30 Jahre myheimat – nicht ohne Handball
Die Handball-Highlights der letzten Jahrzehnte beim TSV Gersthofen

2007: TSV Gersthofen Handball (m-B-Jugend) bei der Ballübergabe mit WM Star Florian Kehrmann, | Foto: Alex Päckert
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  • 2007: TSV Gersthofen Handball (m-B-Jugend) bei der Ballübergabe mit WM Star Florian Kehrmann,
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Sport im Augsburger Land ist vielfältig und hat viele Interessenten. So auch Leserinnen und Leser, die sich gerne mal einen monatlichen Überblick über das verschaffen wollen, was in Gersthofen und Umland sportlich passiert. Als Verein ist man dann dankbar, wenn es ein kostenloses und für alle frei zugängliches Magazin und Portal wie „myheimat“ gibt. Sportlerinnen und Sportler finden sich daran auf Bildern wieder, stolze Großeltern und Eltern schneiden Artikel auf und bewahren Sie zuhause auf. Auch über den Handball gab es im vergangenen Jahrzehnt einiges zu lesen. Die Highlights aus der Abteilungsgeschichte, die unsere Bürgerreporter Claudia Wegele und Michael Reithmeir in den letzten zehn Jahren an die Öffentlichkeit gebracht haben, finden Sie hier. Fangen wir in der Vergangenheit an.

Von Peter Reithmeir

2007: Signierte Handbälle vom WM-Star Florian Kehrmann
Wenn man an dieses Fieber zurückdenkt, wird dem einen oder anderen Handballer nochmal warm ums Herz. 2007 gewinnt die deutsche Männerhandball-Nationalmannschaft den Weltmeister Titel im eigenen Land. Unter anderem dabei: Top-Shooter Florian Kehrmann, heute Bundesliga Trainer in Lemgo. Durch gute Beziehungen der Handballabteilung konnten am 3. Januar 2008 100 von Kehrmann handsignierte Bälle an die Jugendabteilung übergeben werden. Eine Überraschung zum damaligen 60-jährigen Bestehen der Handballabteilung.

Ab 2010: Hochzeiten der Handball Jugendarbeit
Richtige guten Handball gibt es auch in Gersthofen. Dies bewies der Jahrgang 1991 bis 1994 vor allem ab den Jahren um 2010. Hier konnte sich unter dem Trainergespann Christian Boppel und Christian Olmer zunächst ein guter dritter Platz in der Landesliga gesichert werden. Später ging es dann sogar noch in Bayerns höchster Spielklasse, der Bayernliga, weiter. Als quasi „Underdog“ präsentierte man sich hier bayrischen Handballhochburgen souverän.

Ehemalige Gersthofer Spielerlegenden unterdessen mit den ganz kleinen
Zum aktiven Sport im Handball gehört auch irgendwann einmal leider das sportliche Karriereende. Umso schöner ist es, wenn sich ehemalige Sportler dann noch weiterhin als Trainer in der Abteilung engagieren. Als Vorbildrollen galten hierbei seit vielen Jahren Namen wie Wolfgang Grob, Wolfgang Eisen, Sven Schreiber oder Marion Denkel. Seit man denken kann – und teilweise noch bis heute – sind sie dabei, den kleinsten interessierten Handballspielern ab 5 Jahren den Einstieg in den Sport so einfach wie möglich zu machen. Hierbei geht es nicht nur um Grundlagen wie Motorik und Koordination und das gewisse Ballgefühl, sondern auch um viel Einfühlungsvermögen und die soziale Ader, für Kinder eine wichtige Ansprechstelle und Vorbild zu sein. Eine Konstante, die in Gersthofen über Jahrzehnte hinweg gut funktioniert.

Seit 2009 kamen auch wieder Mädchen ins Spiel
Kramt man in den Chroniken der Handballer, muss man weit vor 2009 schauen, um das letzte Bestehen einer weiblichen Damenmannschaft zu sehen. Umso mehr die Freude darüber, als 2009 zum ersten Mal wieder eine weibliche D-Jugend an den Start gehen konnte. Mit den Trainern Jutta Herold und Andrea Gassner wurde damals eine Art Kettenreaktion losgelöst. Es verband sich nicht nur zum ersten Mal eine Spielgemeinschaft mit dem TSV 1871 Augsburg sondern es entstanden die ersten Damenspielerinnen von heute und auch neue Jugendtrainer für die darauffolgenden Mannschaften. Unter dem Engagement von Daniela Krisch und Anne Päckert wurde die Geschichte mit dem Meistertitel in der BOL 2014/2015 weitergeführt. Die damaligen Spielerinnen sind heute der größte Teil der aktiven Damenmannschaft und ebenfalls wieder Trainer von jüngeren Spielerinnen.

