SG 1871 Augsburg/Gersthofen - Verkorkste zweite Halbzeit kostet den zweiten Sieg
Die letzte Partie der Bezirksoberligarunde bescherte der SG 1871 Augsburg/Gersthofen am vergangenen Samstagnachmittag ein Lokalderby gegen den TSV Haunstetten II, aus welchem man aufgrund einer enttäuschenden zweiten Halbzeit mit 21:20 als Verlierer vom Parkett gehen musste.
Beflügelt vom Auftakterfolg gegen den Kissinger SC rechnete man sich auch im Spiel gegen die favorisierten Haunstetter reelle Chancen auf einen Punktgewinn aus. Im Training wurden wiederholt verschiedene Varianten für den Fall eines Zeitspiels einstudiert, da man hier im Spiel gegen Kissing wenig planvoll agierte und den Ball zu einfach verschenkte. Personell hatte Spielertrainer Lukas Schmölz wieder etwas mehr Auswahl und konnte einen zweiten Torhüter aufstellen und auch auf Feldspielerseite war ein wenig mehr Puffer vorhanden.
Der frühe Spielbeginn setzte offensichtlich beiden Teams ein wenig zu, denn erst in der vierten Spielminute durfte der Ball die Torlinie das erste Mal überqueren. Die Gäste waren im Angriff kaum effektiv und konnten sich kaum durchsetzen und so konnte Haunstetten nach sieben Minuten eine 3:1-Führung für sich verbuchen. In der Defensive zeigte sich die Schmölz-Truppe fortan engagierter und zwang den Gegner zu Abschlüssen, welche zumeist nicht den Weg ins Tor fanden. Dass in diesem Spiel eine ähnlich harte Gangart gefordert war, wie im ersten Spiel, war schnell zu erkennen. Zahlreiche Torchancen wurden von der Haunstetter Abwehr nur durch ein Foulspiel verhindert, sodass das Schiedsrichtergespann mehrmals auf den Siebenmeterpunkt deutete. Markus Walter verwandelte die folgenden Siebenmeter zu 100 Prozent und sorgte dadurch für den ersten Vorsprung von drei Treffern. Im eigenen Positionsangriff war es ungemein schwer, die gute eingespielte 3-2-1-Deckung der Gastgeber auseinanderzuspielen. Nachdem alle Verwarnungen aufgebraucht waren, verwiesen die Unparteiischen bei der ersten härteren Aktion Lukas Nachbaur direkt mit zwei Minuten des Feldes, sodass man sich in Unterzahl dem kombinierfreudigen Positionsangriff erwehren musste. Im Angriff setzte man sich gut durch und zwang die Haunstetter abermals zum Foulspiel, welches dann auch mit einer Zweiminuten-Zeitstrafe geahndet wurde. In Überzahl konnte man eine 7:12-Führung herstellen, welche bis zur Halbzeit Bestand hatte.
Die Halbzeitpause nutzte Coach Schmölz dazu seine Männer auf die zweite Halbzeit einzuschwören. Er forderte einen schnelleren Übergang, sodass man im Schnellangriff zu einfachen Toren kommen konnte sowie ein diszipliniertes Auftreten gegenüber allen Beteiligten.
Die zweite Halbzeit schien sich fortzuentwickeln wie die erste Halbzeit geendet hatte. Markus Walter und Andreas Polz bauten den Vorsprung auf 8:15 aus und es sollte machbar sein diesen auch zu verteidigen. Leider ließ man den Haunstettern im Angriff von da an zu viel Raum und war einen Schritt zu spät zur Stelle, sodass man teils auch für harmlose Abwehraktionen mit zwei Minuten vom Feld geschickt wurde. Durch einige Entscheidungen und durch ein ideenloses Angriffsspiel war der zwischenzeitliche Vorsprung binnen weniger Minuten auf nur noch zwei Tore zusammengeschmolzen und die Nerven lagen zusehends blank. Im Positionsangriff fand man keine Anspielstation, um den notwendigen Druck auf das Haunstetter Tor zu erzeugen und war teils gezwungen aus ungünstigen Situationen auf das Tor zu werfen. Das Spiel wurde von Minute zu Minute hitziger und die Gastgeber wussten diese Atmosphäre für sich zu nutzen und glichen in der 48. Spielminute auf 18:18 aus. Etliche vermeintliche technische Fehler führten zu Ballverlusten und leichten Gegentoren. Daher sah sich Trainer Schmölz genötigt ein Teamtimeout zu nehmen, um seine Männer für die letzten zwölf Minuten einzustellen. Daraufhin steigerte sich das Abwehrverhalten und man stellte sich den Angriffen vehement entgegen. Zu vehement für den Geschmack des Schiedsrichtergespanns und so wurde Markus Walter wegen eines Fouls mit der roten Karte quittiert. Die Haunstetter Dominik Albrecht und Markus Schaudt nutzten diesen Aufruhr, um ihre Mannschaft mit 20:18 in Führung zu bringen. Auch in Überzahl und mit einer offensiven Manndeckung gelang es den Augsburger Jungs nicht mehr das Ruder herumzureißen und so musste man sich letztlich nach einem guten Spiel mit 21:20 geschlagen geben.
Das nächste Kräftemessen findet für die SG 1871 Augsburg/Gersthofen erst am 14.11.2021 gegen den TSV Niederraunau II statt. Anpfiff in Niederraunau ist an diesem Sonntag um 17:00 Uhr.
Für die SG spielten:
Müller, Wiedemann (beide Tor), Koppe, Walter Maximilian, Erhard (1), Reisner (4), Walter Manuel (2), Schmölz, Walter Markus (6/4), Reithmeir, Nachbauer (2), Culas, Kraus, Polz (5).
Bürgerreporter:in:Michael Reithmeir aus Gersthofen |
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