Die Skifabrikation bei Alfred Seifert in der Augsburger Straße in Gersthofen
Ziemlich unbekannt ist, dass in Gersthofen auch mal Ski hergestellt wurden:
Der Schreiner Alfred Seifert stellte in seiner Werkstatt Ski her, die auf Namen wie "Tempo" oder "Favorit" lauteten.
Er kam nach dem Zweiten Weltkrieg mit seiner Frau aus Schlesien nach Gersthofen, hat sich im Anwesen Augsburger Straße 33, also zwei Häuser südlich des Gasthofes "Kaiserkrone", niedergelassen und sein Schreinerhandwerk dort als Skiwerkstatt fortgeführt.
Es war eine ehemalige sogenannte "Sölde" oder "Leerhaus", also ein landwirtschaftliches Kleinanwesen.
Im umgenutzten Kuhstall war die Skiwerksatt mit Hobelmaschine, Kreis- und Bandsäge sowie Presse untergebracht.
Dort war es im Winter immer angenehm warm und es roch gut nach Holz, Leim und Lack.
Die Skier waren Eigenprodukte und es wurden Bindungen der Marken Silvretta, Marker und Tyrolia verbaut. Die Ski waren im Normalfall aus Holz, hatten aufgeschraubte Kanten und aufgenagelte Spitzen.
Der Stadel diente als Holzlager.
Der damalige Gersthofer Spitzenskiläufer Josef Janiger jun. fuhr noch in den frühen 70er Jahren das letzte Top-Modell von Seifert, den "Air-Frame", einen Kompoundski in Holz-Kunststoffbauweise mit integriertem Hohlrahmen und durchgehender Gliederkante. Das war für die damalige Zeit ziemlich fortschrittlich.
Bürgerreporter:in:Peter Metzger aus Gersthofen |
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