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Zwischen den Wegen

In den vergangenen Jahren habe ich rund 550km auf der Via Podiensis zurückgelegt, dem Jakobsweg, der von LePuy aus nach Spanien führt. Nun habe ich ihn in Condom verlassen. Nachdem mein geliebtes Lourdes nicht weit entfernt ist, konnte ich nicht einfach vorbei gehen. Nun gehe auf dem GRP "Cœur de Gascogne" weiter, bis ich auf die Via Tolosana treffe. Nach wenigen Etappen lasse ich auch diesen hinter mir, denn mein diesjähriges Ziel ist dieser Wallfahrtsort an den Pyrenäen .
Ein wenig wehmütig bin ich trotzdem. Es ist, als hätte ich einen guten alten Freund zurückgelassen, der mit mir durch dick und dünn gegangen ist. Ja, man kann sich auch mit einem Weg innig verbunden fühlen. Ich habe ihm viel zu verdanken: Begegnungen, Erfahrungen, Grenzen.
Trotzdem hat es etwas für sich, wenn man von den üblichen Wege abweicht. Man verlässt sich irgendwann zu sehr auf die Wegmarken und handelüblichen Landkarten. Momentan aber habe ich nur eine vage Vorstellung des Weges. Ich weiß nicht mal genau, wie lange die Etappen sind, welche Orte am Weg liegen oder wo es die nächste Einkaufsmöglichkeit gibt. Mir bleibt nichts anderes, als mich in Gelassenheit und Vertrauen zu üben und nur von Tag zu Tag zu planen. Auf dem Weg habe ich es immer wieder erfahren, dass Gott die Wege ebnet, das Gute fügt und sorgt.
Sich dem auszusetzen, was nicht bis ins Letzte geplant und abgesichert werden kann und zu erleben, dass es trotzdem gut geht, macht mir Mut, auch sonst nicht nur die Wege der Sicherheit zu suchen, sondern auch das Ungewisse zu wagen.

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2 Kommentare

Interessanter Beitrag
mfg Peter

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