Frühlingskonzert der Stadtkapelle Gersthofen
"Hands Across the Sea" begeistert
Nach drei Jahren Corona-Unterbrechung gab die Stadtkapelle Gersthofen in der Stadthalle wieder ihr traditionelles Frühlingskonzert. „Hands Across the Sea“ lautete das Motto des unterhaltsamen Abends. Mit dem gleichnamigen Marsch des amerikanischen Komponisten John Phillip Sousa erinnerte die Stadtkapelle an die USA-Reise der All Gersthofen Band im letzten Oktober, die sie nach Staunton, Virginia, zur Stonewall Brigade Band führte. Von dort hatte man auch einige neue Musikstücke mitgebracht und in das abwechslungsreiche Konzertprogramm eingebaut.
Los ging das Konzert mit „Burst of Glory“, einem Marsch im typisch lockeren amerikanischen Sound mit ausgeprägten Trommelrhythmen und eingängigen Melodien. Danach waren drei Blasmusikkompositionen zu hören, die alle einen Bezug zu Virginia haben. Die ländlich-hügeligen Landschaften dort werden in wohlklingende Töne illustriert. In der kraftvollen und freudigen „Appalachian Overture“ sind anmutige folkloristische Melodien verarbeitet. Die abwechslungsreichen „Augusta Variations“ sind dem Augusta County gewidmet, in dem auch Staunton liegt. Das ruhig dahinströmende Tongemälde „Shenendoah“ ist nach dem Nationalpark in den südlichen Appalachen benannt.
Eine ausdrucksstarke Performance lieferte das Orchester bei „Moments for Morricone“ ab. Das Medley ist gespickt mit berühmten Filmmelodien aus Italo-Western.
Ein Highlight des Abends war sicherlich „Farmer`s Tuba. Ein flottes Stück, das speziell für den Tubisten der bekannten Profi-Formation „Viera Blech“ komponiert wurde. Es verlangt dem Solisten technisch und rhythmisch einiges ab. Tobias Mittelmaier meisterte das anspruchsvolle Solo auf seiner Tuba mit Bravour.
Mit „Panorama USA“ zündete die Stadtkapelle zum Abschluss nochmals ein farbenreiches musikalisches Feuerwerk. Die Vielzahl bekannter amerikanischer Melodien animierte zum Mitklatschen und Mitsummen.
Für Dirigent Gerhard Kratzer war es das erste Frühlingskonzert in der Stadthalle. Er hatte das Orchester erst vor einem Jahr übernommen. Unter seiner souveränen Leitung liefen die Musiker und Musikerinnen zur Hochform auf. Selten hatte man die Stadtkapelle beim Frühlingskonzert so kompakt, so dynamisch und klanglich differenziert musizieren gehört.
Bedenken, das Konzertprogramm sei zu Amerikanisch, waren schnell zerstreut. Das Publikum jedenfalls war begeistert, tosender Beifall und Standing Ovations belohnten die Akteure auf der Bühne. Erst nach zwei Zugaben, dem weltberühmten Sousa-Marsch „Washington Post“ sowie der Wiederholung von „Burst of Glory“, fiel der Vorhang.