Meine liebste "Weihnachtsgeschichte"...
Eine 68-Jährige war mit ihrem 72 Jahre alten Lebensgefährten beim Kanufahren auf dem Main und wollte anschließend in der Gemeinde Unterleiterbach Rast machen. „Mir hing der Magen in den Kniekehlen, wir mussten unbedingt ein Gasthaus finden“, erinnerte sich die aus Karlsruhe stammende Frau. Nachdem sie eine Weile gelaufen seien, seien sie auf das Schild Brauerei-Gasthof Hennemann gestoßen. Sie hätten sich zwar über den zugemauerten Eingang gewundert, seien dann aber von einem Mann mit Handzeichen zu einem Eingang im Hof geleitet worden. Im Gastraum sei ihr zwar aufgefallen, dass Tische und Stühle nicht zusammen passen. „Ich dachte: Die fangen neu an. Da muss man Verständnis haben, wenn’s nicht so schniecke ist.“
Die in dem Gebäude lebenden Asylbewerber hätten angesichts des Besuchs den Syrer Kawa Suliman geholt, weil dieser am besten Deutsch gesprochen habe. „Wir wussten nicht, was das für Leute waren“, berichtete Suliman der Zeitung. „Keiner kannte sie, aber ich verstand sie gut. Sie hatten Hunger“, sagte der 30-jährige Anwalt weiter.
Suliman tischte dann mit drei anderen Flüchtlingen dem Paar auf, was sie so hatten. Selbst gemachte Apfelmarmelade, dazu Eier, Tomaten, Käse und Joghurt. Er habe alles auf einer Platte angerichtet und mit Fladenbrot serviert. „Toll hat das geschmeckt“, erinnerte sich die Rentnerin. Sie habe dazu einen grünen Tee bestellt, ihr Partner Milch, das „syrische Restaurant“ mitten in Franken haben ihnen gut gefallen.
„Uns ist erst aufgegangen, dass wir im Asylbewerberheim gelandet sind, als wir die Rechnung verlangt haben.“ Als ihr Partner wissen wollte, warum er nicht zahlen soll, habe sich der Irrtum aufgeklärt. „Ich habe sofort angefangen zu heulen“, erinnerte sich die Frau.
Quelle: Augsburger Allgemeine Zeitung
Das gibt es auch. Wenn eine vielleicht negative Einstellung auf die Art revidiert wird, kann einem schon zu Heulen sein.