Dem Denken der Menschenaffen auf der Spur – Zur Affen-Kunst-Schau
Der Affenkünstler "Barito" zeigte für eine Biedenkopfer Ausstellung seine Werke: In einer Zusammenschau wurde im leerstehenden Gebäude am Biedenkopfer Marktplatz der aktuelle Affen-Kunst-Star - ein erster Mann der künstlerischen Affenszene - vorgestellt. Barito malt derzeit exklusiv im Krefelder Zoo. Dr. Josep CALL von der Universität Leipzig (Hochburg der deutschen Primatenforschung) hat am 25.4. vor leider nur wenigen Besuchern an diesem Sonntagnachmittag über Intelligenz bei Affen berichtet: Dr. Call ist Senior Scientist, Director Wolfgang Köhler Primate Research Center. Mein Bericht spiegelt den Vortrag mit ergänzendem Bild- und Videomaterial wider. Deutlich wird, dass es im Biedenkopfer Raum nur wenige Interessenten für das Thema "Dem Denken der Menschenaffen auf der Spur" gibt - wenige Interessierte, die aber neugierig und diskussionsfreudig Herrn Dr. Call für den interessanten Vortrag dankten.
In einem Leserbrief, der im Blatt "HA" nach einem Artikel veröffentlicht wurde, schrieb ich:
„Affenkunst“ – Intelligenz bei Affen-„Künstlern“?
Dass „deutschlandweit das erste Mal“ Kunst der nächsten Verwandten des Menschen gezeigt würde, stimmt so nicht: Eine „Affenkunst“-Ausstellung gab es schon in Krefeld (Herbst 2008). Der Krefelder Zoo kooperiert mit der Agentur Fundart 21. Seit 2006 haben Orang-Utans (zusammen oder allein) Bilder gemalt. Kunst war im Affentropenhaus des Krefelder Zoos bis dato von rein weiblicher Provenienz, verbunden mit Namen wie Sita, Tilda und Sandra. „Affenbrut“-Bilder werden auch im Internet vermarktet. Neu ist, dass „Barito“ (männlich) in Krefeld heute malt: Er ist 10 Jahre alt und „kunst“-begeistert. Infos unter www.affenbrut.de. Das Krefelder „AFFEN BRUT“-Projekt ("affen Brut" – Begriff in Anlehnung an „art Brut“ – rohe, unverfälschte Außenseiter-Kunst) sei konzipiert als Blick hinweg über die Gattungsgrenze in Sachen Kunst und Ästhetik. Es hat auch 'Fundraising'-Charakter: Die Verkaufserlöse kommen dem Bau einer Außenanlage für Gorillas zugute. Der britische Zoologe, Verhaltensforscher und Künstler Desmond Morris, vertrat in seinem Buch "Der nackte Affe" die These, dass der Mensch ein Tier sei. Vergleiche zwischen Menschenaffen und Menschenkindern zog später auch Rensch: Durch Experimente mit „Affenkunst“ bewies der Biologe, Philosoph und Künstler Bernhard Rensch ab 1954 die Tatsache, dass Ästhetik - elementare ästhetische Empfindungen – auf niedrigem Niveau bei Säugetieren aktiv sind. Zum Thema Affen-Kunst und Kunst-Affen in der Kunstgeschichte, berichte ich im Web: Ebenda auch ein schönes Gedicht zum Thema „Affenjust“ von Rensch. Auf die flankierenden Aktionen und Vorträge in Biedenkopf 25.4. u. 2.5. freue ich mich. Mehr im Internet in meinem Artikel: http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/biedenkop... .
