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Offenes Atelier mit atmosphärischer Spannung

  • Die Werke Gertraud Schoens beinhalten, ob in transparenten oder kräftigen Farbräumen, weit schwingende Assoziationen.
  • hochgeladen von Siegfried Rupprecht

Gertraud Schoen ist eine faszinierende Künstlerin, die ihren Bildern eine erstaunliche Bandbreite dynamischer Schattierungen, pulsierender Bewegungen und kräftiger Farbflächen entlockt. Drei Tage lang lädt die Malerin nun in ihr Atelier im Diedorfer Ortsteil Lettenabch, Steppacher Straße 35, ein. Die Pforten sind dort von Freitag bis Montag, 27. bis 29. Oktober, jeweils ab 14 Uhr geöffnet.

Ohne Zweifel: Die Künstlerin sucht die Herausforderung. Sie taucht nicht in gewohnte Malsphären ein, sondern verfeinert mit federndem Strich, serviert süffig und garniert mit kraftvoller Virtuosität.

Schoen entwickelt aus der Figur herausgehende Formen, die logisch und originell, zugleich swingend und bedeutungsvoll hervorquellen wie Wassertropfen aus einen groblöcherigen Sieb. Mit Farbschichten baut sie einen Dialog auf, der die Innen- und Außenformen zu spezifischen Möglichkeiten von Spannungen reizt.

So entstehen informelle Werke, deren Motiv von einem Gegenstand ausgehen und experimentell mit Farben, Pigmenten und anderen Materialien verfremdet werden. Hinzu kommen eingemischte Sandstrukturen oder auch mal künstlerisch verarbeitete Gitter.

Tiefenschürfung betreibt die Künstlerin dennoch nicht, weder improvisatorisch noch konzeptionell. Auch von einer gediegenen Oberflächen-Behübschung ist Gertraud Schoen weit entfernt. Ihre Bilder teilen sich vielmehr dem Betrachter auf direktem Weg mit. Wenn schon Assoziationen, dann knüpfen ihre Werke eher an Musikkompositionen mit viel Elan, Substanz und kreativem Gestaltungswille an.

Gertraud Schoen ,1941 in Augsburg geboren, absolvierte eine Ausbildung zur Textildesignerin. Seit 1979 ist sie freischaffende Künstlerin. Ihre Arbeitsschwerpunkte verlagerten sich dabei über Zeichnung und Aquarell zu großformatigen Acryl- und Mischtechniken, von gegenständlicher zu abstrakter Malerei.

Sie beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. Viele ihrer Werke befinden sich in öffentlichem Besitz, unter anderem der Städtischen Kunstsammlungen Augsburg und der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München. Sie ist Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler Augsburg und in anderen Künstlergruppen. Viele Wochen im Jahr lebt und arbeitet sie auch in ihrem Atelier in Florida.

Spannung und Dynamik

Gertraud Schoen verleiht ihren Bildern scharfgeschnittene Profile, die auch ohne konzeptionelle Raffinesse Spannung und Dynamik halten. Sie präsentieren sich nicht mit angezogener Handbremse. Stark und kraftvoll kommen sie daher, zuweilen auch mal forsch, dann wieder zart und fein, so wie jüngst ihre so genannten „Art Layers“, digitale Motivüberlagerungen auf Plexiglas und Alu-Dibond.

Jedes Gertraud-Schoen-Bild – egal welcher Stilrichtung – entfaltet seine eigene atmosphärisch aufgeladene Spannung. Groß- und Kleinformate legen sich dann in ihrer verhaltenen Melancholie und prickelnder Aufforderung sanft oder auch mal krallend über die Seele. Und bringt sie nicht selten kraftvoll zum Schwingen.

Die drei Tage ihres offenen Ateliers gewähren den Besuchern einen umfassenden Blick auf den vielfältigen und doch unverwechselbaren Stil der Künstlerin.

  • Die Werke Gertraud Schoens beinhalten, ob in transparenten oder kräftigen Farbräumen, weit schwingende Assoziationen.
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  • Gertraud Schoens Bilder – hier „Time is Running“ - leben von der Farbigkeit der Flächen und dem ihr eigenen Strich.
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  • Gertraud Schoen greift den Mensch oft nur als flüchtigen Moment auf. Macht ihn damit zuweilen zur mystischen Gestalt.
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  • Starke Gegensätze im kompositorischen Gleichgewicht am Beispiel des Werks „In the Garden“.
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  • Digitale Motivüberlagerungen: Gertraud Schoens Art Layer „My Dear Swan“ (Plexiglas).
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