ALARM…ALARM: Spar-Beschlüsse bewirken Schließung des Botanischen Gartens in der Uni-Stadt MARBURG!

Nun ade du mein lieb Pflanzen-Land!? Armutszeugnis für (...) - Schließung des Botanischen Gartens auf den Lahnbergen. WKAs nun auf dem Gelände?- NEIN DANKE ... (a&s-Bild mit Frosch.)
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  • Nun ade du mein lieb Pflanzen-Land!? Armutszeugnis für (...) - Schließung des Botanischen Gartens auf den Lahnbergen. WKAs nun auf dem Gelände?- NEIN DANKE ... (a&s-Bild mit Frosch.)
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ALARM schlagen sollten die an NATUR interessierten myheimatler der Mittelhessen-Region & des Kreises Marburg-Biedenkopf: Berichte mit Fotos sollten produziert werden, die „zu den Waffen rufen“ – zu HILFE rufen, um die alarmierenden Nachrichten der Heimat-Presse zu kommentieren! Was ist so aufsehenerregend und beunruhigend?

Die OP hatte darüber berichtet, dass die Marburger Universität die beiden Stellen der Spezialistinnen für die Betreuung des Orchideen-Hauses und der Rhododendren-Freianlage nicht weiter finanzieren wird. Später nahm die Marburger Uni-Präsidentin Professorin Katharina KRAUSE dazu auch im Punkt „Mitteilungen des Uni-Präsidiums“ Stellung.

„Wir haben den Leiter des Botanischen Gartens, Professor Andreas TITZE gebeten, kurzfristig eine vertiefte Planung für den geordneten RÜCKBAU des Botanischen Gartens zu entwickeln“: So formulierte es Krause. Es solle dadurch ermöglicht werden, die „Belange des Artenschutzes an die Finanzierung durch das Land Hessen anzupassen“, so die OP.

Nach Berechnungen der Marburger Uni-Leitung fallen 1,2 Millionen Euro aus dem Jahres-Etat des Botanischen Gartens von 2,5 Millionen Euro eigentlich unter den Oberbegriff „Sondertatbestände“: alles was nicht das Kerngeschäft der Universität wie „Forschung und Lehre“ betreffe. Finanziert werde aber durch das Land nur ein Betrag von 620 000 Euro pro Jahr für diese „Sondertatbestände“, heißt es.

Da diese Landes-Finanzierung auf Dauer wohl nicht erhöht werden solle und vor allem wegen der aktuellen Spar-Beschlüsse des Landes Hessen müsse also nun eine „Anpassung nach unten“ erfolgen, was die Leistungen des Botanischen Gartens angehe.

Zwar seien ORCHIDEEN wunderschön, aber es gebe auch unattraktivere Pflanzen, die wichtiger für die Biodiversität seien, lautet eine Begründung für die Schließung des Gartens.

Krause machte am Rande deutlich, dass die Uni aber auch in Zukunft nicht auf die Erhebung von Eintritt für den Besuch des Gartens verzichten wolle. Denn auch bei einer Reduzierung des Angebots sei der Botanische Garten auf den Lahnbergen noch ein attraktives Naherholungsgebiet der Stadt Marburg.

Die Zeitung HA berichtet nun definitiv (15.6. – mittelhessen.de), dass die Uni den botanischen Garten schließen werde: „Die Marburger Philipps-Universität hat kein Geld mehr für den Artenschutz und schließt den neuen botanischen Garten auf den Lahnbergen: Die Uni könne sich den Erhalt des Gartens nicht länger leisten“.

Ab Juli werde der Garten für die Öffentlichkeit erst einmal geschlossen, und es müsse mit der Kompostierung der wertvollen Orchideen begonnen werden, sagte Krause.

HA: „Bittere Realität: Orchideen werden kompostiert“ (…)
Die Hochschule erhalte vom Land Hessen für den haushaltstechnisch als "Sondertatbestand" geltenden Garten nur etwa 620 000 Euro pro Jahr zur Deckung der eigenen Unkosten.

Daher bestehe eine jährliche Finanzierungslücke von 580 000 Euro. Dieses Geld werde derzeit aus den Mitteln für Forschung und Lehre aufgebracht. Diese Probleme bei der Finanzierung des botanischen Gartens seien seit Jahren bekannt, wird berichtet. Nun jedoch - angesichts der neuen Kürzungen im Zuge des hessischen Hochschulpakts - könne die Uni sich diese Finanzierung nicht länger leisten, sagte KRAUSE.