Vernissage mit nur 25 Besuchern
In einem Vernissage-Vortrag führte Heinz HACHEL rund 25 Besucher in die Geschichte und den Stellenwert der „Affenkunst“ ein. Eine lebendige, kräftige Kreativität könne man Barito & Co gewiss nicht absprechen. Man könne aber Baritos & Tildas „Kunst“ nur bedingt mit Rembrandts und Immendorf-Werken vergleichen, meinte der Soziologe. Gewisse kompositorische Fähigkeiten der AffenmalerInnen seien unverkennbar aus den Bildern der Ausstellung herauszulesen. „Der Mainstream-Maler unter den Affen bleibt der Kritzelphase verhaftet“, resümierte HACHEL. Ein Entwicklungsstand der Affen vergleichbar mit dem zwei- bis zweieinhalbjährige Menschen-Kindern. (Siehe Bildergalerie.) Barito konzentriere sich 2 Stunden pro Woche, um zu malen. Bis zu 360 Euro kostet ein Leinwandbild von Barito. Eine gute Geldanlage in finsteren Zeiten? Der Krefelder Zoo profitiert vom Fundraising-Projekt. Auch die in heimischen Kindergärten entstandenen Leinwandbilder waren zu erwerben; 100 Euro davon gehen nach einem Bildverkauf an das Projekt „Mondscheinkinder“.
Vortrag Dr. CALL: „Dem Denken der Menschenaffen auf der Spur“
Der Besuch der Ausstellung am 25.4. mit dem Vortrag des Dr. CALL hat sich sehr gelohnt:
Auf folgende Fragen wollten die Ausstellungs-MacherInnen/Veranstalter zur AFFEN-KUNST-Schau Antworten finden:
Aber ist es wirklich Kunst? Warum malen Affen? Bedeutet diese Kunst etwas? Und was erzählen diese äffischen Werke dem menschlichen Betrachter über ihn selbst, was über die ersten Striche und Farbkleckse seiner Kinder? Warum sieht das Ganze so modern aus und ist doch keineswegs moderne Kunst?
Die Ausstellung ging diese Fragen durch flankierende Aktionen und Vorträge an: Eine Gegenüberstellung der Malerei der Affen mit Malerei von Kindern im Alter von etwa zwei Jahren mit den selben Materialien erfolgte: 6 Bilder wurden ausgestellt – zusmmen mit Baritos Arbeiten und einigen von Sita, Tilda und Sandra (aus Privatbesitz). So ergab sich mit 40 ausgestellten Bildern eine künstlerische Nähe bzw. Ferne zwischen Affen und Menschenkindern; vgl. Artikel-Bildergalerie.
In der "Affenkunst" solle „Kunst Gefühl, direkt, unbehauen, intellektuell unverstellt vor Augen geführt werden“, hieß es. Kulturfrau Birgit SIMMLER: "Das macht Affen nicht zu den besseren Künstlern, aber es unterstreicht die Nähe zu unseren Verwandten, denen wir uns so gern überlegen fühlen."
Bevor Christine PETER, die Fachfrau des Krefelder Zoos für die Beschäftigung der Tiere, am 2. Mai ihre Erfahrungen mit den Besuchern und darüber, wie Affen zu Kunst kommen, referieren wird, hat Dr. Josep CALL von der Universität Leipzig (Hochburg der deutschen Primatenforschung) am 25.4. vor nur wenigen Besuchern (leider – vgl. Bilderserie von diesem Sonntagnachmittag) über Intelligenz bei Affen berichtet: Dr. Call ist Senior Scientist, Director Wolfgang Köhler Primate Research Center (mehr: http://www.eva.mpg.de/psycho/staff/call/index.htm ).
Über die Arbeit der Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie zur Erforschung der menschlichen Ursprünge erfährt man mehr in http://www.eva.mpg.de/german/index.htm.
Das 1997 gegründete Institut „MPI EVA“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte der Menschheit mithilfe vergleichender Analysen der Verschiedenheit von Genen, Kulturen, kognitiven Fähigkeiten, Sprachen und sozialen Systemen vergangener und gegenwärtiger menschlicher Populationen sowie Gruppen dem Menschen nahe verwandter Primaten zu untersuchen.
Die Zusammenführung dieser Forschungsrichtungen an einem Institut soll zu neuen Einsichten in die Geschichte, die Vielfalt, die Anpassungen und die Fähigkeiten der menschlichen Spezies führen. Das Institut vereint Wissenschaftler verschiedener Disziplinen, die sich von einem interdisziplinären Ansatz her mit der Evolution des Menschen beschäftigen.
