Das "Wunderbarliche Gut" von Batzenhofen
Beim "Wunderbarlichen Gut" handelt es sich um eine sogenannte "Bluthostie", welche in Heilig Kreuz in Augsburg aufbewahrt wird und zu der ab 1199 Wallfahrten bekannt sind. Der Legende nach hatte eine fromme Augsburgerin 1194 die Hostie gleich nach dem Empfang heimlich aus dem Mund genommen und in Wachs eingeschlossen, um zu Hause eucharistische Anbetung halten zu können. Fünf Jahre später bekam sie Gewissensbisse und beichtete am 11. Mai ihre Missetat. Als man die Wachshülle öffnete, zeigte sich die Hostie in wunderbarer Weise verändert und wie ein Stückchen Fleisch mit Äderchen aussehend. Seither wird am 11. Mai das Fest des "Wunderbarlichen Gutes" in Heilig Kreuz gefeiert.
Die Hostie wird noch heute in einer besonderen Monstranz in Heilig Kreuz verwahrt, deren Ursprung auf einen um 1200 von der Familie der Grafen von Rechberg gestifteten Schrein zurückgeht.
Dr. Walter Pötzl, von 1984 bis 2015 Kreisheimatpfleger des Landkreises Augsburg, schreibt in seinem Buch "Kirchengeschichte und Volksfrömmigkeit" zu diesem Thema "Im 18. Jahrhundert scheint man in Hl. Kreuz in Augsburg größere Nachbildungen des Wunderbarlichen Gutes angeboten zu haben, die aus Ton bestanden und in einem flachen Relief gearbeitet waren (Beispiele an den Häusern z.B. in Batzenhofen, Hirblingen, Diedorf, Kutzenhausen)".
Das betreffende Haus in Batzenhofen, heute Schmutterstraße 3, früher Hausnummer 34, ist den Einheimischen als „Lutzenbauer“ (Hausname) bekannt und befand sich über mehrere Generationen im Besitz der Familie Reiter, deren Name ab 1760 in Batzenhofen nachgewiesen ist und ihren Erstgeborenen ab 1803 stets Josef taufte, deren letzter Erstgeborener aber 1980 kinderlos verstarb.
Bürgerreporter:in:Franz X. Köhler aus Gersthofen |
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