fleck-mutage werner hahn. 4-11-11.
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Putzfrauen-Fall: „Nachmachen kann jeder“ – ORIGINALITÄT wichtig … IDEEN muss man haben!

Angriff auf die Avantgarde?:

NICHT um die Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus geht es; die „Säuberung“ der deutschen Kunstsammlungen. Keine BESCHLAGNAHME-Aktion der NAZis zu ENTARTETEr KUNST, die „ausgemerzt“ werden sollte. Es geht bei der KUNST-SÄUBERUNG um einen anderen Fall:

Dass die Kunst so frei nicht sei, wie es das Grundgesetz zu garantieren scheint, hat mancher schon vermutet und wurde bewiesen (siehe „Fall documenta“ – NJW googeln). Auch um keinen Akt massiver kunst-politischer vermeintlicher „Zensur“, wie ihn aktuell Berlin erlebte, geht es; siehe GZ: DOCUMENTA-Geförderter ZMIJEWSKI (BUERGELiade) wird mit KURZFILM-„Kunst“ nach Antisemitismusvorwürfen aus dem Berliner Martin-Gropius-Bau entfernt.

Ein FETT-ECKEn & BEUYS-Badewanne analoger Fall
Die „Fettecke“ war ein Kunstwerk des deutschen Künstlers Joseph Beuys. Beuys brachte am 28. April 1982 in einer Ecke seines Ateliers Raum 3 in der Düsseldorfer Kunstakademie ca. zwei Meter unterhalb der Raumdecke, fünf Kilogramm Butter an.

Der Hausmeister der Kunstakademie Düsseldorf entfernte 1986 das Fett, etwa neun Monate nach Beuys' Tod. Johannes Stüttgen beanspruchte das Eigentum an dem Werk, da Beuys seine Kunstaktion mit den Worten „Johannes, jetzt mache ich dir endlich deine Fettecke“ begonnen habe. Es kam zu einem Prozess. Das Land Nordrhein-Westfalen zahlte an ihn in einem Vergleich in zweiter Instanz 40.000 DM Schadensersatz.

Es war der zweite Fall, in dem ein Kunstwerk von BEUYS nicht als solches erkannt und zerstört wurde: Am 3. November 1973 war bei einem geselligen Abend im SPD-Ortsverein Leverkusen-Alkenrath eine mit Heftpflaster und Mullbinden versehene Badewanne gereinigt und anderweitig verwendet worden. Auch in diesem Fall soll ein Schadenersatz von DM 40.000,- gezahlt worden sein. Joseph Beuys’ Badewanne, eigentlich „unbetitelt (Badewanne)“ (1960), 100 × 100 × 45 cm, ist ein Kunstobjekt von Joseph Beuys.

MEHR siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Fettecke UND http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Beuys%E2%80%99...

Kunstwerk zerstört durch eine Putzfrau

Unabsichtlich ist ein „Kunstwerk“ von Martin Kippenberger zerschrubbt worden; die Putzfrau behält aber den Job:
Manch einer/eine Putzfrau fragt sich: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ Eine Putzfrau, die im Dortmunder Museum Ostwall die Ausstellungsräume sauber machte, fackelte nicht lange: Sie wischte einen Kalkfleck an einer „Installation“ des Künstlers Martin Kippenberger einfach weg. Das WERK ist mit 800.000 Euro versichert.

Name/Titel des Werkes: "Wenn's anfängt durch die Decke zu tropfen". Es wurde durch das Putzen irreparabel beschädigt. Für den Arbeitgeber der Reinigungskraft, die Dortmunder Firma AWF, besteht jedoch nach Medien-Meldungen keinerlei Anlass, die Angestellte zu feuern. AWF-Chef Frak Schwake sagte der Zeitung "Der Westen": "Sie weiß selbst nicht, wie ihr das passieren konnte. Die Frau ist fix und fertig." Kunst liegt im Auge des Betrachters - und ist nicht immer sofort als solche zu erkennen. So wie die Kippenberger-Installation, die eine Putzfrau „sauber“ gemacht und dadurch zerstört hat.

Der Putzfrau soll bewusst gewesen sein, dass Reinigungspersonal zu den Kunstwerken einen Mindestabstand von 20 Zentimetern einzuhalten habe.

Martin Kippenberger, der das „weggeputzte Werk“ geschaffen hat, ist schon 14 Jahre tot. Obendrein ist das Werk eine Leihgabe. Der Besitzer findet es vermutlich gar nicht zum Lachen. Der Putzfrau – „jeder ist ein Künstler“ (BEUYSsche These) - ist es gelungen, dass alle jetzt über „Kunst“ reden; nicht nur das Feuilleton der Medien - beim Abendessen, im Büro, wo auch immer die kuriose Geschichte erzählt wird. Und Kenner erinnern sich wie 1986 die berühmte „Fettecke des Joseph Beuys“ ebenfalls von einer beflissenen Reinigungskraft beseitigt wurde (siehe oben).