Zum Wolfgang Köhler Primate Research Center - Zielsetzungen der Forschungseinrichtung (Pongoland)
Das Wolfgang-Köhler-Primaten-Forschungszentrum ist ein Projekt des Max-Planck-Institutes für Evolutionäre Anthropologie und arbeitet zusammen mit dem Zoo Leipzig. Die Forschung konzentriert sich in erster Linie auf Verhalten und Wahrnehmungsfähigkeit (Kognition) der vier Menschenaffenarten: Schimpanse (Pan troglodytes), Gorilla (Gorilla gorilla), Orang-Utan (Pongo pygmaeus) und Bonobo (Pan paniscus).
Besonders hervorzuheben sei dabei die ontogenetische Entwicklung der Kognition bei Schimpansen, ist zu lesen in: http://wkprc.eva.mpg.de/deutsch/index.htm.
Direktor Dr. CALL referierte bei der Vorstellung des Forschungszentrums auch darüber, dass Wissenschaftler und Studenten der Universität Leipzig und anderer Universitäten weltweit ihre Forschungsprojekte im Köhler-Zentrum mit der Unterstützung des dortigen Personals durchführen. Die Forschungseinrichtung ist in den Zoo Leipzig (Pongoland) integriert. Herr CALL zeigte in Bildern und Videos, dass daher die Zoobesucher die Möglichkeit haben, die Menschenaffen nicht nur in den Außen- und Innengehegen zu beobachten; sie können darüber hinaus einen Blick auf die Durchführung der wissenschaftlichen Studien werfen.
Beim Referieren zwischen Barito-Bildern betonte Call, dass in Zusammenarbeit mit dem Zoo das Köhler-Zentrum Bemühungen unterstütze, die Menschenaffen als Arten, sowohl in der freien Wildbahn als auch in Gefangenschaft, zu schützen und zu erhalten. Das Zuchtprogramm am Zoo ist in die Rahmenbedingungen des Europäischen Programm für Gefährdete Arten (EEP, European Endangered Species Program) eingebettet: Ein Forschungsthema behandelt die Haltung und Pflege von Menschenaffen in Gefangenschaft.
Die Kognitionsforschungseinrichtung für Menschenaffen in Leipzig wurde zur Ehrung seines Werkes nach Wolfgang KÖHLER benannt. Bis 1920 führte er in Teneriffa seine berühmten Untersuchungen an Schimpansen durch; Bilder dazu zeigte Dr. CALL im Vortrag. Mehr dazu auch in: http://wkprc.eva.mpg.de/deutsch/files/wolfgang_koe...
KÖHLER filmte einige seiner im Jahre 1914 durchgeführten Schimpansenversuche auf der Anthropoidenstation der Preußischen Akademie der Wissenschaften auf Teneriffa. Die Filme vermitteln einen Eindruck der experimentellen Versuchsanordnung von W.K. zur Untersuchung der Problemlösefähigkeit und der Möglichkeit einsichtsvollen Verhaltens von Schimpansen. Im Kistenversuch mussten mehrere Kisten in geeigneter Weise gestapelt werden, um eine an der Decke hängende Banane zu ergreifen. Im Doppelstockversuch mussten Stöcke ineinander gesteckt werden, um eine Banane zu erreichen, die hinter einem Gitter auf dem Boden lag.
Köhlers Versuche verdeutlichen, dass die Affen diese Aufgabe nicht allmählich nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum lösten. Ihnen wurde der Weg zum Erreichen der Banane plötzlich klar. Aus gestaltpsychologischer Sicht formulierte dies Köhler folgendermaßen: Die Tiere gewannen 'Einsicht' in die aus Ziel und Hilfsmittel bestehende Gestalt der Problemlöseaufgabe. (FILME dazu: http://psychologie.fernuni-hagen.de/lernportal/Ver...)
Zum Werkzeuggebrauch bei Tieren mehr in: http://de.wikipedia.org/wiki/Werkzeuggebrauch_bei_...