Sie bezeichnete dies als "bittere Situation". Denn schließlich seien die Orchideen nicht nur wunderschön, sondern auch wissenschaftlich von hohem Wert. Die Uni müsse sich jedoch zuerst auf den Erhalt von Forschung und Lehre als ihre Kernaufgabe konzentrieren. Dies habe Priorität. Der Schutz der Arten müsse daher den "neuen Finanzierungsmöglichkeiten angepasst werden".

Will man ORCHIDEEN verkaufen und/oder in Pflege geben?
Ein VERKAUF der Orchideen sei rechtlich in vielen Fällen nicht möglich, da zahlreiche Arten nicht gehandelt werden dürften, sagte KRAUSE. Da für den Erhalt jedoch kein Geld mehr da sei - ab Juli sollen zwei Stellen für die Betreuung der Pflanzen wegfallen - sei es erforderlich, die Orchideen-Sammlung nun aufzugeben.

Und: Eventuell sei es möglich, einige der Pflanzen bei interessierten Personen "in PFLEGE" zu geben. Dies werde noch geprüft.

Bei der Schließung des Gartens und der Kompostierung handele es sich "nicht um eine Drohung, sondern um die bittere Realität", betonte ein Senatsmitglied.

Stadt MR: Artenschutz keine kommunale Aufgabe!?

Auch andere Finanzierungsmöglichkeiten für den botanischen Garten gebe es nicht, teilte Krause mit. Das zuständige Ministerium habe der Uni klargemacht, dass es in Zukunft keinen Mittelzuwachs für den botanischen Garten geben werde. Mit der STADT MARBURG habe die Uni ebenfalls Gespräche geführt. Auch die Stadt werde die jährliche Finanzierungslücke jedoch nicht übernehmen. Die Stadt habe darauf verwiesen, dass Artenschutz keine kommunale Aufgabe sei, sagte Krause.

Eventuell werde Marburg einen "moderaten Beitrag" an den Förderverein des botanischen Gartens leisten, sofern das Stadtparlament diesem Vorhaben zustimme.

Hierzu der STANDPUNKT einer Redakteurin der Regionalpresse (HA, 15.6., S.16):

„Was ist wichtig für die Bürger und was nicht? Das entscheiden vorrangig die Politiker. Ob sie dabei noch den Nerv der Bürger treffen, wird in Zeiten knapper Finanzen immer fraglicher. In Marburg jedenfalls sind die Bürger schlichtweg enttäuscht, dass ihnen künftig mit dem botanischen Garten eine Einrichtung verschlossen bleibt, die ihnen am Herzen liegt und bei Fachleuten hoch anerkannt ist. Weder die Aufnahme der Rhododendren in die Deutsche Genbank - einmalig in Hessen - noch die Auszeichnung der wertvollen Orchideensammlung haben geholfen. Alles wird mit einem Pinselstrich erledigt: Für die vielgelobte Anlage der Philipps-Universität ist einfach kein Geld mehr da. Das Engagement zur Rettung ging ins Leere. Die Öffentlichkeit bleibt künftig vor der Tür, die Pflege wertvoller Pflanzen wird eingestellt. Unterm Strich ein Armutszeugnis für das Land, die Stadt und den Landkreis, der doch Gesundheitsregion sein will und dennoch ein wertvolles Naherholungsinstrument opfert. Natürlich gilt es, Prioritäten zu setzen, die in der Universität in erster Linie bei Forschung und Lehre liegen, doch jede Sparsamkeit hat ihre Grenzen. Gegen den Hochschulpakt haben Tausende demonstriert, man darf gespannt sein, wie viele Menschen jetzt für den Erhalt des botanischen Garten auf die Straße gehen.“ (Uta HAASE; vgl. Bild/Malerei.)

Was meinen Myheimatler hierzu?

PS: Diese Website ist veränderungsfähig, d.h. Korrekturen und Weiterentwicklungen der Vorgänge um die Schließung des B.G. in Marburg werden zukünftig integriert! Siehe auch Kommentare.

EXKURS und Exkursion: Zu Marburger HIOBSBOTSCHAFTen

"Die spinnen, die Römer", sagte OBELIX. Nun wird es heißen: "Ja spinnen denn die MARBURGER?!" – Aber: Nicht alle MR-Fans haben barbarischen Charakter! – Siehe Kommentare/Initiativen gegen die SCHLIEßUNG.

