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Der Nogent-Verein trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Hans Masching

  • Der Partnerschaftsverein Nogent-Gersthofen trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Hans Masching.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Marlies Kaiser

Er war ein Mann der ersten Stunde! Als zeitgleich mit der Stadterhebung Gersthofens im Jahr 1969 die Partnerschaft mit Nogent-sur-Oise ins Leben gerufen wurde, war Hans Masching bereits als Gründungsmitglied dabei, zusammen mit dem damaligen Gersthofer Bürgermeister, Herrn Karl Weiss und Monsieur Georges Lenne, Bürgermeister in Nogent. In der Folge formierte sich der Partnerschaftsverein Nogent-Gersthofen, dessen Vorsitz Hans Masching bis zum Jahr 1992 innehatte. Bis zu seinem Tod stand er als Ehrenvorsitzender dem Verein stets nahe und pflegte die Verbindungen zu den französischen Freunden, was ihm immer ein ganz großes Anliegen war.
Als Geschichtslehrer mit der deutsch-französischen Problematik bestens vertraut und selbst davon betroffen (sein Vater war im Krieg gefallen), war es ihm wichtig, nach den ersten nachbarschaftlichen Kontakten und Verträgen auf politischer Ebene die anfangs noch verständlich zaghaften Annäherungen in Form von Städtepartnerschaften an der Basis zu unterstützen. Durch persönliches Kennenlernen Vorurteile auszuräumen, war sein erklärtes Ziel und er wurde nicht müde, Begegnungen - selbst im Kindergartenalter - zu organisieren. Auf diese Weise entstanden langjährige Freundschaften, Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben der Völker. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke, aber seine Vision ist inzwischen sowohl in Gersthofen als auch in Nogent gelebte Wirklichkeit geworden.
Ein Freund und Mitbegründer des Partnerschaftsvereins in Nogent-sur-Oise, Monsieur Henri Flutte, der sich nach den großen Kriegen sehr von Deutschland distanziert hatte, widmete Hans Masching das in deutscher Übersetzung vorliegende Gedicht, dem eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist.

H A N S

"Mein Gedächtnis war voll Schrei und Hass, vage Erinnerung aus meiner fernen Kindheit,
Armes Leben eines unterdrückten Volkes, verrücktes Hoffen auf Befreiung.
Als ich ein Jüngling war, hörte ich die Sagen, die vom Eindringling aus deutschen Landen sangen,
verletzte Männer, die vom Krieg erzählten, erweckten in meinem Herzen Gefühle der Feindseligkeit.
Dann kam ER - ungleich dem beschriebenen Bild,
weder der kriegerische Ulan, noch der Barbar von jenseits des Rheins.
Sein ehrlicher Blick kreuzt den meinen - seine ausgestreckte Hand -
so fremd einander - und doch so verbunden - verschlingt sich unsere Zukunft.
Ein Zittern erfasst uns, in langer Umarmung wir verweilen,
vom Tumult unserer Gewissen erschüttert, die ein jahrhundertealtes Wehen zu trennen versucht
und vom erdrückenden Gewicht unseres Ursprungs beschwert.
Morgen werden, von derselben Begeisterung bewegt, hoffnungsfroh
die Mädchen und Jungen der Picardie und aus Bayern, Deutschland und Frankreich
auf ewig sich vereinen, um Aufbau des immerwährenden herrlichen Friedens bestrebt."

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