Ein Advent, wie man ihn sich wünscht
Im Laufe des Vorweihnachtskonzerts der Sing- und Musikschule im restlos gefüllten Saal des „Hauses der Musik“ an der Theresienstraße sangen Kaja Bohlken und Valentin Rogg „Ist da jemand, der mein Herz versteht?“ Sie setzten gleich die musikalische Antwort darauf: Ja, da sei jemand, „der mit dir bis ans Ende geht, der dir den Schatten von der Seele nimmt und dich sicher nach Hause bringt“.
Mit großartiger Rhythmik, Stimmkraft und Prägnanz interpretierte das Duo Adel Tawils Song und stimmte die Besucher - später auch mit dem Chartrenner „Always Remenber Us This Way“ - mit Hoffnung und Mut auf die Adventszeit ein. Diese Zuversicht zog sich dann auch durch die komplette knapp eineinhalbstündige Veranstaltung. Das Publikum erlebte Klangschönheit, getragen von Optimismus und Vertrauen.
Es war überhaupt beeindruckend zu sehen und zu hören, wie die örtliche Sing- und Musikschule ihre kleinen und großen Schüler kontinuierlich weiter entwickelt und diese in öffentlichen Präsentation aufblühen. Ein Verdienst von Schulleiter Robert Kraus und den engagierten Lehrkräften.
Nachwuchskapelle Young Sunny Mood überzeugt
Der Erfolg des Konzerts basierte auch auf der Programmauswahl, die einmal mehr traditionelle, klassische und populäre Musik beinhaltete. Diedargebotenen Werke berücksichtigen zudem mit viel Fingerspitzengefühl das Leistungsvermögen der Akteure.
Gestartet wurde mit duftigen und filigranen Stücken von Georg Friedrich Händel und Arcangelo Corelli. Das Gitarrenorchester unter der Leitung von Roland Jäger präsentierte sie flüssig und gebunden. Viel Freude an der Musik bekundeten auch das von Susanne Weis geführte Geigenorchester, verstärkt durch Bläser, und die Saitenmusikgruppe von Karin Schuster und Adelheid Disselkamp. Ersteres brachte Wolfgang Amadeus Mozarts Linzer Sinfonie zur Aufführung, letzteres Karl Erdmanns Andante und das populäre, ursprünglich aus einem Sternsingerlied entwickelte „Es ist für uns eine Zeit angekommen“.
So spannte sich der Bogen vom Popsong „The Rose“ - ausdrucksstark von Evelyn (Keyboard und Gesang) und Raffaela (Klarinette) vorgetragen - über das leichtgängige Spiel der Nachwuchskapelle Young Sunny Mood unter dem Dirigat von Gerhard Schuster bis hin zu den Violine Voices (Lina, Lisa und Marianna) mit dem Christina-Peri-Hit „A Thousand Years“.
"Ich wollte nie erwachsen sein"
Dazwischen blühten Stefanie Saules Kleines Akkordeon-Ensemble mit seinem flott gespielten „Happy Xmas“ auf, der Teens-Chor („Wann kommst du, Weihnachtsmann“) und der Jugendchorchor mit dem feinsinnigen, durch Peter Maffay bekannt gewordenen Lied „Ich wollte nie erwachsen sein“.
Doch es gab nicht nur musikalische Beiträge. Karin Schuster las eine humorige Weihnachtsgeschichte, die geschickt in das große Programm eingewebt war.
Doch das war noch längst nicht alles, was das Konzert zu bieten hatte. Die Big Band Sunny Mood stellte die Weihnachtssongs „Rudolph“ und „Santa Claus Is Coming To Town“ in schmissigen, jazzorientierten Versionen vor. Darüber hinaus servierten die Cloudberries „The Little Drummer Boy“ und „Mary, Did You Know“, Gesangsperlen, die das Vokaltrio hochprofessionell und kongenial wiedergaben.
Klangvolles auf hohem Niveau
Das Gleiche galt für die Lehrkräfte Ema Almeida (Geige) und Pablo Diaz (Klavier). Sie dokumentierten mit „White Christmas“ Klangvolles auf hohem Niveau und mit feinen dynamischen Akzenten die ganze Bandbreite und Ausdrucksmöglichkeiten ihrer Instrumente. Sie rundeten das wunderschöne Konzert ab. Das Publikum dankte mit langem Beifall.