Aller guten Pilzgerichte sind drei...

Wie sagte doch Lukas Kiermeyr, 1. Vorstand vom Theater Gersthofen, als er die Besucher zur Komödie „Da kahle Krempling“ in der Stadthalle Gersthofen begrüßte: „Das Stück handelt von hinterfotzigen Leuten.“ Das steigert natürlich die Neugier und die Erwartungshaltung.

Zunächst ist der Theaterfreund überrascht von der Bühnenkulisse. Ein aufwändig gestalteter Salon im Stil der 30ger Jahre. Alles passt: die Liebe zum Detail fällt auf, sogar die zeitgemäße Modezeitschrift fehlt nicht. Zwei dienstbare Geister, das Hausmädchen Maisonette (Daniela Huss) und Hausdiener Heinrich (Michael Fischer) decken auf und lästern über die ankommenden Gäste. Es sind aber auch recht obskure Gestalten, die die Bühne bevölkern. Hopfenbauer Lenz Feuchtereicher (Lukas Kiermeyr) und Opernsänger Blasio Fortanto (Peter Eder) scheinen die Rollen auf den Leib geschrieben zu sein. Hausdiener Heinrich, achtet leicht unterkühlt auf Etikette – zeigt allerdings auch einen „hinterfotzigen“ Einschlag. Aufgemischt wird die muntere Truppe von Otto Hasenfuß (Mac Tanzer) der seinen überdrehten Hang zum Militär auslebt. Dazu gesellen sich die attraktive Olga Fetzinger (Melanie Fischer), die berechnende Brunhilde von Löffelholz (Lydia Braun) und Kriminaler Findus Feigl (Wolfgang Schwarzer), der ständig falsch ermittelt. Hauptperson Pauline Hermine von Wettenlach (Ulla Kling) gilt es zu beerben. Und da wird halt mit einem Pilz, dem „kahlen Krempling“, nachgeholfen. Die Rechnung geht jedoch nicht auf, Hausdiener Heinrich kommt nicht dazu, zum dritten Mal das Pilzgericht der Tante Paula zu servieren. Aller guten Pilzgerichte sind eben nicht drei...

Mit der Aufführung dieser „fast kriminellen Komödie“ ist es dem Theater Gersthofen wieder gelungen, seinen Besuchern einen vergnüglichen Abend zu bereiten. Die Darsteller wurden allen ihren "hinterfotzig" angelegten Rollen mehr als gerecht. Man freut sich auf die nächsten Aufführungen..