Zu Wolfgang KÖHLER mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_K%C3%B6hler_(Psychologe)
Zu lesen ist beim eva.MPG Leipzig:
Als Direktor der Anthropoiden-Forschungsstation auf Teneriffa untersuchte KÖHLER neun Schimpansen (1913-1917): Er „wählte damit einen unüblich anmutenden Ansatz zur Untersuchung des Gestalt-Phänomens. Menschenaffen waren damals keine typischen Untersuchungsobjekte psychologischer Forschung. (…) Köhler war einer der wegweisenden Psychologen (…), die Darwins Idee übernahmen, in welcher der Mensch ein Teil der Kontinuität des Lebens ist. Mit diesem Hintergrund untersuchten sie unsere nächsten lebenden Verwandten, um ein Verständnis für die mentalen Prozesse – sowohl des Menschen, als auch der Tiere - zu gewinnen. Die Hauptziele der Arbeit mit den Schimpansen war es daher, herauszufinden, in welcher Hinsicht sich Menschen und Menschenaffen ähneln und worin sie sich unterscheiden.“
Die Besucher der Ausstellung zur Affenkunst konnten sich kostenlos Postkarten mitnehmen, die Dr. CALL mitgebracht hatte: Die nächsten lebenden Verwandten des Menschen (homo sapiens sapiens) sind die Hylobatidae (kleine Menschenaffen) und die Pongidae (grosse Menschenaffen). Zu den Hylobatidae zählen die Siamangs und Gibbons, zu den Pongidae die Schimpansen (Pan troglodytes), Bonobos (Pan paniscus), Gorillas (Gorilla gorilla), Orang- Utans (Pongo pygmaeus) und der Mensch (homo sapiens sapiens). Alle zusammen bilden die Überfamilie der Hominoidea (Menschenartige).
Von den PONGIDAE – den Großen Meschenaffen im Köhler-Forschungszentrum – stammten die Bilder; siehe Galerie.
Die Hominoidea trennte sich vor ca. 23 Millionen Jahren von der Überfamilie der Alt- Welt- Affen (Cercopithecoidea). Zu den Alt- Welt- Affen gehören unter Anderem die Makaken und Paviane. Zeitgleich zu der Abspaltung von den Alt-Welt-Affen entwickelte sich aus der Reihe der Hominoidea das erste Mitglied der Gattung Homo, der Homo habilis. Dieser zeigt sowohl morphologische Merkmale seines Vorfahren, des Australopithecus, als auch morphologische Merkmale des Menschen auf. Nachfahren des Homo habilis waren z.B. Homo ergaster, Homo erectus und Homo heidelbergensis und zuletzt der Homo sapiens sapiens. (Quelle: Homepage des Köhler-Zentrums.
Im Anschluss an den bebilderten Vortrag von Herrn Dr. Call, gab es eine rege interessante Diskussion über das Thema AFFENKUNST und anderes: Herr Dr. Call sagte danach, es sei für ihn wichtig, vor interessierten – in BID leider wenigen - Besuchern vorzutragen; auf viele uninteressierte Zuhörer verzichte er gerne.
Folgendes Video zeigt, wie Forscher mit einer Taube das berühmte Box-Banane-Problem Köhlers untersucht haben: http://www.youtube.com/watch?v=mDntbGRPeEU.
Ein Beispiel zu Affen-Experimenten mit Dr. CALL findet sich ebenfalls bei You Tube: http://www.youtube.com/watch?v=ySMh1mBi3cI&NR=1 – von 2008: „A brief, interesting clip from National Geographic's "Ape Genius" documentary, demonstrating problem solving skills in chimpanzees, by using water as a flotation aid to retrieve a treat from a narrow tube.”
Zur Erforschung des Selbstbewusstseins von Affen und Kleinkindern siehe bekannte Spiegelexperimente (2-Teile-Video): http://www.youtube.com/watch?v=W-pc_M2qI74&feature... UND http://www.youtube.com/watch?v=2kY6QS8BBZE
Kooperation mit/bei Affen: http://www.youtube.com/watch?v=xOrgOW9LnT4&feature... UND http://www.youtube.com/watch?v=aAFQ5kUHPkY&NR=1
Die Beispiele zeigen, wie und warum Forscher in Leipzig Problemlösungs-Tests durchführen.