Auch an die BUERGELiade erinnert der Fall: Zur d12 hat ein Unwetter 2007 eine Skulptur von Ai Weiwei auf der documenta in Kassel einstürzen lassen. Der Chinese meinte anschließend: "Das ist besser als vorher." (Ich berichtete.)

KIPPENBERGER wird als documenta-Künstler geachtet:

Die 10. documenta, die documenta X (oder: dX als Symbol mit dem roten „X“ als lateinische „10“ vor dem kleinen schwarzen „d“) fand vom 21. Juni bis 28. September 1997 unter der künstlerischen Leitung der Französin Catherine David in Kassel statt. HIER stellte KIPPENBEGER aus. Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH war zum ersten Mal Bernd Leifeld. Er ist es bis heute - d13 – BAKARGIEVIade:

Siehe Initiative „OCCUPY-kunstmarkt-plus-documenta als REFORM-Initiative zur DEMOKRATISIERUNG“ in http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/58...

UND
Mut statt Wut: Aufbruch zur KUNST-Demokratisierung - Protest-Bewegung "Occupy" & Initiative OCCUPY-documenta-Institution
(http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/58... )

BILD:
http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/anti-kuns...

Dem Kulturbetrieb den Spiegel vorgehalten

Martin Kippenberger wurde 1953 in Dortmund geboren, 1997 starb er in Wien an Leberkrebs. Der extravagante Maler arbeitete auch als Installations- und Performancekünstler, Bildhauer und Fotograf. Inspirationsquellen: Popkultur, Politik, Architektur & Alltagsgegenstände. Einem Massenpublikum wurde er zeitlebens nicht bekannt; siehe d10. DER SPIEGEL: Er galt als schwierig, als Zyniker, der dem Kulturbetrieb den Spiegel vorhielt. "Kippenberger bringt den Wahnsinn des ausgehenden Jahrhunderts auf den Punkt", schrieb ein Reporter mal über den Installationskünstler.

Und: Vielleicht hätte ihm die POSSE gefallen: „Sie illustriert, dass Kunst von der Zuschreibung lebt und einen Wert nur für den besitzt, der ihn auch sehen will. In einem seiner letzten Interviews sprach der Meister einen Satz, der seitdem wie zeitlos durch die Welt der Museen geistert: ‚Auch Dummheit kann ja zur Kunst werden.’“

Das ZDF fand den Fall lustig:

"Das war vom Künstler nicht so intendiert", sagte Stadtsprecherin Dagmar Papajewski dem ZDF; siehe a&s-p-Bild. Eigentlich hätten die Putzkräfte genaue Anweisung, die Werke zu schonen. "Selbstverständlich werden die eingewiesen", sagte Papajewski. "Das ist genauso wie zu Hause, da sagt man auch: "Alles schön machen, aber Schreibtisch nicht anfassen."" Im Museum seien solche Vorgaben natürlich noch strikter.

Natürlich auch dpa befasste sich mit dem Putzfrauen-Fall:

„Nachmachen kann jeder“ – ORIGINALITÄT wichtig … IDEEN muss man haben!

DPA/FTD: Dass es heutzutage schwierig sein kann, Kunst als solche zu erkennen, habe laut dpa „auch damit zu tun, dass viele Künstler Alltagsgegenstände verwenden und das Werk nicht mehr an die Wand hängen, sondern in den Raum stellen“: "Gerade bei abstrakteren Figuren ist es dann schwierig auseinanderzuhalten, was Kunst ist und was nicht", meint Gerhard Finckh, Direktor des Von-der-Heydt-Museums in Wuppertal.. "Bei so einem Kalkfleck ist die Verwechslungsmöglichkeit immer da. Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler." …

Dpa: „Wäre nicht allen geholfen, wenn man den Kalkfleck einfach wieder hinmachen würde? Ja, sagen Experten, aber es ist dann nicht mehr dasselbe wie vorher.“ - "Das Original ist eben das, wo ein Künstler zum ersten Mal etwas gemacht hat", meint Prof. Raimund Wünsche (Kunstbuchautor, pensionierter Direktor der Münchener Glyptothek). "Deshalb hat es oft eine besondere Intensität." Es geht um die Idee - nachmachen kann jeder.
(http://www.ftd.de/lifestyle/luxus/:kippenberger-in...)

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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