Carl Palmer
Letzten Freitag in Siegburg, aber am 4. Mai in Olching http://www.legends-of-rock.info/
Mit nur drei Konzerten war Carl Palmer in Deutschland angekündigt, nur leider keins in meiner Nähe und so habe ich keine Kosten und Mühen gescheut und bin nach Siegburg gefahren, knapp 500 Kilometer nördlich von Augsburg.
Wem Carl Palmer nichts sagt, dem dürfte vielleicht "Emerson, Lake & Palmer" eher ein Begriff sein - Carl Palmer ist einer von drei Musikern dieser Band.
Kurz nach 9 Uhr beginnt die 3-Mann-Show, mit Carl Palmer an den Drums, Paul Bielatowicz an der Gitarre und Simon Fitzpatrick am Bass.
Nach jedem Stück Steht Carl Palmer von seinem Schlagzeug auf und macht die Ansage für das nächste Stück oder fragt nach, ob alles passt. Passt der Sound und ist das Schlagzeug laut genug? Ja, es ist laut genug und der Sound ist gut!
Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man ganz gebannt Carl beim Drummen zu sieht – es ist ein reines Vergnügen! Seine beiden Füße stehen keine Sekunde still und unermüdlich traktiert er seine zwei Bassdrums in einem fort und in einem unbeschreibbaren Tempo und dabei spielt er gleichzeitig mit seinen Sticks noch auf dem restlichen Drum, sehr viel auch auf den Toms. Sein Schlagzeug ist ein vergleichsweise »kleines« Drumset mit 2 Hänge-Toms, 2 Floor-Toms, aber zwei Bassdrums.
Mit dabei sind viele alte Stücke aus der Zeit mit „Emerson, Lake & Palmer“. So fehlt natürlich auch nicht „Pictures“, aus „Bilder einer Ausstellung“ und zwar in »ihrer« Interpretation, d.h. der Interpretation der jetzigen Band und die kommt ohne Hammond-Orgel aus, ohne dass man sie großartig vermissen würde – erstaunlich was man alles mit einer E-Gitarre machen kann.
Was auffällt ist der nonverbale Dialog zwischen den Musikern „Ich bin fertig. Wie weit bist du?“, „Dein Einsatz bitte!“.
Und damit das Schlagzeug nicht nur im Vordergrund steht, bekommt jeder sein Solo, zuerst Paul Bielatowicz mit seiner Gitarre, und anschließend Simon Fitzpatrick mit seinem Bass.
In einer Trommelpause setzt Carl voller Hingabe und mit scheinbar höchster Konzentration seine kleinen tibetischen Zimbeln ein – genau ein Gong und nicht mehr!
Einmal gibt Carl dem Publikum ein Takt zum klatschen vor. Als das Publikum so richtig im vorgegebenenTakt klatscht, steigt er mit dem Schlagzeug dazu ein und freut sich wie ein kleines Kind, als er seinen Rhythmus ändert und das Publikum damit aus dem Takt bringt.
Zum Abschluss der Zugabe, legt sich Carl noch mal richtig mit einem Drumsolo ins Zeug.
Als besonderes Schmankerl legt er dabei einmal einen seiner Sticks auf eins seiner Becken und schlägt diesen mit seinem zweiten Stick.
Das ganze Konzert dauert knapp zwei Stunden. Danach gibt es selbstverständlich noch Autogramme.
Fazit: Natürlich steht das Schlagzeug bei Carl Palmer im Vordergrund – wen das stört, ist hier vermutlich nicht ganz richtig. Ich jedenfalls werde mir Carl Palmer in 2 Wochen wieder ansehen, in einem kurzfristig angesagten zusätzlichen Konzert in meiner Nähe in Olching.
"Carl, I’m looking forward to see you again in 2 weeks!"
Setlist
Welcome Back
The Barbarian
Hoedown
Bitches Crystal
Abaddon’s Bolero
Tarkus
Gitarrensolo
Basssolo
Karelia Suite
Pictures
Fanfare
Encores
Triolgy
Nutrocker
Genialer Bericht in Wort und Bild!