Nachdem Dr. CALL die Gründungsväter des Leipziger Forschungszentrums (von 2001) vorgestellt hatte - Wolfgang Köhler (s.w.o.) und den amerikanischen Verhaltensforscher Robert M. Yerkes (Experimente zum Spracherwerb von Schimpansen) – hat er die 4 Gruppen der Menschenaffen in Leipzig kurz beschrieben und über ihre Herkunfts-Länder berichtet. In den Außenanlagen leben die dem Menschen besonders nahe stehenden Schimpansen (2 Guppen zu je 18 und 6 Tiere) und acht Bonobos in einem natürlichen Umfeld. Weiterhin leben dort 10 Gorillas und 10 Orang Utans. In den per Bild und Video vorgestellten Testräumen arbeiten die Affen als Freiwillige: wenn sie nicht arbeiten wollen müssen sie es nicht; sie werden zu nichts gezwungen (Futterentzug oder anderes). Aber mit Weintrauben z.B. wären die Tiere gut anzulocken. Auch mit einer Station in Afrika, die sich auch um die Erforschung der menschlichen Evolution kümmert, werden parallel Experimente durchgeführt: z.B. Werkzeuge-Termiten-Experimente.
CALL demonstrierte einige Experimente, mit denen in Leipzig die soziale Intelligenz der Affen getestet und weiter erforscht wird.
Zum Thema Kunst & Affen in Leipzig sagte der Primatenforscher, dass auch dort einige Schimpansen gerne malen. Das Problem werde zu erforschen sein, inwieweit Sehdinge der Affenumwelt-Realität symbolisch von ihnen repräsentierend abbildbar sind; Beispiel Haus-Abbilden-Können. Es gebe nicht viele Studien zu dessen Erforschung; viels ist noch zu erforschen auf diesem Gebiet. Mit Bernhard RENSCH (Affenkunst-Forscher) habe Herr Dr.CALL nicht zusammengearbeitet, sagte er. Mit geometrischen Objekten (Würfel, Pyramide etc.) zu arbeiten, bringe nicht viel. Mit natürlichen Dingen wie Banane etc. zu experimentieren sei affengemäßer. Übrigens sei „Symmetrie“ wichtig auch für Affen (Bildermalen belegt dies) – aber Asymmetrie mögen die Affen wie wir Menschen; siehe auch Picasso, meinte CALL. Eine Studie zu einem Problemlösungs-Experiment reiche nicht aus: Forschungs-Ergebnisse sind erst dann „solide“, wenn sie wiederholbar sind. Auch sei wichtig, dass Schimpansen – deren Ohren übrigens nicht dem Menschen gleichen - manchmal Gorillas und Orang Utans unterlegen seien. (Siehe Bild: Stammbaum.)
Zum Mitgefühl bei Affen:
Ein einäugiger Vortrags-Besucher berichtete in Biedenkopf, dass er um 2000 im Frankfurter Zoo im Affenhaus etwas erstaunliches erlebt habe: Ein Orang Utan, der ihn ansah, hielt das entsprechende Auge in seinem Gesicht zu: an der Seite, wo dem Besucher das Auge fehlte (der ohne künstliches Auge, mit einer Narbenhöhle lediglich lebt). Der Affe legte daraufhin seine Hand an die trennende Glasscheibe damit der Einäugige seine hand darauf lege. Danach streichelte er über seinen Körper – so als würde er den Besucher umarmen. „Ein Zeichen, dass er mich mag“, sagte der Besucher. CALL meinte hierzu: Der Orang Utan unterschied sehend leicht, dass ein Auge fehlte; warum aber das Tier weiter so handelte (Mitgefühl-Frage), müsste verifiziert werden durch ein Wiederholungsexperiment!
Auch Spiegel-Neurone waren Thema der Diskussion, die im Evolutionsgeschehen wichtig sind. Nicht durch Imitation werde etwas Neues erlernt; für das Erlernen eines zielgerichteten Verhaltens seien Spiegelzellen bedeutsam. Spiegel-Bewusstsein werde in Leipzig nicht untersucht; Meta-Kommunikation untersuche man zum Selbstbewusstseins-Problem bei Affen.
P.S.
VIDEO-Highlights zu den Affen im Pongland: http://wkprc.eva.mpg.de/deutsch/files/video.htm
Publikationen mit/von Dr. CALL: siehe http://wkprc.eva.mpg.de/deutsch/files/public.htm
Bürgerreporter:in:W. H. aus Gladenbach |
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