In der BOL eine Größe: die Aktiven Damen und Herren
Gersthofen und die Bezirksoberliga. Das gehörte nicht immer zusammen, aber einige wenige Abstiege in die Bezirksliga blieben die Ausnahme. Schwabens höchste Spielklasse und die Herren gehören zusammen. Den letzten regulären Abstieg gab es in der Saison 2011/12. Darauf folgte der Wiederaufstieg der Herren ins Oberhaus. Unter dem Trainergespann Boppel/Babovic wurde damals ein Team geformt, von dem noch heute einige Stammspieler in der Herrenmannschaft auflaufen. Lediglich einmal hätte man sich noch verabschieden müssen in der Saison 2019/20. Aber da kam dann die Spielgemeinschaft mit dem TSV 1871 Augsburg wie gerufen. Seit der Saison um 2019 herum war das Thema Abstieg keines mehr. Es hat sich ein solider Kader entwickelt, der im oberen Mittelfeld der Liga mitspielen kann. In dieser Saison kamen erstmal wieder ein Schwung junger Nachfolger aus der eigenen Jugend mit. Ebenfalls ein Indiz für gute Arbeit. Mit dem Doppelaufstieg der neu formierten SG Damen von der Bezirksklasse in die Bezirksoberliga positioniert sich hier auch der weibliche Bereich solide.

Juni 2016 – Bundesligist HC Erlangen zu Gast in Gersthofen
Im Mai 1946 wurde die Handballabteilung gegründet. Zum 70-jährigen Bestehen der Abteilung hatte sich Abteilungsleiter Samir Babovic etwas ganz Besonderes einfallen lassen und es gelang ihm, den Bundesligisten HC Erlangen für ein Freundschaftsspiel nach Gersthofen zu bekommen. Vor vollgefüllter Tribüne in der nagelneuen Mittelschul Turnhalle war es für alle beteiligten Spieler und Zuschauer ein Jubiläumsfest, wie es besser hätte nicht sein können.

Auch neben dem Spielfeld aktiv
In der Handballabteilung geschieht vieles auch mal abseits der Trainings und Spiele. So ist man beispielweise seit vielen Jahren eine feste Größe, wenn es darum geht, bei Ferienprogrammen der Stadt oder des Vereins dabei zu sein. Handball imponiert den Kindern und daher ist es kein Wunder, dass die Teilnehmerzahlen von Jahr zu Jahr steigen. Viele eingeschworene Handballer haben so den Einstieg zur Abteilung gefunden und sind nie wieder gegangen. Der Optimalfall. Ohne das ehrenamtliche Engagement der vielen Trainer wäre dies nie möglich gewesen.
Bürgerreporterin Claudia Wegele zitierte einmal schön über den Handballsport. „Im Sportverein üben Kinder und Jugendliche spielend ein, was später entscheidend für sie sein wird: den Spaß an Leistung, das Wachsen an Erfolgen und Misserfolgen, die Zusammenarbeit im Team. Das und noch viel mehr lernt man im Sportverein – ganz nebenbei. Das Gute im Verein ist auch, dass beim Mannschaftssport oft Freundschaften fürs Leben geschlossen werden“.

Dieses Credo gilt, seit es die Handballabteilung gibt. Und auch die neuen Weichen, seitdem es die Spielgemeinschaft mit dem TSV 1871 Augsburg gibt, bauen auf diesem auf. Denn auch die SG hat gezeigt, wie Erfolge und Misserfolge Teams zusammenschweißen können, auch wenn Kinder aus zwei unterschiedlichen Vereinen zusammentreffen.

Wir freuen uns auf die nächsten 30 Jahre zusammen mit myheimat!

Bürgerreporter:in:

Florian Handl aus Augsburg

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