Auch der hr berichtete in der hessenschau vom 15.6. über die Schließung des B.G. in MR:

Der Leiter des B.G. - Dr. TITZE (siehe Bilderserie) - habe einen "MAULKORB bekommen", heißt es im Video, das man googeln kann: http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachricht...

Im Artikel des hr - http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachricht... - liest man u.a.: Landen seltene Pflanzen auf dem Kompost? Mehr dazu siehe Kommentare zum Artikel.

Dr. TITZE äußerte sich - trotz des MAULKORBs (hr): "Unsere Gärtner sind vollkommen fertig": So beschreibt er die Reaktion auf das Vorhaben, die Orchideen abzuschaffen. Diese stammten teilweise aus den 70er Jahren. "Wer sich quasi ein Leben lang um die Pflanzen gekümmert hat, steht nun vor einem schweren Abschied", befindet er.

„Ein Armutszeugnis für das Land, die Stadt und den Landkreis, der doch Gesundheitsregion sein will und dennoch ein wertvolles Naherholungsinstrument opfert“ kritisiert die Heimatpresse die geplante Schließung des neuen BG. Wenige wissen, dass auch der alte BG bedroht ist:

Auch der Alte Botanische Garten am Pilgrimstein „steht auf dem Spiel“

Zu pflanzen einen schönen Baum,
braucht´s eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert,
braucht er - bedenk es - ein Jahrhundert.
(Eugen Roth)

Der Alte Botanische Garten am Pilgrimstein inmitten der Marburger Kernstadt ist ein gartengestalterisches Kleinod, ein Stück Natur mit schützenswertem und seltenem altem Baumbewuchs, das seit bald 200 Jahren den Bürgern Marburgs zur Erholung gedient und zu deren Wohlbefinden beigetragen hat und dessen Pflege und Erhaltung auch „auf dem Spiel steht“: Nach neueren Plänen der Philipps-Universität sollen das Gelände und seine unmittelbare Umgebung zu einem Campus-Bereich umgestaltet werden, was den Charakter des Gartens und wesentliche Teile seines Baumbestandes großen Gefahren aussetzt (wie z.B. einer Grundwasserabsenkung durch die Bautätigkeiten).

Näheres kann man auf Web-Seiten des „Freundeskreis Alter Botanischer Garten“ lesen, der auch eng mit dem überregionalen Arbeitskreis Dörfliche Kultur zusammenarbeitet. Er setzt sich seit langem für den Fortbestand dieses Gartendenkmals ein und möchte allen Interessenten und den Bürgerinnen und Bürgern von Stadt und Kreis Informations-Möglichkeiten bieten, um sich von der Situation ein Bild machen zu können. Mehr: http://www.alterbotgarten-marburg.de/

Der 3,6 Hektar große Alte Botanische Garten der UNI MR –am Pilgrimstein wenige hundert Meter südlich der Elisabethkirche gelegen, im Stadtzentrum Marburgs – wurde bereits 1786 als französischer LUSTGARTEN vom Deutschordenshaus angelegt.

Geschichtliches zum Alten Botanischen Garten

- eingetragenes Gartendenkmal -, Grüne Lunge und imposanter Baumbestand in der Innenstadt:
siehe unter http://www.alterbotgarten-marburg.de/abg.htm

Auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Alter_Botanischer_Gar...(Marburg)
Und: http://www.uni-marburg.de/botgart/alter_garten

Zum Alten Botanischen Garten IMPRESSIONEN vom 18/6/2010 – a&s-PROTEST-BILDERGALERIE (a&s-Performance).

Der Alte Botanische Garten der Philipps-Universität im Zentrum Marburgs ist ein beliebter Erholungsraum für die Bewohner der Stadt, für Universitätsbedienstete, Studierende und auswärtige Besucher. Seit fast 200 Jahren befindet er sich an seinem jetzigen Standort am Pilgrimstein. In den 1970er Jahren wurden mit der Anlage des Neuen Botanischen Gartens die reichen Pflanzenbestände des Alten Gartens auf die Lahnberge umgesiedelt. Doch nach wie vor lohnt sich für Naturliebhaber ein ausführlicher Spaziergang im Alten Garten.

Kommen Sie mit auf einen RUNDGANG und gewinnen Sie einen ersten Eindruck von den schönsten Ecken des Gartens!

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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