Umweltpreis für Umweltzerstörer ROBIN WOOD kritisiert Greenwashing bei Unilever
ROBIN WOOD protestiert gegen die für morgen geplante Verleihung des
B.A.U.M-Umweltpreises 2011 an Harry Brouwer, den Vorsitzenden der
Geschäftsführung von Unilever Deutschland, Österreich und Schweiz.
Unilever ist als einer der größten Palmölverbraucher mitverantwortlich
dafür, dass in den Tropen Wälder vernichtet, das Klima angeheizt und
Menschen von ihrem Land vertrieben werden. Durch die Preisverleihung
soll dies aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt und dem Konzern ein
grünes Image verpasst werden.
Verliehen wird der Preis von dem Verein B.A.U.M. (Bundesdeutscher
Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management), einer Initiative der
Wirtschaft, in der über 500 Unternehmen mitmachen. Eines der Mitglieder
ist der Flughafen Hamburg, auf dessen Gelände die morgige Veranstaltung
stattfindet. Überreicht wird der Preis zusammen mit Umweltminister
Norbert Röttgen und Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz, die auf
diese Weise Unilevers PR-Strategen unterstützen.
ROBIN WOOD hat die Spuren von Unilevers wichtigem Palmöllieferant Wilmar
bis nach Indonesien verfolgt. Für Wilmars Palmöl-Monokulturen wurden
dort Hunderttausende Hektar tropische Regenwälder zerstört und Menschen
aus Ihrer Heimat vertrieben. Von diesem Raubbau profitiert der
Lebensmittelriese Unilever, der so an günstige Rohstoffe für Produkte
wie Rama-Margarine gelangt.
Der Widerstand der Bevölkerung gegen die Vertreibung soll mit Gewalt
gebrochen werden. So zerstörte Wilmar gemeinsam mit Elite-Polizisten im
August dieses Jahres die mitten in Palmölplantagen gelegene Siedlung
Sungai Beruang
auf der indonesischen Insel Sumatra. Die lokale Bevölkerung, darunter
UreinwohnerInnen von den Suku Anak Dalam, wehren sich gegen den Landraub
durch die zum Wilmar-Konzern gehörende Firma Asiatic Persada.
„Der B.A.U.M-Preis für Unilever ist ein Schlag ins Gesicht der
Palmölopfer in Indonesien“, sagt Peter Gerhardt, Tropenwaldreferent bei
ROBIN WOOD.
Erst kürzlich hatte ROBIN WOOD den Unilever-Konzern als Gastgeber einer
Pressekonferenz mit der weltbekannten Affenforscherin Jane Goodall
kritisiert. Die Stadt hatte daraufhin die Ehrung von Goodall als
Botschafterin der „Umwelthauptstadt Hamburg“ ins Rathaus verlegt und war
damit auf Distanz zu Unilever, einem der Sponsoren der
„EU-Umwelthauptstadt 2011“ gegangen.
Auch die B.A.U.M.-Veranstaltung wird als Beitrag zur „Umwelthauptstadt“
öffentlich präsentiert. Auch dieses Mal regt sich dagegen Widerstand.
AktivistInnen von Rettet den Regenwald laden für morgen zur Verleihung
des Baum-ab-Preises an Unilever. Die Aktion startet am Tango Terminal
des Hamburger Flughafens ab 11:30 Uhr.
Aktuelles über die Folgen des Palmöl-Booms in Indonesien:
http://www.robinwood.de/palmoel
Bürgerreporter:in:Antje Amstein aus Gießen |
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