Ausgerechnet Kabul
Ronja von Wurmb-Seibel liest im Ballonmuseum
Mein erster Gedanke: Ist sie das überhaupt? Die junge Frau sieht so anders aus als das Foto, das ich von ihrer Homepage kenne. Jünger, fast mädchenhaft und weit weniger streng dreinblickend.
Das anfängliche Problem mit dem Mikrophon überspielt sie gekonnt: Sie ist daran gewöhnt, daß nicht immer alles so klappt, wie man es sich wünscht. Das lernt man in Middle East als erstes.
Schon bei den ersten Sätzen, die sie aus ihrem Buch "Ausgerechnet Kabul" vorliest, entstehen aus ihren Worten in meinem Kopf bunte Bilder. Dieses "Kopfkino" habe ich immer, wenn ich ein Buch lese, das mich anspricht. Unterstützt wird das noch durch die Fotos auf der Leinwand hinter der Autorin und meine Erinnerungen an Syrien, Jordanien, Ägypten, den Sinai und Palästina.
Auf dieser Lesung bin ich richtig. Die Kost ist nicht leicht, aber die Art und Weise, wie sie serviert wird, macht sie dennoch zum Genuß.
Obwohl die Autorin zwischendurch immer wieder Fragen kompetent beantwortet und charmant mit den Zuhörern diskutiert, kommt das letzte der versprochenen vier Kapitel viel zu rasch zum Ende.
Ein informativer, beeindruckender Abend. Resümee: Krieg ist immer und überall Sch.... - aber das Buch ist absolut lesenswert.
Bürgerreporter:in:Franz X. Köhler aus Gersthofen |
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