Rat an die neue Bundesregierung
Macht Menschen zu (Multi)-Millionären

- Deutschland: so aufgeteilt wie Reichtum
- Foto: Attac
- hochgeladen von Bea S.
Ja, aber geht das denn überhaupt?
Können Regierungen Menschen zu Millionären machen?
Die Antwort ist: Aber natürlich.
Also, unsere Regierung macht aus Menschen Millionäre, die dann wirklich jeweils 1 Million besitzen?
Nein, 1 Million wäre zu wenig. Das Minimum sind 100 Millionen.
Das sind ja dann schon Multimillionäre. Aber was würde denn die Bevölkerung dazu sagen?
Weit über 90 Prozent hätten sicher nichts dagegen einzuwenden, eher sogar 99 Prozent.
Nur 1 Prozent der Bevölkerung würde eine Protestnote einlegen.
Sie veräppeln mich doch. Kann ich auch auf die Art Multimillionär werden?
Ich will's mal so sagen:
Die Regierung kann jeden zum Millionär machen. Jeden - der vorher Milliardär war - durch eine progressive Vermögensteuer, die für Milliardäre bei 90 Prozent läge.
Die gute Nachricht zuerst für alle, die jetzt Mitleid mit den Milliardären haben: Selbst den "Lumpen"-Milliardären, also denen, die gerade eben so auf eine Milliarde, also 1000 Millionen Euro kommen, verblieben dabei 100 Millionen Euro. Damit müsste man doch eine Weile auskommen.
Wer 10 oder 20 Milliarden sein Eigen nennt, oder in dem Fall nannte, dem bliebe sogar mit 1 bzw. 2 Milliarden der Milliardärsstatus erhalten.
Und was macht unser Staat dann mit dem Geld?
Gute Frage. Dazu würde mir vieles einfallen. Zb. die Lebensverhältnisse in unserem Land etwas anzugleichen und natürlich auch die Schulden für die Sondervermögen Infrastruktur und Militär damit zu tilgen. Denn wer wird ansonsten die Kosten dafür tragen müssen? Es ist zu befürchten, dass Arme bis hin zur Mitte statt entlastet, weiter ausgepresst werden und der Reichtum sich bei ohnehin schon Superreichen weiter konzentriert. Dieser kleinen Elite würde allerdings nach dem genannten Steuermodell immer noch, wie beschrieben, Vermögen von mindestens 100 Millionen bis wenigen Milliarden bleiben. Einem weiteren Leben in Luxus stünde gar nichts im Wege. Eine Veränderung zu vorher würden die Besteuerten gar nicht feststellen - außer bei einem entsetzten Blick in die Forbesliste der Reichsten der Welt.
Mindestens 100 Millionen Euro verbleiben? Ist eigentlich eine Stange Geld um weiter ein Leben mit allen Annehmlichkeiten zu führen.
Natürlich. Der Staat ist ja kein Unmensch.
Ist es denn realistisch, das über so etwas mal überhaupt nachgedacht wird?
Gegenwärtig eher nicht. Aber man wird ja wohl noch träumen dürfen.
Was sagen Sie zu dem Besteuerungsmodell? Auch wenn Sie selbst nicht zum Millionär gemacht werden können?
FIND ICH GUT!
Sehn'se!
Bürgerreporter:in:Bea S. aus Gießen |
11 Kommentare
Kein Problem für Merz, auf die Stimmen der AfD kann er sich verlassen.
@ Bea
Es gibt sicherlich viele berechtigte Vorbehalte, die ich zum Teil ja auch selbst habe. Wir reden über viel Geld, das- und da bin ich mir sicher- eine Menge positives bewirken kann, sofern es mit Verstand ausgegeben und gut investiert wird. Hier aber liegt der ziemlich bekannte Hase im Pfeffer:
Der Politik hat sich in der Vergangenheit nicht wirklich als kluger Investor gezeigt. Hinzu kommt eine überbordende Bürokratie, die uns die Effektivität raubt. Dazu unsere innenpolitischen Probleme: a) wir müssen einerseits dringend sparen, aber b) eben nicht bei ohnehin bereits zu sehr gebeutelten Zielgruppen. Die CDU zielt in diese Richtung, was letztlich nur die AfD stärken würde. Die SPD hingegen bremst das zwar etwas aus, neigt aber dazu, die Bremse oft auch zu heftig zu treten. Ein Eiertanz um den richtigen Weg, der nie alle mitnehmen wird.
Neben der Frage, wem in unserer Gesellschaft die Hauptlast der Schuldenrückzahlung aufgebürdet werden wird, muss meines Erachtens auch die Frage gestellt werden, ob Staat und Gesellschaft ein Interesse daran haben können, dass sich Reichtum unbegrenzt vermehren kann. Die Auswüchse sehen wir in Amerika. Ein Superreicher, dazu nicht vom Volk legitimiert, bestimmt dort, augenscheinlich gleichberechtigt mit dem Präsidenten, die Richtlinien der Politik. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten planen Superreiche bereits eigene "Inseln", in denen die US-Gesetze wie Steuergesetze, Arbeitnehmerrechte uvm. keine Anwendung finden sollen. Es ist nicht mehr und nicht weniger als die Etablierung einer Parallelgesellschaft, vielleicht aber auch das, was einer er reichsten Menschen, Warren Buffet, vor einigen Jahren sinngemäß vorhergesagt hat: Der größte Konflikt in der Welt ist der Krieg zwischen Arm und Reich Seien Sie versichert, wir werden diesen Krieg gewinnen.
Glaubt denn irgendjemand, dass sich diese Multimilliardäre noch in irgendeiner Weise besteuern lassen, selbst wenn es wieder eine Regierung in den USA geben sollte, die das in Angriff nehmen will? Dazu ist meines Erachtens ihr Einfluss bereits viel zu groß. Ich bin mir sicher, dieser Zug ist abgefahren.
Wollen wir es in Deutschland wirklich auch so weit kommen lassen? Auch hierzulande kann man den übergroßen Einfluss einer kleinen Gruppe reicher Menschen auf unsere diversen Regierungen, allein schon durch die Nichtbesteuerung ihres Vermögens, feststellen. Große Konzerne bringen ihre Wünsche direkt in Gesetzesvorlagen unter, wie kürzlich abgeordnetenwatch aus Protokollen der Familienunternehmer e.V. nachweisen konnte. Abgeordnete werden teilweise unter Druck gesetzt, wenn sie Initiativen ergreifen, die den Konzernchefs nicht passen. Hier müsste dringend eine Notbremse gezogen werden und z.B. Parteispenden verboten werden und Transparenzregelungen drastisch verschärft werden.
https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/lobbyismus/die-lobbymacht-der-familienunternehmer