Gersthofer CSU Fraktion widerspricht dem Rathauschef
Wir haben ein Führungs-, kein Personalproblem
CSU Fraktion widerspricht den Ausführungen des Rathauschefs bei verzögerten Bauprojekten
Nachdem sich der Gersthofer Finanzausschuss am vergangenen Montag mit dem Haushaltsverlauf 2018 befasst und Bürgermeister Wörle diesen im Nachgang über die Presse ausführlich kommentiert hatte sieht die CSU Fraktion Klarstellungsbedarf. Wörle behauptet in seinen Ausführungen, dass aus unerklärlichen Gründen keine neuen Architektenstellen befürwortet wurden und deshalb wichtige Vorhaben nicht angegangen werden können.
„Fakt ist, dass in den letzten Jahren unzählige neue Stellen im Rathaus geschaffen wurden, auch im Bauamt“, so CSU Fraktionsvorsitzender Max Poppe. „Weitere Mitarbeiter werden folgen, jedoch fordern wir vor den Stellenausschreibungen einen organisatorischen Neuanfang im Bauamt“. Laut Poppe verfüge Gersthofen auch hier über hervorragendes Personal, jedoch bestehe seit vielen Jahren ein Führungsproblem. Und deshalb habe seine Fraktion die Einstellung zweier Architekten an die Bedingung geknüpft, dass vorher ein neuer Fachbereichsleiter gefunden sein muss, welcher eine strukturelle Neuausrichtung in Angriff nimmt. „Genau das hat der Stadtrat diesen Mittwoch vollzogen“, so Poppe.
Bei den Führungsqualitäten sei leider auch der Bürgermeister als oberster Verwaltungschef in den letzten Jahren seiner Rolle nicht gerecht geworden, das macht sich laut Poppe an weiteren Umständen bemerkbar. „Die Stimmung im Rathaus war schon mal deutlich besser und einige wichtige Mitarbeiter haben der Stadt Gersthofen seit 2014 bereits den Rücken gekehrt. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen könnte wieder besser laufen, hier wäre der Chef gefragt“.
Gersthofen könnte sofort Millionen investieren
Auch das Dauerargument, dass aufgrund der Personalnot dringliche Vorhaben verzögert werden lässt Poppe nicht gelten. Wir könnten etwa sofort die Sanierung bzw. den Neubau der Goetheschule nach vorne ziehen, statt mit höchster Priorität das Feuerwehrhaus zu erweitern oder ein neues Jugendzentrum zu projektieren. „Das fordern wir seit Jahren, jedoch scheinen hier die Schwerpunkte anders gelegt zu werden“.
Bei den Investitionsmöglichkeiten benennt Poppe weitere Beispiele. So ist aus seiner Sicht die strategische Grundstücksbevorratung aus früheren Jahren nahezu gänzlich zum Erliegen gekommen.
„Wir reden hier nicht von Grundstücken, die uns für durchweg teures Geld aktiv angeboten werden sondern von den harten Verhandlungsbrocken. Flächen also, die wir mit persönlichem Einsatz seitens der Rathausspitze für zukünftige Entwicklungen erwerben müssten“. Ein weiteres Themenfeld wäre aus Sicht der CSU Fraktion der vieldiskutierte Breitbandausbau. „Hier könnte die Stadt Gersthofen längst Vorreiter sein und in zukunftssichere Glasfasertechnologie investieren. Eine Maßnahme übrigens, die Privatpersonen wie unseren Gewerbebetrieben gleichermaßen zugutekäme“.